Einkochen, Einmachen & Einwecken
Durch Einkochen werden Lebensmittel durch Erhitzen und luftdichtes Abschließen haltbar gemacht. Diese Methode wird auch Sterilisation genannt und hat noch einen weiteren Effekt: Beim Einkochen werden die Lebensmittel viel länger haltbar und vorhandene Keime können hierbei erfolgreich abgetötet werden.
Einkochen wie zu Großmutters Zeiten, beliebt und keineswegs unmodern
Es muss nicht immer Tiefkühlkost sein, will man Obst, Fleisch oder Gemüse für die spätere Verwendung frisch halten.
Die Einweckmethode (oder auch Einkochen oder Einmachen genannt), die wir noch von unseren Großmüttern kennen, ist keineswegs aus der Mode geraten. Im Gegenteil, sie feiert aktuell Renaissance.
Eingewecktes Obst schmeckt nicht nur gut, es sieht im traditionellen Einmachglas auch sehr dekorativ aus und eignet sich hervorragend als kleines Mitbringsel zur Einladung.
Beim Einkochen, wird wie der Name schon sagt, das zu konservierende Gut gekocht und heiß in Einweckgläser abgefüllt.
Was eignet sich zum Einkochen?
- Obst
- Gemüse
- Pilze
Nicht jede Konservierungsart ist für jede Frucht geeignet.
Beerenobst zum Beispiel verliert durchs Einkochen seine feste Konsistenz.
Wer die ganzen Früchte liebt, sollte lieber auf das Einfrieren zurückkommen.
Beim Einmachen bzw. Einkochen gehen leider hitzeempfindliche Vitamine (wie zum Beispiel Vitamin C, B1 oder B12) verloren.
Sauberkeit bei den Einmachgläsern
Für das Einkochen dürfen nur saubere und unbeschädigte Einmachgläser und Deckel verwendet werden.
Spezielle Einmachgläser eignen sich genauso gut wie zweckentfremdete Konservengläser mit Schraubverschluss.
Am einfachsten bekommt man Einmachgläser keimfrei, indem man einen Topf Wasser auf dem Herd erhitzt und darin die Gläser und Deckel für rund 10 Minuten sterilisiert bzw. leicht köcheln lässt.
Einmachen - so einfach gelingt`s
- Das gewünschte Obst, Gemüse, Pilze, usw. wird zum Einkochen gegebenenfalls entkernt oder entsteint, gut gewaschen, Grünzeug und Stiele entfernt und faule oder angeschlagene Stellen mit einem Messer herausgeschnitten.
- Danach kann man das zu konservierende Gut in kleinere, beliebige/mundgerechte (wenn möglich gleich große) Stücke schneiden.
- Anschließend die Stücke in die sterilisierten Einweckgläser geben (bis 1-2 cm an die Unterkante der Gläser füllen).
- Zum Schluss die Gläser mit dem vorher erhitzen Sud (Salzwasser oder Zuckerwasser) bis an den Rand auffüllen und die Gläser sofort verschließen. Zusätzlich kann man natürlich auch noch ein paar Gewürze oder Kräuter in die Gläser geben.
- Jetzt kommen die Gläser in einen Topf mit Wasser (=Wasserbad) - die Gläser sollten sich nicht berühren und etwa drei Vierteln von Wasser bedeckt sein.
- Der Wassertopf wird dabei langsam auf einer Herdplatte erhitzt. Je nachdem, wie weich das Einweckgut ist, dauert das Einkochen zwischen 10 und 120 Minuten (siehe Liste weiter unten).
- Natürlich kann man die Gläser auch in den Backofen stellen und dort einkochen - es gibt auch spezielle Einkochautomaten.
- Nach dem ganzen Vorgang werden die Gläser aus dem Topf genommen und zum Erkalten abgestellt - das Erkalten sollte langsam erfolgen.
- Erst wenn die Gläser vollständig abgekühlt sind, kann man die Einfachklammern abnehmen, sofern man solche verwendet hat.
Nach dem Einmachen bzw. Erhitzen bildet sich durch das Abkühlen ein Unterdruck in den Gläsern, welcher für die Konservierung wichtig ist.
Hartes Gemüse wie Karotten oder Spargel kann man vor dem Abfüllen in Salzwasser blanchieren damit die kräftige Farbe erhalten bleibt.
- Linktipp: Obst richtig Einkochen
Unsere Rezept-Empfehlungen
Temperaturen zum Einkochen
Einkochzeiten für das Wasserbad
- Äpfel bei 80 Grad für ca. 25 Minuten
- Birnen bei 90 Grad für ca. 35 Minuten
- Kirschen bei 80 Grad für ca. 35 Minuten
- Marillen bei 75 Grad für ca. 30 Minuten
- Erdbeeren bei 75 Grad für ca. 25 Minuten
- Quitten bei 90 Grad für ca. 35 Minuten
- Bohnen bei 90 Grad für ca. 115 Minuten
- Erbsen bei 100 Grad für ca. 120 Minuten
- Gurken bei 75 Grad für ca. 25 Minuten
- Karotten bei 100 Grad für ca. 100 Minuten
- Pilze bei 100 Grad für ca. 100 Minuten
- Spargel bei 100 Grad für ca. 100 Minuten
- Tomaten bei 90 Grad für ca. 30 Minuten
- Spinat bei 100 Grad für ca. 100 Minuten
Einkochzeiten für den Backofen (Umluft)
- Äpfel bei 80 Grad für ca. 25 Minuten
- Birnen bei 90 Grad für ca. 35 Minuten
- Kirschen bei 80 Grad für ca. 30 Minuten
- Marillen bei 75 Grad für ca. 30 Minuten
- Erdbeeren bei 75 Grad für ca. 25 Minuten
- Quitten bei 90 Grad für ca. 35 Minuten
- Bohnen bei 170 Grad für ca. 115 Minuten
- Erbsen bei 170 Grad für ca. 120 Minuten
- Gurken bei 170 Grad für ca. 25 Minuten
- Karotten bei 170 Grad für ca. 100 Minuten
- Pilze bei 170 Grad für ca. 100 Minuten
- Spargel bei 170 Grad für ca. 100 Minuten
- Tomaten bei 170 Grad für ca. 30 Minuten
- Spinat bei 170 Grad für ca. 100 Minuten
Lagerung
Die ausgekühlten und beschrifteten Gläser sollte man an einen dunklen Ort (ohne direkte Sonneneinstrahlung, am besten im Keller oder Kühlschrank), bei nicht zu warmen Temperaturen (am besten Keller) lagern und sind so mindestens 8-12 Monate haltbar.
Bewertung: Ø 4,3 (408 Stimmen)
User Kommentare
Vielen Dank für die Auflistung der Temperaturen und den Zeiten der verschiedenen Obst und GEmüsesorten. Ich habe darauf noch nicht so ein großes Augenmerk gelegt.
Auf Kommentar antworten
Eine tolle Alternative, wenn man viel Obst und Gemüse im Garten hat, dass man nicht einfrieren, aber auch nicht wegschmeißen möchte.
Auf Kommentar antworten
Das Einkochen in Weckgläsern wird immer seltener, leider. Dabei können da sehr schmackhafte Sachen konserviert werden. Abgesehen davon, dass die Voratshaltung immer seltener wird (der Supermarkt ist ja gleich um die Ecke), sparen die Leute sich die Zeit die man dafür benötigt. Das ist Schade, das Selbstgemachte schmeckt doch immer am Besten.
Auf Kommentar antworten
Ich lege mein Gemüse immer ein, ganz besonders gerne mögen wir die süß-sauer eingelegten Zucchini und Essiggurkerl. Das Obst wird als Kompott oder Mus bzw Röster eingerext.
Auf Kommentar antworten
Überwiegend wird bei mir Obst eingekocht. Sehr viel Marmelade, Mus, Röster und Chutney wird gemacht.
Auf Kommentar antworten
Ich koche sehr gerne ein und seit ich einen Dampfgarer habe, geht es noch schneller. Somit hat man auch im Winter einen Vorrat, der nach Sommer schmeckt.
Auf Kommentar antworten
danze für die tolle Tabelle mit den Zeitangaben ... hab heuer das erste Mal die Paradeiser eingeweckt, weil wir sehr viele hatten und meine Schwiegertochter nicht soviel Platz im Tiefkühlfach hat , diese Variante kann sie leichter aufbewahren
Auf Kommentar antworten
Überwiegend wird bei uns Marmelade gekocht, daneben Sirup und Likör, Letzteres auch gerne aus gesammelten Wildfrüchten
Auf Kommentar antworten
ich habe vor kurzem kleine tomaten eingelegt. mit zwiebel und knoblauch. jetzt sind es etwa 4 wochen das sie im glas sind. werde sie jetzt dann probieren, ob es funktioniert hat.
habe es ohne fertigaufguss gemacht. bin gespannt.
Auf Kommentar antworten