Okra, das unterschätzte Supergemüse

Ob in afrikanischen Eintöpfen, indischen Currys oder als traditionelles Hausmittel – Okra ist ein vielseitiges Gemüse mit Geschichte, Geschmack und gesundheitsfördernden Eigenschaften. Auch in Österreich gewinnt die exotische Schote langsam an Boden.

Okra, das unterschätzte Supergemüse Okra ist reich an Ballaststoffen und ist reich an Vitaminen. (Foto by: maxskyohm27 / depositphotos.com)

Okra ist in unseren Breiten noch ein eher unbekanntes Gemüse, doch wer sie einmal probiert hat, wird schnell merken, dass sie mehr Aufmerksamkeit verdient.

Die grünen Schoten mit der leicht schleimigen Konsistenz polarisieren zwar, doch ihre gesundheitlichen Vorteile, ihre kulinarische Vielseitigkeit und ihre uralte Verwendung als Heilpflanze machen sie zu einem wahren Schatz der Natur.

Ursprünglich aus tropischen Regionen stammend, findet Okra inzwischen auch in Teilen Österreichs ihren Platz, sowohl auf dem Teller als auch im Garten.

Was ist Okra?

Okra, botanisch bekannt als Abelmoschus esculentus, gehört zur Familie der Malvengewächse und wird wegen ihrer langen, grünen Schoten geschätzt, die jung geerntet besonders zart sind.

Ihre genaue Herkunft ist nicht eindeutig belegt, jedoch vermutet man ihren Ursprung entweder in Ostafrika oder Südasien.

Von dort aus verbreitete sie sich über die arabische Welt in Richtung Mittelmeerraum und schließlich auch nach Amerika und Europa.

Lange war Okra vor allem in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet, doch in den letzten Jahren findet sie auch in gemäßigten Klimazonen mehr Beachtung.

In Österreich zum Beispiel wird Okra mittlerweile in kleinem Umfang erfolgreich angebaut, vor allem in wärmeren Gegenden wie Kärnten oder dem Burgenland.

Dort gedeiht sie gut in geschützten Lagen, wo heiße Sommer und ausreichend Sonnenschein die nötigen Bedingungen bieten.

Auch Hobbygärtner kultivieren die Pflanze zunehmend in Gewächshäusern oder auf sonnigen Terrassen.

Ist der Gemüse-Eibisch gesund?

  • Okra ist mehr als nur ein kulinarischer Exot – sie gilt auch als besonders gesundes Gemüse.
  • Ihre Schoten sind reich an Ballaststoffen, was sie förderlich für die Verdauung macht.
  • Darüber hinaus enthält Okra eine beachtliche Menge an Vitamin C, Vitamin A, Folsäure sowie Mineralstoffe wie Magnesium und Kalzium.
  • Besonders bemerkenswert ist der sogenannte Schleimstoff, der beim Kochen austritt.
  • Dabei handelt es sich um lösliche Ballaststoffe, die helfen können, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und Magen-Darm-Beschwerden zu lindern.
  • In vielen Ländern wird Okra auch als funktionelles Nahrungsmittel geschätzt, das positive Effekte auf die Herzgesundheit, die Blutfettwerte und das Immunsystem haben kann.
  • Aufgrund ihres niedrigen Kaloriengehalts ist sie außerdem gut für eine ausgewogene Ernährung geeignet.

Verwendung in der Küche 

Okra, das unterschätzte Supergemüse Das wärmeliebende Gemüse wird auch bereits in Österreich angebaut. (Foto by: Joelfotos / depositphotos.com)

In kulinarischer Hinsicht ist Okra ein echtes Multitalent.

Ihr Geschmack wird oft als mild und leicht erdig beschrieben, mit einer zarten, aber festen Textur.

Manche vergleichen ihn mit grünen Bohnen oder Spargel, wobei der Charakter je nach Zubereitungsart variiert.

Besonders häufig findet man Okra in Schmorgerichten, wo sie durch ihren Schleimstoff als natürlicher Saucenbinder fungiert – beispielsweise im bekannten kreolischen Gumbo aus den USA.

In Indien wird sie häufig in würzigen Currys verwendet, oft zusammen mit Tomaten und Zwiebeln.

In der afrikanischen Küche ist sie ein Grundnahrungsmittel, etwa in der traditionellen Suppe mit Fisch oder Fleisch.

Aber auch in moderner, vegetarischer oder veganer Küche ist sie beliebt – etwa gebraten, gegrillt, als Zutat im Wok oder sogar knusprig frittiert als Snack.

Köstliche Gerichte mit Okra

Zubereitung und Aufbewahrung

Wer Okra zubereiten möchte, sollte sie zunächst gründlich waschen und anschließend gut abtrocknen, da Feuchtigkeit die Schleimbildung verstärken kann.

Die Enden der Schoten werden abgeschnitten, danach kann man sie ganz oder in Stücke geschnitten weiterverarbeiten.

Um den Schleim zu reduzieren, hilft es, die Schoten kurz in Essigwasser zu blanchieren oder sie mit säurehaltigen Zutaten wie Zitronensaft oder Tomaten zu kombinieren.

Aufbewahrt werden frische Okraschoten am besten im Kühlschrank, idealerweise trocken in einem luftdurchlässigen Beutel oder Behälter.

Dort halten sie sich etwa zwei bis drei Tage. Für eine längere Lagerung kann man sie blanchieren und einfrieren – so bleiben sie mehrere Monate haltbar, verlieren dabei aber etwas an Biss.

Okra als altes Hausmittel

Okra, das unterschätzte Supergemüse Okra wird gerne in Schmorgerichten und Currys verwendet. (Foto by: Alp_Aksoy / depositphotos.com)

  • Nicht nur in der Küche, sondern auch in der traditionellen Pflanzenheilkunde hat Okra einen festen Platz.
  • Schon seit Jahrhunderten wird sie in Afrika, Indien und der arabischen Welt bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt.
  • Vor allem bei Verdauungsproblemen, Entzündungen im Magen-Darm-Trakt oder Reizhusten kommt sie zum Einsatz.
  • Der schleimige Pflanzensaft wirkt dabei beruhigend auf gereizte Schleimhäute und kann auch äußerlich bei Hautreizungen verwendet werden.
  • Ein bekanntes Hausmittel aus Westafrika besteht darin, mehrere Schoten Okra über Nacht in Wasser einzuweichen und die entstandene Flüssigkeit am Morgen auf nüchternen Magen zu trinken.
  • Dieses sogenannte „Okra-Wasser“ soll den Blutzucker regulieren und das Verdauungssystem unterstützen – wissenschaftlich ist dieser Effekt allerdings noch nicht ausreichend untersucht.

Was gibt es zu beachten?

Trotz all ihrer Vorteile gibt es bei der Verwendung von Okra ein paar Dinge zu beachten.

Zum einen ist Frische entscheidend – ältere Schoten werden zäh und faserig.

Auch die Schleimbildung ist für viele ein gewöhnungsbedürftiges Merkmal.

Wer sie reduzieren möchte, sollte darauf achten, die Schoten möglichst trocken zu halten und mit sauren Zutaten zu kombinieren.

Menschen mit empfindlichem Magen oder bei chronischen Darmproblemen sollten Okra zunächst in kleinen Mengen testen, da die Schleimstoffe auch leicht abführend wirken können.

Ansonsten ist das Gemüse gut verträglich und eignet sich auch hervorragend für die Ernährung in der Schwangerschaft – insbesondere wegen seines hohen Folsäuregehalts.

 


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User Kommentare

Katerchen

Okra habe ich einmal gegessen, ich habe das Gemüse etwas „schleimig“ in Erinnerung. Vielleicht lag es am Koch, ich meide seither dieses Gemüse.

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Heidehexchen

Okra zählt unbedingt zu meinen Lieblingsgemüsen. Meine Oma hatte sie im Garten, allerdings haben wir damals in einem Weingebiet gelebt wo das Klima entsprechend war. Hier im Norden bekomme ich sie nur beim Türken. Aber ich werde versuchen sie im neuen Gewächshaus anzubauen.

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Pesu07

Das ist ein sehr interessanter und ausführlicher Artikel über ein mir bis jetzt unbekanntes Gemüse..

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Der_Kochlöffel

Nachdem ich im Südburgenland wohne, nehme ich das als Herausforderung an 😂 Mal sehen, ob ich sie wachsen lassen kann 😊

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