Vogelmiere
Das Wildkraut Vogelmiere, welches von vielen leider noch als Unkraut angesehen wird, kann als Heilpflanze und als schmackhaftes nährstoffreiches Gemüse genutzt werden. Es ist ganzjährig zu ernten und man kann alle Teile der Pflanze verwenden.
Wissenswertes
Die Vogel-Sternmiere oder auf Latainisch stellaria media gehört zu den kosmopolitischen Wildkräutern. Das bedeutet, dass es überall auf der Welt beheimatet ist. Es ist auch als Hühnerabbiss, Vögelichrut, Hühner- oder Mäusedarm, Kanarienvögelkraut oder Hühnerscherbe bekannt.
Die Miere gehört zu den Nelkengewächsen (Caryophyllaceae) und wächst wie ein kleiner Teppich knapp über dem Boden. Ihre Stängel werden zwischen drei und 40 cm lang. Die Blätter sind eiförmig und laufen nach oben hin spitz zu.
Die kleinen weißen Blüten haben fünf Kelch- und fünf Kronblätter. Die Kronblätter sind weiß und lanzettenförmig. Das Wildkraut, welches von vielen leider noch als Unkraut angesehen wird, kann als Heilpflanze und als schmackhaftes nährstoffreiches Gemüse genutzt werden. Dabei kann es ganzjährig geerntet werden.
Zu verwenden sind alle Teile der Pflanze, von den Blüten, über Stängel und Blätter bis hin zu den Knospen, Samen und Trieben.
Die Miere findet man überall dort, wo Erde eine Weile brach liegt. Vom Wegesrand, über Wiesen in Wäldern und Parks bis hin zum heimischen Blumenbeet, sie kommt überall vor und wird über Vögel und Nagetiere verbreitet.
Sie liebt nährstoffreiche und feuchte Böden und auch im Schatten fühlt sich das Wildkraut wohl. Da Vögel das Kraut extrem gerne fressen und da sich vor allem Hühner um das Kraut streiten bekam es seine weiteren Namen.
Verbreitung & Standort
- Sie gehört zu den häufigsten Wildkräutern weltweit und ist zwischen dem Flachland und bis auf 1800 m NN anzutreffen.
- Da die Pflanze europäisch-asiatischer Herkunft ist, ist sie auch in diesem Teil der Welt besonders häufig zu finden.
- In Österreich ist sie überall verbreitet. Vor allem auf Wiesen, in Gärten und auf Feldern trifft man das Kraut mit den kleinen weißen Blüten.
Wirkstoffe, Inhaltsstoffe & Geschmack
- Die Miere ist ein ungiftiges Wildkraut mit mildem Aroma. Das Aroma ist dezent milchig und ein klein wenig nussig.
- Sie ist extrem nährstoffreich.
- So enthält sie Eisen, Kalium, Kalzium, Kieselsäure, Selen, Magnesium und mehrere Vitamine.
- Zu Letzteren gehören die Vitamine A, B und C. Hinzu kommen weitere Inhaltsstoffe wie die sekundären Pflanzenstoffe Aucubin, Carotinoide, Flavonoide, Gamma-Linolensäure, Schleimstoffe und Saponine.
- Alle Inhaltsstoffe stehen einem das ganze Jahr über zur Verfügung, durch ihre weite Verbreitung ist sie für alle Sammelfreudigen stets verfügbar.
Gesundheit, Haus- & Heilmittel
Die Miere ist ein wertvolles Heilmittel, welches gegen vielerlei Leiden eingesetzt werden kann.
Dazu gehören Appetitlosigkeit, Augenentzündung, Asthma, Geschwüre, Ekzeme, grauer Star, Gicht, Hautprobleme, Hautentzündungen, zu hohe Cholesterinwerte, Insektenstiche, Husten, Leberleiden, Lungenentzündungen, Schuppenflechte, Rheuma, Verbrennungen und entzündete Wunden.
Dabei kann die Miere als Paste, als Tinktur, als Zutat in Salaten und Suppen oder als Tee genutzt und genossen werden.
Verwendung in der Küche
- Stellaria media macht sich vor allem als Salatzutat gut.
- Ihr frischer und milder Geschmack und ihr Nährstoffreichtum machen sie zu einer idealen Salatgrundlage.
- Sie lässt sich harmonisch mit allen gängigen Salaten kombinieren oder kann diesen sogar ersetzen.
- Auch als ein Wildkräuter Pesto kann sie zubereitet werden.
- Rezepte findet man mannigfach in Heilkräuterbüchern oder online Artikeln.
- Die Miere kann aber auch wie Spinat zubereitet werden oder als Zutat in eine Suppe gegeben werden.
- Frisches oder getrocknetes Kraut kann auch als Tee aufgegossen werden.
Ernte, Haltbarkeit & Lagerung
Die Vogelmiere kann das gesamte Jahr über geerntet werden. Wer gleich mehr pflücken möchte, um einen Vorrat daheim zuhaben, kann dies gerne machen.
Die Vogelmiere kann drei bis fünf Tage in einem niedrigen Wasserbad im Kühlschrank frisch gehalten werden.
Wer mag, kann die Miere auch einfrieren und später in Pasten, Tees oder Suppen gegen. Die Miere verliert dabei allerdings völlig ihre Form und Knackigkeit.
Ansonsten kann das Kraut auch getrocknet und später als Tee oder Wundumschlag/Paste genutzt werden.
Besonderheiten & Saison
Die Miere ist das gesamte Jahr über verfügbar. Wenn sie blüht, öffnen sich die kleinen weißen Blüten nach der Nacht gegen neun Uhr morgens und schließen sich ca. 12 Stunden später wieder.
Verwechslungsgefahr
Der leicht giftige Ackergauchheil sieht der Miere ein wenig ähnlich. Stellaria media hat im Gegensatz allerdings eine feine Haarlinie am Stängel. Die feinen Härchen dienen der Miere als zusätzliche Möglichkeit zur Wasseraufnahme.
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User Kommentare
Sie gehört nicht nur zu den sehr gesunden Wildkräuter, sondern sie ist auch ein wertvoller Schutz und Mulchersatz für den nackten Boden.
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Auch die Vogelmiere ist eines meiner liebsten Wildkräuter. Sie hat einen unverwechselbaren Geschmack und kommt in den Salat
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Das ja sehr interessant, habe ich bis her nur meinen Schildkröten zum fressen gegeben. Habe ich noch nicht selbst probiert, aber der nächste Salat wartet schon. Ich habe Vogelmiere im Garten.
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