Billig kochen
Das Wörtchen „billig“ klingt immer ein bisschen negativ. Die meisten Menschen wählen als Alternative lieber Wörter wie preiswert oder günstig. Dabei hat billig nichts damit zu tun, dass etwas auch schlecht sein muss. Wer mit seinem Geld haushalten muss, der wird versuchen, billig zu kochen.
Kochen mit minimalen Budget verlangt nach ein wenig Fantasie, dem Wissen um das saisonale Warenangebot und einer feinen Spürnase für die niedrigsten Preise.
Billig kochen ist eine echte Herausforderung!
Billig kochen ist nicht zwangsweise minderwertig!
Das unscheinbare Wörtchen billig hat einen schalen Beigeschmack.
Es wird gleichgesetzt mit minderwertig oder einfallslos.
Ersetzt man es durch preisbewusst oder günstig, erhält das Anliegen einen weitaus gefälligeren Anstrich.
Nicht von ungefähr nimmt das Interesse an Lebensmittel, deren Ursprung und Zusammensetzung stetig zu.
Und Konzepte wie Clean Eating sprechen mit dem Anspruch regional, bio und saisonal den Menschen aus den Herzen.
Der Verzicht auf Fertigmahlzeiten und verarbeitete Lebensmittel mit allerlei Zusatzstoffen zum Aromatisieren und Haltbarmachen ist ebenfalls ein Schritt zum erfolgreichen und günstigen Kochen.
Worauf sollte man verzichten
Es führen viele Wege zum Ziel. Zahlreiche Hindernisse wie unschlagbar billige Päckchensuppen und Convenience-Produkte mit Geschmacksverstärkern suggerieren uns ein schnelles Sattwerden bei hoher Zeitersparnis.
Bei der genaueren Betrachtung der Etiketten mit den Inhaltsstoffen fallen diese Helfer knallhart durch das Raster der gesunden Ernährung.
Sie liefern Kalorien und verzichten auf lebenswichtige Vitalstoffe.
Tipps zum billig oder günstigen Kochen
Wie es besser und preisbewusst geht, offenbaren die nachfolgenden Tipps zum Probieren für daheim.
Sparfaktor garantiert:
- Wie wäre es mit dem Selberpflücken von Äpfeln, Birnen oder Zwetschken? Immer mehr österreichische Obstbauern locken damit die Städter auf das Land. Erdbeeren, Kirschen und Marillen bekommt man zum kleinen Preis und mitunter gratis!
- Jedes Gemüse, jedes Obst hat seine Saison. Wer sich auf einem Bauernmarkt bevorratet, kann lange davon zehren.
- Gerade beim Kauf größerer Mengen lohnt sich das Feilschen. Auf einen Versuch kommt es an.
- Wildfrüchte gibt es umsonst. Pilze, Beeren und Wildkräuter bereichern die heimische Küche. Aber Achtung: Man muss sich schon auskennen, um keinen Schaden zu nehmen.
- Nicht jedes Gemüse ist taufrisch. Zum Beispiel wird ein mattes Salatblatt mit einem Hauch Wasser und einem Frischeaufenthalt im Eisschrank wieder knackig und ist durchaus zum Verzehr geeignet.
- Dörren, Einfrieren, Einwecken, Lufttrocknen und sauer Einlegen sind uralte Haushaltstechniken, die gerade neu entdeckt werden. Sie entlasten das Budget und vergrößern die Lebensmittelvorräte daheim.
- Einfach mal auf Vorrat kochen und die Hälfte tiefgekühlt aufbewahren. Spart beim Einkauf „Drei für zwei“ bares Geld und reduziert den Zeitaufwand, denn es gilt: einmal kochen und zweimal speisen.
- Die Sonderangebote im Supermarkt sind Pflichtlektüre. Dort gibt es immer ein schönes Stück Fleisch, Würste, Innereien oder Fisch. Und die Platzhirsche der heimischen Vorräte Zucker, Mehl, Kartoffeln, Reis und Nudeln gesellen sich dazu.
- Produkte, die auf Grund des Verfallsdatums stark reduziert wurden, im Supermarkt kaufe, denn es heißt „Mindesthaltbarkeitsdatum“ und nicht „tödlich ab“!
- Die Tiefkühlware im Lebensmittelmarkt freut sich über einen gelegentlichen Besuch. Eiskalte Schätze werden meist vor dem Ablauf der Verzehrfrist günstig angeboten.
- Kurz vor Feierabend werden (Frische-)Produkte oft nochmals verbilligt.
- Gewürze und Kräuter verleihen simplen Suppen und Gemüseaufläufen einen neuen Zungenschlag. Zudem sind die feinen Zutaten für einen schmalen Taler zu haben. Das Stöbern in internationalen Kochbüchern bringt neuen Input für daheim.
Das sind nur einige wenige Punkte mit denen man beim Einkaufen und Kochen sparen kann, ohne auf die Qualität der Speisen zu verzichten.
Ob und welche Punkt man umsetzen kann, bleibt jedem selber überlassen.
Und ja, es gibt sicher auch viele weitere Tipps und Tricks wie man billig kochen kann!
Auch das Einkaufen von Lebensmitteln muss geplant sein.
Dazu sollte man sich einen Einkaufszettel anlegen um nicht Unnötiges einzukaufen oder etwas zu vergessen.
Des Weiteren sollte man nie hungrig einkaufen gehen, denn dann landen oft Produkte im Einkaufswagen, die man eigentlich gar nicht einkaufen müsste.
Warum günstig kochen sich lohnt
- Es entlastet das Haushaltsbudget.
- Es schont Ressourcen und Umwelt.
- Es schult das Wissen um die Produkte und deren vielseitige Verwendungsmöglichkeiten.
Billig kochen ist keine Hexerei
Wer bereits beim Einkauf auf den Preis und die Herkunft der Produkte achtet, legt den Grundstein für die gesunde und abwechslungsreiche Kost.
Frischer Spargel im Dezember kommt stets aus fernen Ländern und zieht nicht nur einen hohen Preis nach sich.
Die CO2-Spur der Flugware ist nur schwer zu rechtfertigen.
Schlaue Köpfe nutzen das Überangebot an Spargel im Frühjahr und frieren die herrliche Delikatesse nach dem Blanchieren ein.
Überhaupt lohnt es sich, Kochbücher zu durchforsten.
Die Kapitel zu den Methoden des Haltbarmachens von Lebensmitteln sind ein wertvoller Schatz und ergänzen die zahlreichen Tricks der Großmütter.
Bewertung: Ø 3,7 (418 Stimmen)
User Kommentare
Ein sehr informativer Artikel, allerdings mag ich das Wort billig überhaupt gar nicht. Ich bevorzuge das günstige Kochen.
Auf Kommentar antworten
Eine sehr guter Artikel. Ich denke, es kommt vor allem auf eine gute Planung an, sodass man alle Reste auch tatsächlich ordentlich verwerten kann. Ich versuche immer verschiedene Gerichte zu zaubern und einen Teil einzufrieren
Auf Kommentar antworten
Bewusstes Einkaufen ist einer der wesentlichsten Punkte in diesem Artikel. Meistens wird ohne Einkaufszettel eingekauft oder es werden Produkte gekauft, die nicht notwendig sind und das macht den Einkauf unnötig teuer.
Auf Kommentar antworten
Interessanter Artikel und tolle Tipps. Für mich bedeutet "billig" kochen meist, dass ich den Garten blündere und verwende, was dieser gerade in "Aktion" hat.
Auf Kommentar antworten
Preiswert kochen heißt vor allem saisonal, ohne Fertigprodukte und Lebensmittel nicht wegwerfen. Wenn man das einigermaßen beherzigt, ist das schon die halbe Miete
Auf Kommentar antworten
Eine Möglichkeit, Gemüse und Obst billig einzukaufen sind die Angebote, wo das jeweilige Gemüse nicht dem Schönheitsideal der Menschen entspricht. Sogenannte „Missfits“ kommen inzwischen vermehrt auf den Markt und werden nicht mehr weggeworfen.
Auf Kommentar antworten
„Billig“ Kochen bedeutet vor allem, saisonale Produkte zu verwenden. Die teuren Erdbeeren im Winter, aus Südafrika oder Südamerika eingeflogen, müssen nicht sein.
Auf Kommentar antworten