Sturm und Most im Glas
Ein guter Buschenschank, eine deftige Brettljause und dazu ein Gläschen Most oder Sturm. Während das eine Getränk minimalen Alkoholgehalt aufweist, kann das andere schon mal einen Sturm im Kopf verursachen.
Ein perlendes Getränk, ein guter Buschenschank und ein laues Herbstlüftchen - Herbstzeit ist Most- und Sturmzeit.
Gerade bei uns in Österreich ist das Getränk sehr populär.
Während der Herbstwind munter durch die Lüfte weht, breiten sich mit ihm die Getränke von Osten nach Westen aus.
Ins Weinglas kommt der süße Most und Sturm dann in ganz Österreich.
Ob gespritzt oder pur, ob rot oder weiß, kaum einer kennt sie nicht.
Halb Most, halb Wein
- Wer kann sich etwas erfrischernderes vorstellen, als süßen Most oder Sturm?
- Zu den kräftigen Speisen der Herbstzeit passen diese Getränke hervorragend.
- Die Tradition dieser Getränke ist eine sehr lange.
- Mittlerweile haben sich viele verschiedene Begriffe rund um den beliebten Sturm entwickelt.
- Unterschiedliche Traubensorten, sowie diverse Farbtöne unterscheiden die Getränke in den einzelnen Regionen, Uhudlersturm im Burgenland oder der Schilchersturm in der Steiermark.
- Aber eine Tatsache verbindet sie alle: Sturm ist nicht mehr Most und noch kein Wein.
Zuerst kam der Sturm
Trauben- oder Apfelmost ist der durch das Pressen (Keltern) von Weintrauben oder eben Äpfel gewonnene Saft; umgangssprachlich als "Most" bezeichnet.
Es handelt sich dabei um das unbehandelte Produkt unmittelbar nach dem Pressen, man könnte ihn auch „trüben Traubensaft“ oder "trüber Apfelsaft" nennen.
Bei der Gärung von Fruchtsäften (aus gepressten Äpfel, Trauben oder Birnen), wird der in den Früchten enthaltene Frucht- und Traubenzucker in Alkohol und Kohlensäure gespalten.
Dabei gilt ab einem Alkoholgehalt von mindestens 1 Prozent der Fruchtsaft als "Sturm", verkauft wird er allerdings erst ab 4 Prozent.
Der Sturm (in Deutschland wird er Federweißer oder Federroter genannt) ist jedoch nur für kurze Zeit und in offenen, meist Flaschen erhältlich, denn das entstehende Kohlendioxyd könnte die Flasche sprengen.
Die Sturmsaison endet in Österreich bereits zu Martini um den 11. November.
Gut gekühlt ist der frische Sturm nur ein paar Tage haltbar, danach ist der Most fast zur Gänze vergoren, der Sturm wird dann zum „Staubigen“.
Serviert wird der Sturm idealerweise im Weißweinglas.
Und danach war der Most
Ein durch das Pressen (Keltern) gewonnener und noch wenig vergorener Fruchtsaft (aus Äpfeln, Birnen oder Weintrauben) wird Most genannt und hat einen Alkoholgehalt von ca. 4-5 Prozent.
Dieser Most hat noch relativ viel Zucker, welcher erst beim Gärungsprozess zu Alkohol umgewandelt wird.
Der Begriff „Most“ leitet sich vom lateinischen „mustum“ ab, was so viel bedeutet, wie „junger Wein“.
Es gibt verschiedene Mostsorten, so unterscheidet man zum Beispiel Apfel- und Birnen- oder auch Weintraubenmost.
Der Trauben- oder Apfelmost ist die Vorstufe zum Wein, aus ihm wird nach einiger Zeit der Sturm.
Mehr Infos zu Apfelsaft und Most selbst herstellen.
Unterschied zwischen Sturm und Most
Trüber Most (aus Äpfel, Trauben, Birnen), während der Gärung, bezeichnet man als Sturm und zeichnet sich durch einen hohen Kohlendioxid-Anteil aus.
Spritzig und gesund
- Sturm hat einen hohen Kohlendioxidanteil und wird deshalb als sehr spritzig empfunden.
- Anfangs erinnert der Sturm an Schaumwein oder süße Traubenlimonade.
- Der Sturm enthält einige Vitamine und wirkt sich positiv auf Haare und Haut aus.
- Der hohe Gehalt an Vitamin B1 unterstützt das Nervensystem.
- Nicht umsonst nennt man dieses Vitamin auch „Stimmungsvitamin“.
- Sturm im Magen... allerdings hat Sturm eine sehr positive Auswirkung auf die Peristaltik (Speiseröhre, Magen- und Darmtätigkeit) des menschlichen Körpers. Kurzum: Zu viel Sturm verursacht unangenehmen Durchfall.
Richtige Lagerung zu Hause
Frisch gekaufter Sturm vom Winzer ist gut gekühlt ein paar Tage haltbar, bis fast der ganze Zucker zu Alkohol vergoren ist.
Dann bezeichnet man den Sturm als „Staubigen“.
Sturm wird immer nur leicht zugestöpselt, da der Gärungsprozess noch nicht abgeschlossen ist und das Gärgas die Flasche ansonsten sprengen würde.
Als Schutz vor kleinen Insekten reicht auch ein größeres Stück Backpapier, das auf die Flaschenöffnung, um den Flaschenhals gewickelt, draufgegeben werden kann.
Köstliche Rezepte mit Most
- Mostkekse
- Most-Apfel-Gugelhupf
- Mostschober nach Bauernart
- Wildschweinebraten im Mostsaft
- Mostviertler Schweinskoteletts
- Mostschaumsuppe
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User Kommentare
Endlich ist wieder Sturm Zeit! Sturm und Maroni gehören für mich genauso zum Herbst wie bunte Blätter
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Jetzt ist sie wieder da, die Sturmzeit! Trinke ihn gerne, wenn er noch relativ süß ist. Nachdem ich jetzt gelesen habe, dass er auch noch sehr gesund ist, noch lieber.
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Ein kleines Glas Sturm muss ich auch alle Jahre trinken , da er sehr gut schmeckt, aber mehr nicht aus bekannten Gründen ;))
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Den Sturm vertrage ich leider gar nicht. Er würde mir zwar schmecken aber ich bekomme durchfall davon.
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armes mädel. gute besserung.nicht nur beim most
Silviatempelmayr am 03.02.2017 um 11:19 Uhr
Den Sturm vertrage ich leider gar nicht. Ich würde ihn sehr gerne trinken doch mein Magen ist da sehr heikel.
Silviatempelmayr am 09.06.2017 um 14:33 Uhr
Bei uns gibt es jedes zweite Jahr eine Mostkost. Da werden die Möste der Bauern aus dem Ort sogar prämiert.
Silviatempelmayr am 03.02.2017 um 11:19 Uhr
Den Sturm vertrage ich leider gar nicht. Ich würde ihn sehr gerne trinken doch mein Magen ist da sehr heikel.
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Jedes Jahr freue ich mich wieder auf den Sturm, bevorzuge den Weißen oder den Schichersturm.
Verwirrend war es für mich zuerst weil in Kärnten ist ein Most mit Äpfeln gemacht und alkoholhaltig und in Niederösterreich ist ein Most ein Traubensaft
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Ich freue mich jedes Jahr auf den Sturm, den wir uns dann auch genehmigen. Auch ich bevorzuge den Schilchersturm.
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Sturm ist einfach super! Ich mag besonders gerne Schilchersturm. Bei uns bekommt man hauptsächlich den Weißen, der übeigens mit Soda gespritzt ein super Durstlöscher ist ;-)
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Ein oder zwei Gläser Sturm beziehungsweise Federweiser und dazu ganz klassisch einen Flammkuchen sind ein Höhepunkt im Herbst.
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Den ersten Sturm haben wir schon verkostet.
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Wir trinken beim Heurigen gerne roten Sturm, aber auch ein weißer darf es sein ;-) und wenn es kein zugekauftes Massenprodukt (ich glaub Firma Mayer aus Oberösterreich) ist, dann nehmen wir auch eine Flasche mit nach Hause.
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Sehr gut geschriebener und informativer Artikel. Sturm ist schon was feines, wenn man ihn verträgt. Wenn ich den Falschen erwische bekomme ich leider einen Hautausschlag
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