Kochen im Erd-Herd
Fleisch und Gemüse aus dem Erdofen klingt verlockend und ist nebenbei in jedem Garten anwendbar. Für die Zubereitung wird kein Griller verwendet, sondern lediglich eine Erdgrube. Klingt steinzeitlich, schmeckt jedoch aufgrund der beigefügten Kräuter einzigartig.
Neu ist der Erd-Ofen, der eigentlich eine Kochgrube ist, nun wirklich nicht. Kurz nachdem der Homo erectus vor 1,9 Millionen Jahren das Kochen erfunden hatte, gab es auch schon die ersten Erd-Herde.
Das waren Erdgruben, die nicht größer als ein Topf waren, die gut abgedichtet (mit Lehm oder Tierhaut) und mit Wasser gefüllt wurden. Im Feuer erhitzten unsere Vorfahren dann Steine, die sie in die Kochgruben warfen und so das Wasser zusammen mit Fleisch und Kräutern zum Sieden brachten. So werden wohl die ersten Suppen gekocht worden sein.
Tipp: Beim Erdofen wird nicht auf offener Flamme gegart, sondern mit Hilfe der in den Steinen gespeicherten Hitze das Gargut schonend gegart.
So baut man einen Erdofen
- Wer zum Kochen im Erd-Herd übergeht, sollte sich zunächst auf die Suche nach Steinen machen. Mindestens 20 bis 30 Stück sollten es schon werden, allesamt faustgroß und idealerweise trockene Flusskiesel.
- Nun kann man schon mal mit Hilfe eines Spatens ein 40 cm tiefes Loch und je nachdem, was man darin garen will, ca. 60-80 cm breit im Durchmesser.
- Den Boden des Loches legt man mit den Steinen aus – wichtig nur den Boden mit den Steinen auslegen, nicht das gesamte Loch damit auffüllen.
- Darauf platziert man nun reichlich Brennholz und macht ein Feuer.
- Sobald das Brennholz komplett abgebrannt und erloschen ist, sollte man die noch glühenden Holzstücke (nicht die Steine) entfernen und die Steine mit Grünzeug (Blätter, Gräser, Moos, ... und auch Kräuter) belegen - diese schützt das Gargut und sorgt für Feuchtigkeit und Geschmack.
- Nun kann man das gewünschte Gargut (Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch, ...) drauf legen und darüber nochmals eine Schicht Grünzeug. Damit man das Gargut besser schützt kann man es zusätzlich auch noch mit einem Küchentuch abdecken.
- Zum Schluss wird das Loch mit einer Schicht Erde oder Sand bedeckt - sodass kein Dampf mehr aus der Grube kommt.
- So und jetzt heißt es Geduld haben und warten - je nachdem was gegart wird, Fisch und Gemüse sollten schon nach rund 1-2 Stunden fertig sein. Fleisch dauert wesentlich länger und benötigt gut 5 Stunden (je nach Größe).
Tipp: Das Gargut kann man zusätzlich auch noch mit großen Ahornblättern einwickeln - so wird es noch besser geschützt.
Info: Hartes Laub, beispielsweise Eichenlaub, sollte nicht in das Loch, denn dies würde das Fleisch oder den Fisch bitter machen. Außerdem machen die vielen Gerbstoffe das Kochgut trocken und zäh.
Das Garen im Erd-Ofen ist eine schöne und sehr interessante Alternative zum Grillen für Outdoor-Fans. Auch wenn es ein wenig länger dauert, das Geschmackserlebnis überzeugt dabei allemal.
Bewertung: Ø 3,9 (40 Stimmen)
User Kommentare
Wenn ich anfange Löcher in den Garten meiner Freundin zu graben bekomme ich große Probleme. :-) Was bin ich froh, dass wir in den 1,9 Millionen Jahren inzwischen den Herd erfunden haben.
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Interessant, aber ich denke, dass das weniger für mich ist, erstens klingt es nach viel Arbeit und ich bin mir nicht sicher, ob ich so kochen wollte.
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Ich finde diesen Artikel sehr interessant und habe auch viel Neues erfahren. Aber so zu kochen wäre nicht meine Sache.
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Ein sehr interessanter und lehrreicher Artikel. So zu kochen ist aber nur mehr als Gag auf einem Überlebenstraining, denkbar für mich. Wäre aber trotzdem lustig.
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