Unkraut, ungewolltes Beikraut oder doch Heilkraut?

Das witzige dabei ist, dass alle drei Bezeichnungen für ein und die selben Pflanzen stehen. Ein Löwenzahn ist für einen Rasenbesitzer Unkraut, für den nächsten eine Bienenweide und den anderen ein köstlicher Salat, aber was denn nun?

Unkraut, ungewolltes Beikraut oder doch Heilkraut? Was so schön ist, kann einfach kein Unkraut sein. (Foto by: fotomem / depositphotos.com)

Jedes Jahr im Frühling, wenn es langsam etwas wärmer wird, inspiziere ich meinen Garten.

Giersch sprießt, Löwenzahn wächst und blüht. Nur meine Zierpflanzen lassen auf sich warten. Ich hoffe, die kommen auch noch!

Des einen Freud ist des anderen Leid

  • Die Bienen und andere Insekten freuen sich über die erste Blütenpracht.
  • Sie fragen nicht nach Unkraut, Wildkraut oder Zierpflanze.
  • Nur wir Menschen schätzen die unerwünschten Beikräuter nicht, die den gepflegten Kulturpflanzen Wasser, Luft und Nährstoffe streitig machen.
  • Haben Unkräuter einen Nutzen für die Menschen?
  • Ja, und zwar einen Großen. Daher wird im Folgenden nicht der Begriff Unkraut verwendet, sondern Beikraut oder Wildkraut.

Die bekanntesten Vertreter von Wildkräutern im Garten

Regional kommen unterschiedliche Beikräuter im Garten vor.

Diese sind besonders häufig:

Köstliche Wildkräuter-Rezepte

  1. Löwenzahnhonig
  2. Löwenzahnsalat
  1. Brennnessel Pesto
  2. Brennnesselspinat

Unerbetene Kräuter oder unerkannte Medizin?

Unkraut, ungewolltes Beikraut oder doch Heilkraut? In den Salat schneiden oder doch mit der Wurzel ausreißen? (Foto by: elenathewise / depositphotos.com)

Es ist heute so einfach in eine Apotheke zu gehen und ein Mittel gegen seine Beschwerden zu kaufen.

Kaum jemand verfügt über das Wissen, um aus Wildkräutern Arzneien herzustellen.

Hildegard von Bingen hat sich dieser Wissenschaft gewidmet.

Sie hat Wissen über die Verwendung und oft auch der Heilwirkung von Wildkräutern gesammelt.

Sie bezeichnet sie als Heilkräuter. Über Löwenzahn hat sie jedoch nichts geschrieben.

Traditionelle Anwendungen von Löwenzahn sind trotzdem bekannt.

Kräuterkundige haben sich mit dieser Pflanze befasst.

Fragen wir sie, was man aus Löwenzahn machen kann.

Die Pflanze mit den gelben Blüten ist vielseitig einsetzbar.

  1. In der Küche lässt sich ein schmackhafter Tee daraus herstellen. Ebenso ist er verwendbar zur Zubereitung von Gelee, Marmelade, Salat und Likör.
  2. Als Heil- und Arzneipflanze kann er angewendet werden zur Stärkung bei schwachem Allgemeinbefinden, bei Verdauungsstörungen und vielem anderen mehr.

Auch die weiteren aufgezählten Beikräuter lassen sich saisonal in der Küche verwenden.

Brennnesseln und junger Giersch bereichern den Frühlingssalat.

Aus Giersch lässt sich schmackhaftes Pesto herstellen. Auch gedünstet schmeckt Giersch sehr köstlich.

Man kann auch ein paar Gierschblätter in Apfelsaft geben und etwas ziehen lassen.

Den Saft mit Mineralwasser aufgießen und genießen. Gartenwildkräuter werden so zu nachhaltig wachsenden Lebensmitteln.

Der Ackerschachtelhalm hat therapeutischen Nutzen bei Blasenentzündungen, Halsbeschwerden und Rachenentzündungen.

Bei Blutergüssen, Muskelzerrungen und Prellungen hilft Vogelmiere.

Bienenweide, Delikatesse oder Unkrautvernichter?

Unkraut, ungewolltes Beikraut oder doch Heilkraut? Köstliches Brennnessel-Pesto frisch zubereitet. (Foto by: alicjane / depositphotos.com)

  • Die Blüten von Giersch, Löwenzahn und Brennnesseln sind eine Bienenweide.
  • Die Insekten schwirren und summen um die Pflanzen. Sie finden Nahrung und tragen die Pollen weiter.
  • Oft wird das Sterben von Insekten beklagt. Wir können dazu beitragen, dass die kleinen Gartenhelfer überleben.
  • Verzichten wir darauf, die Wildkräuter als Unkräuter und Schädlinge zu betrachten.
  • Keinesfalls sollten sie mit Unkrautvernichtungsmitteln beseitigt werden.
  • So geht man Ressourcen schonend mit der Natur um. Die Bienen freuen sich und wir obendrein.
  • Und vielleicht entdecken wir unter den Wildkräutern auch eine Delikatesse für unseren Gaumen.

Für alles ist ein Kraut gewachsen, wenn man will!

Die Pflanzenheilkunde beschäftigt sich damit, wie Heilkräuter zu nutzen und sachkundig anzuwenden sind.

In der Natur scheint wirklich jede Pflanze ihren Sinn und ihre Aufgabe zu haben, auch wenn ich das oft nicht erkenne.

Besonders dann nicht, wenn ich versuche, die Löwenzahnwurzel aus dem Rasen zu entfernen.

Fazit

Unkräuter sind nicht unnütz, sondern haben vielfältigen Nutzen für einen nachhaltigen und Ressourcen schonenden Anbau von Nutz- und Zierpflanzen im Garten.

Gehen wir schonend mit den Beikräutern um. Die Insekten freut es und uns somit auch.


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User Kommentare

Maarja

Über Löwenzahn freue ich mich am Meisten. Ich liebe ihn als Salat. Entweder wird er Teil eines gemischten Salates oder er wird kombiniert mit Äpfeln oder Birnen. An den bitteren Geschmack gewöhnt man sich

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