Bienenhonig Herstellung
Honig ist eine faszinierende und lohnende Tätigkeit, die jedoch Wissen und Sorgfalt erfordert. Hier sind einige wissenswerte Fakten und Tipps rund um die Honigherstellung. Mit unserer Schritt für Schritt Anleitung gelingt wertvoller Honig, von der Wabe bis ins Glas.
Wertvoller Honig wird von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten hergestellt. Die Bienen sammeln den Nektar und speichern ihn in speziellen Waben im Bienenstock. Durch Ventilation und den Einsatz von Enzymen wandeln die Bienen den Nektar in Honig um.
Reifer Honig wird von den Bienen mit einer dünnen Wachsschicht versiegelt, um ihn zu konservieren. Imker ernten den Honig, indem sie die versiegelten Waben aus dem Bienenstock entnehmen.
Die Waben werden in einer Honigschleuder platziert, um den Honig zu extrahieren. Der geschleuderte Honig wird gefiltert, um Verunreinigungen wie Wachspartikel zu entfernen.
Nach dem Filtern wird der Honig in saubere Gläser oder Behälter abgefüllt. Honig sollte kühl und dunkel gelagert werden, um seine Qualität zu bewahren.
Die Pflege der Bienen und der Bienenstöcke ist entscheidend für eine erfolgreiche Honigproduktion.
Wissenswertes über Honig
1. Biologie der Bienen
- Bienenarten: Die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) ist die am häufigsten gehaltene Art für die Honigproduktion.
- Arbeiterinnen: Diese weiblichen Bienen sammeln Nektar, der später zu Honig verarbeitet wird.
- Bienenkönigin: Eine Kolonie hat nur eine Königin, die für die Eiablage zuständig ist.
- Drohne: Männliche Bienen, deren Hauptaufgabe die Paarung mit einer jungen Königin ist.
2. Bienenstock-Aufbau
- Zargen: Kästen, in denen die Waben aufgehängt sind.
- Rähmchen: Halterungen für die Waben.
- Honigraum: Teil des Bienenstocks, in dem der Honig gespeichert wird.
- Brutraum: Teil des Bienenstocks, in dem die Brut aufgezogen wird.
3. Blüten und Trachtpflanzen
- Unterschiedliche Blütenpflanzen produzieren unterschiedlich schmeckenden Honig.
- Trachtpflanzen wie Linden, Raps, Obstbäume, und Wildblumen sind besonders wertvoll für die Honigproduktion.
4. Honigreifung
- Bienen sammeln Nektar und lagern ihn in den Waben ein.
- Durch Ventilation und Enzyme wandeln die Bienen den Nektar in Honig um.
- Reifer Honig wird von den Bienen mit Wachsdeckeln verschlossen.
Tipps zur Imkerei
Für die Artenvielfalt sind Bienenstöcke essentiel, denn Monokulturen, Pestizide und Schädlinge machen der Biene zu schaffen. Allein ist sie nicht in der Lage zu überleben. Sie braucht als gezüchtetes Nutztier die Überprüfung, Versorgung und Pflege durch einen Imker.
Vor allem ist die Biene für den Kreislauf des Lebens enorm wichtig.
Würde ihre Bestäubungsleistung wegfallen, hätte das dramatische Auswirkungen auf Artenvielfalt und Nahrungsmittelproduktion.
1. Standortwahl
Die Bienenstöcke an einem sonnigen, windgeschützten Ort aufstellen. Ausreichende Trachtpflanzen in der Umgebung sicherstellen.
2. Imkereiausrüstung
- Bienenstock (Beute): Besteht aus Zargen, Boden, Deckel und Flugloch.
- Imkeranzug: Schutzkleidung, um Stiche zu vermeiden.
- Raucher: Beruhigt die Bienen während der Arbeit am Stock.
- Stockmeißel: Zum Öffnen der Beute und Lösen der Rähmchen.
- Honigschleuder: Gerät zum Extrahieren des Honigs aus den Waben.
3. Pflege der Bienen
Regelmäßige Kontrollen des Bienenstocks ist unbedingt notwendig. Die Überprüfung auf Krankheiten, wie die Varroamilbe, und entsprechende Behandlung ist wichtig. Weiters ist die Sicherstellung ausreichender Futterreserven im Winter zu beachten.
4. Nachhaltigkeit
Eine Vermeidung des übermäßigen Einsatzes von Chemikalien, sowie die Förderung der Biodiversität durch das Anpflanzen von Trachtpflanzen ist von großer Bedeutung.
5. Rechtsvorschriften
Aktuelle Information über lokale Gesetze und Vorschriften zur Bienenhaltung sind zu beachten. Auch ist in einigen Regionen ist die Registrierung der Bienenstöcke erforderlich.
6. Schulung und Weiterbildung
Besuch von Imkerkursen oder Anschluss an einen Imkerverein ist erforderlich, sowie das Lesen von Fachliteratur und Austausch von Erfahrungen mit anderen Imkern.
7. Honigernte und -verarbeitung
- Honig nur ernten, wenn er vollständig gereift ist und die Waben verdeckelt sind. Normalerweise im späten Frühjahr bis zum frühen Herbst.
- Auf die hygienische Verarbeitung achten und immer sauber arbeiten, um Verunreinigungen zu vermeiden. Dazu die Verwendung lebensmittelechter Materialien und Geräte beachten.
- Honig in luftdichten Behältern an einem kühlen, dunklen Ort lagern.
- Kristallisierten Honig durch leichtes Erwärmen im Wasserbad wieder flüssig machen.
Die Herstellung von Bienenhonig Schritt für Schritt
Grundlegende Schritte zur Herstellung von Bienenhonig!
Schritt 1:
Vorbereitung der Bienenstöcke
- Sicherstellen, dass die Bienenstöcke gut gepflegt und sauber sind.
- Prüfen, ob genügend Honigwaben vorhanden sind, die zur Ernte bereit sind.
Schritt 2:
Überprüfung der Honigreife
- Vorsichtig die Bienenstöcke öffnen und die Honigwaben inspizieren.
- Der Honig ist zur Ernte bereit, wenn die Waben von den Bienen versiegelt sind und die Zellen mit Honig gefüllt sind.
Schritt 3:
Rauchen der Bienen
- Einen Bienenraucher verwenden, um die Bienen zu beruhigen und sie davon abzuhalten, gestresst zu reagieren oder anzugreifen.
Schritt 4:
Entfernung der Bienen
- Die Bienen vorsichtig aus den Waben schleudern. Das kann durch sanftes Schütteln oder durch Einsatz eines speziellen Bienenbesens erfolgen.
- Darauf achten, die Bienen nicht zu verletzen oder zu stören, während die Waben entnommen werden.
Schritt 5:
Entnahme der Honigwaben
- Vorsichtig die Honigwaben aus dem Bienenstock entfernen.
- Die entnommenen Waben zur Honigschleuder bringen.
Schritt 6:
Deckelwachs entfernen
- Bevor die Waben in die Honigschleuder kommen, werden sie mit einer Entdeckelungsgabel bearbeitet, dazu wird das hauchdünne Deckelwachs entfernt.
Tipp: Das Deckelwachs verwerten
- Das Deckelwachs kann man sammeln, um später neue Brutwände daraus zu gießen.
Schritt 7:
Honigschleudern
- Die Waben in der Honigschleuder platzieren und sie langsam drehen.
- Durch die Rotation wird der Honig aus den Waben herausgeschleudert und sammelt sich am Boden der Honigschleuder.
Schritt 8:
Filtern des Honigs
- Den geschleuderten Honig durch ein feines Sieb oder einen Honigfilter gießen, um Wachsreste und andere Verunreinigungen zu entfernen.
Schritt 9:
Abfüllen und Lagern
- Den gefilterten Honig in saubere Gläser oder Behälter abfüllen.
- Die Behälter gut verschließen, um den Honig vor Feuchtigkeit und Verunreinigungen zu schützen.
- Den Honig an einem kühlen, trockenen Ort lagern, um seine Qualität zu erhalten.
Schritt 10:
- Reinigung der Ausrüstung
- Gründlich alle benutzten Geräte und Werkzeuge reinigen, um sicherzustellen, dass sie für den nächsten Einsatz bereit sind.
Es ist wichtig, während des gesamten Prozesses vorsichtig und respektvoll gegenüber den Bienen zu sein, um ihre Gesundheit und Produktivität zu fördern.
Beachtenswertes
Honig selbst herzustellen erfordert Engagement, Wissen und eine sorgfältige Pflege der Bienen.
Es ist eine wunderbare Möglichkeit, sich mit der Natur zu verbinden und einen köstlichen, natürlichen und vor allem gesunden Süßstoff zu genießen.
Honig wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.
Verschiedene Honigsorten variieren in Geschmack und Farbe, abhängig von den Blumen und der Region.
In der Kosmetik wird Honig für seine feuchtigkeitsspendenden und heilenden Eigenschaften geschätzt.
Auch aus Omas Küche ist Honig nicht wegzudenken: Honig - Hausmittel gegen Erkältung
Bewertung: Ø 5,0 (4 Stimmen)
User Kommentare
Da ich gelegentlich zu einem Imker komme, ergeben sich da immer sehr interessante Gespräche über seine Arbeit.
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Da ich überhaupt keine Ahnung von der Imkerei habe ist es für mich eine tolle Möglichkeit mich hier zu informieren.
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Nachtrag: Bienenrauch (Smoker) beruhigen die Bienen nicht sondern sie denken es brennt und zum Überleben werden die Honigmägen gefüllt damit wo anders wieder weitermachen können. Da fressen sie und haben keine Zeit um anzugreifen.
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Ein schöner Bericht über die Bienenhaltung. Über den Titel muss ich schmunzeln, Honig kann man nicht „selber machen“, den stellen die Bienen her. Das Imkerhandwerk sollte man unbedingt in einem Verein erlernen, da werden viele Kurse angeboten. Ein „Selberlernen“ über Internet oder aus Bücher geht schief, das Überleben die Bienen nicht. Ich habe lange Jahre geimkert und auch Neulinge ausgebildet.
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Es ist immer wieder sehr wichtig und sehr gut, wenn das Wissen rund um die Imkerei persönlich weitergegeben wird.
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siehe Punkt 6 - für Imker.
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Ja, ich habe es gesehen. Es gibt aber sehr Viele, die einfach nur loslegen und sich ihr Wissen über eine App besorgen. Ich hatte es oft genug erlebt, da haben mir die Bienen leidgetan.
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