Gemüseanbau im Hoch- oder Hügelbeet
Seit einigen Jahren sind Beete über Erdniveau – sogenannte Hochbeete – fester Bestandteil vieler Gärten geworden. Insbesondere für den Gemüseanbau sind Hochbeete ein Geheimtipp, sorgen sie doch für weitaus höhere Erträge! Einmal angelegt, lassen sie sich jahrelang nutzen.
Hoch- und Hügelbeete bilden in ihrem Inneren ein eigenes biologisches System aus – eine Art Schicht-Biotop. Das Füllmaterial verrottet langsam und setzt dabei wertvolle Nährstoffe frei. Da beim Verrotten Wärme entsteht, ist die Erde im Hochbeet meist wärmer als die Umgebung. Eine schnellere Entwicklung der Pflanzen mit größeren Erntemengen ist die Folge.
Grundsätzlich werden Hoch- und Hügelbeete gleich bepflanzt. Allerdings lassen sich beim Hügelbeet auch die seitlichen Flächen nutzen und so 1-2 weitere Reihen unterbringen - anlegen von Hoch- und Hügelbeeten
.Im Allgemeinen werden Hochbeete gemischt bepflanzt. Dabei sollten einige Punkte hinsichtlich Fruchtfolge und Pflanzenverträglichkeit beachtet werden. Fruchtfolge bezieht sich auf das Anpflanzen an einer bestimmten Stelle im Hochbeet.
Hier sollte nicht jedes Jahr die gleiche Gemüsesorte kultiviert werden, sondern die Sorten untereinander durchgetauscht.
Richtig vergesellschaftet können sich Pflanzen gegenseitig im Wachstum fördern und vor Schädlingen schützen - dies gilt zum Beispiel für Karotten und Zwiebeln.
Andererseits stören sich beispielsweise Tomaten und Gurken bei zu enger Nachbarschaft, was zu geringeren Erträgen führt.
Im ersten Jahr
Im Frühjahr des ersten Nutzungsjahres ist die frisch Erde sehr stickstoff- und nährstoffreich. Dies ist für den Anbau von sogenannten starkzehrenden Gemüsepflanzen besonders günstig:
- Paprika
- Tomaten
- Kohlgemüse (Kraut, Kohlsprossen, ...)
- Lauch
- Sellerie
In die Mitte werden die Pflanzen gesetzt, die später am höchsten wachsen. Die äußeren Reihen stehen für klein Bleibendes wie Kraut oder Sellerie zur Verfügung.
Das zweite Jahr
Im Herbst des ersten Jahres oder im Frühjahr des zweiten wird auf das Hochbeet eine Schicht gut verrotteter Kompost aufgebracht. Eventuell kann eine Stickstoffanreicherung mit Hilfe von Leguminosen-Vorkulturen sinnvoll sein.
Auch im zweiten Jahr können Starkzehrer angebaut werden.
Die Folgejahre
Auch wenn im Frühjahr des dritten Jahres erneut Komposterde aufgebraucht wird, um den Boden aufzuwerten, so ist dieser nicht mehr so nährstoffhaltig wie zu Beginn. Deshalb sollten im dritten Jahr mittelzehrende Gemüsesorten gepflanzt werden:
- Kohlrabi
- Karotten
- Rettiche
- Erdbeeren
- uvw.
Im Laufe der beiden Folgejahre empfiehlt es sich von den Mittelzehrern auf die schwachzehrenden Gemüsesorten umzusteigen und zwar auch dann, wenn im Frühjahr eine Schicht Komposterde eingearbeitet wird:
- Zuckererbsen
- Brechbohnen
- Rettich
- Salat
- Erdbeeren
- uvw.
Der Hochbeetzyklus
Nach ca. 5 Jahren Nutzung ist das Füllmaterial weitestgehend verrottet. Damit verschwinden viele Vorteile bei der Nutzung des Hochbeetes. Im besten Falle sollte es geleert und neu angesetzt werden.
Was sich im sechsten Jahr noch gut und ertragreich anbauen lässt, sind Kartoffeln. Sie können die Fruchtfolge im Hochbeet abschließen bevor der Anbauzyklus nach der Wiederherstellung von neuem beginnt.
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User Kommentare
Wir haben zwei Hochbeete und es erleichtert die Arbeit. Das Gemüse und der Salat wachsen sehr gut und die „Mitesser“ kann man leichter abwehren.
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Sehr interessanter Artikel. Ich überlege schon seit längerer Zeit, es mal mit einem Hochbeet zu versuchen.
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Kann ich dir nur empfehlen. Da macht das Garteln noch mehr Spaß wenn der Rücken danach nicht schmerzt. Schnecken gibt es aber schon auch in einem Hochbeet.
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Habe seit einem Jahr ein Hochbeet und bin sehr zufrieden. Im Frühjahr stellen wir sofort ein zweites Hochbeet auf. Mein Rücken dankt es mir.
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Danke für den tollen Beitrag. Den Jahreszyklus für den Gemüseanbau finde ich besonders interessant..
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Ich habe nur noch Hochbeete in meinem Garten, da erspart man dem Rücken einiges. Auch auf dem Hochbeet wird bei mir gemischt.
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Danke für die ausführliche Beschreibung des Hochbeets. Ich bin immer nahe dran, eines aufzustellen, dann wird's aber doch aus verschiedenen Gründen nichts.
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