Zimtschnecken, Genuss mit skandinavischen Wurzeln
Zimtschnecken sind mehr als nur ein süßes Gebäck – sie sind ein Erlebnis für alle Sinne! Mit ihrem verführerischen Duft nach Zimt und Zucker und der weichen, fluffigen Konsistenz zaubern sie ein Stück skandinavische Gemütlichkeit in jede Kaffeepause.
Zimtschnecken, oder Kanelbullar, wie sie in Schweden heißen, sind ein Gebäck, das weltweit Beliebtheit genießt.
Der Duft von frisch gebackenem Teig, der mit Zimt und Zucker gefüllt ist, weckt sofort wohlige Erinnerungen und verbreitet eine gemütliche Atmosphäre, besonders an kühlen Tagen.
Doch hinter dieser süßen Köstlichkeit steckt mehr als nur Zimt und Zucker - Zimtschnecken haben eine lange Tradition und verschiedene regionale Varianten.
Die Herkunft der Zimtschnecken
Zimtschnecken stammen ursprünglich aus Schweden und sind dort ein unverzichtbarer Bestandteil der Fika – der schwedischen Kaffeepause.
Die Fika ist ein festes Ritual im Alltag vieler Schweden und steht für Geselligkeit, Entspannung und das Genießen von kleinen Köstlichkeiten.
Während dieser Pause wird oft Kaffee oder Tee getrunken, begleitet von einer Zimtschnecke.
Seit der Erfindung der „Kanelbullar“ im frühen 20. Jahrhundert sind sie zu einem Symbol für Gemütlichkeit und Zusammengehörigkeit geworden.
Der Ursprung der Zimtschnecke lässt sich auf die skandinavische Küche zurückführen, als Gewürze wie Zimt und Kardamom im 18. Jahrhundert über den Handel aus dem Orient nach Nordeuropa kamen.
Die weite Verbreitung von Zimtschnecken hat jedoch nicht nur auf Schweden beschränkt.
In vielen Ländern haben sich eigene Varianten entwickelt, die oft mit speziellen Zutaten oder Glasuren verfeinert werden.
Die perfekte Zimtschnecke – Eine Kunst für sich
- Das Geheimnis einer perfekten Zimtschnecke liegt im Zusammenspiel von weichem, fluffigem Teig und einer aromatischen Zimtfüllung.
- Der Teig besteht traditionell aus Hefeteig, der durch die Verwendung von Butter, Zucker und Milch eine besonders weiche Konsistenz erhält.
- Nachdem der Teig geruht und gegangen ist, wird er rechteckig ausgerollt und mit einer Mischung aus Butter, Zucker und Zimt bestrichen.
- Anschließend wird er aufgerollt und in Scheiben geschnitten, wodurch die typische Schneckenform entsteht.
- Ein wichtiges Detail beim Backen ist das Gehenlassen des Teigs, um die Zimtschnecken luftig und leicht zu machen.
- Nach dem zweiten Gehen werden die Schnecken bei mittlerer Temperatur gebacken, bis sie goldbraun und duftend sind.
- Manche Versionen der Zimtschnecken enthalten zusätzlich gehackte Nüsse, Rosinen oder eine Glasur aus Zuckerguss.
- In den USA ist beispielsweise die „Cinnamon Roll“ populär, die oft mit einer dicken Schicht Zuckerguss überzogen wird.
- In Schweden hingegen werden die Schnecken häufig mit Hagelzucker bestreut.
Zimtschnecken als Teil des skandinavischen Lebensstils
In Schweden ist der 4. Oktober ein ganz besonderer Tag: der Kanelbullens Dag (Tag der Zimtschnecke).
Dieser Tag wurde 1999 ins Leben gerufen, um das 40-jährige Bestehen der schwedischen „Hembakningsrådet“ (Heimbacken-Rat) zu feiern, und ist seitdem ein fester Bestandteil des schwedischen Kalenders.
An diesem Tag duftet es im ganzen Land nach frisch gebackenen Zimtschnecken, und Bäckereien sowie Haushalte feiern dieses traditionelle Gebäck.
Zimtschnecken sind ein Symbol für die schwedische Lebensphilosophie „Lagom“, die für Ausgeglichenheit und Mäßigung steht.
Sie sind nicht zu süß, nicht zu groß, sondern einfach „genau richtig“ - ein Konzept, das sich auch in anderen Bereichen des skandinavischen Alltags wiederfindet.
Rezept für klassische Zimtschnecken
Hier ein einfaches Rezept, um die klassischen Zimtschnecken zu Hause zu backen:
Zutaten für den Teig
- 150 g Butter
- 500 ml Milch
- 50 g Germ
- 150 g Zucker
- 1 TL Salz
- 1 TL Kardamom (gemahlen)
- 1 kg Weizenmehl
Zutaten für die Füllung
- 75 g Butter
- 150 g Zucker
- 1 EL Zimt
Zutaten zum Bestreichen
- Ei
- Zucker
Zubereitung
- Die Butter schmelzen und die Milch dazugeben, erhitzen, von der Herdplatte nehmen und den Germ darin auflösen. Zucker, Kardamom und eine Prise Salz dazugeben und unterrühren. Fast das ganze Mehl hineingeben und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Den Teig mit einem Geschirrtuch abdecken und ca. 40 Minuten gehen lassen.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche gut durchkneten und in drei gleichgroße Teile aufteilen. Diese Teile in dünne, rechteckige Flächen ausrollen und mit flüssiger Butter bestreichen. Zucker mit Zimt vermischen und den Teig großzügig bestreuen. Den Teig anschließend aufrollen und in ca. 4 cm dicke Scheiben schneiden.
- Die Scheiben auf ein Backblech legen und für ca. 30 Minuten aufgehen lassen. Die Zimtschnecken mit verquirlten Ei bestreichen und mit Zucker bestreuen. Im vorgeheizten Backrohr bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 15-20 Minuten backen.
- Rezept: Zimtschnecken
Fazit
Zimtschnecken sind nicht nur ein köstliches Gebäck, sondern auch ein Stück Kultur, das für Geselligkeit, Gemütlichkeit und Lebensfreude steht.
Egal, ob in Schweden, Deutschland oder den USA – Zimtschnecken zaubern mit ihrem würzigen Duft und ihrem süßen Geschmack ein Lächeln auf die Lippen und machen jede Kaffeepause zu einem besonderen Moment.
Bewertung: Ø 5,0 (5 Stimmen)
User Kommentare
Zimtschnecken esse ich sehr gerne. Die habe ich aber schon lange nicht mehr gemacht. Das wird sich bald wieder ändern.
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Ich liebe Zimtschnecken und habe auch gerne einen dünnen Zuckerguss darauf. Es empfiehlt sich hochwertiges Zimt zu verwenden.
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hubsi, bei mir kommt ausschließlich Ceylon-Zimt in der Küche zum Einsatz. Der Cassia-Zimt ist minderwertiger und hat einen sehr hohen Cumarin-Gehalt. Der wird nur zur Deko verwendet.
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Ich mache Zimtschnecken öfters – gerade in den Wintermonaten, wegen dem Zimt. Und ich gebe auch gerne Rosinen mit dazu.
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Wenn die frische Obst-Saison vorbei ist, mache ich auch sehr gerne Zimt-, Nuss-/Mohn-Schnecken und ähnliches.
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Ich habe dieses Rezept für Zimtschnecken mittlerweile rezeptgenau nachgebacken. Sie sind sehr gut geworden.
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