Blumen zum Essen
Eigentlich sind Blumen in der Küche ein alter Hut. In alten Kochbüchern findet man häufig Rezepte mit essbaren Blüten. Lesen Sie mehr über einen alten, neuen Trend.
Auf die Speisekarten der meisten Restaurants gelangen gewöhnliche Blumen nur selten. Dennoch wird der neue Trend immer beliebter. Um genau zu sein, wird nur ein alter Trend neu formuliert.
Während Gänseblümchen, Borretsch und Veilchen früher sehr häufig verwendet wurden, um den Speisen das gewisse Etwas zu verleihen, sind sie heute bereits wieder in Vergessenheit geraten.
Ein alter Brauch
Bereits vor über 2.000 Jahren traten die schmackhaften Blüten vieler Blumen in Aktion. Die Römer und die Azteken wussten sie in einigen Gerichten zu verarbeiten. Auch die Griechen würzten schon mit Blumenblüten. Vom Altertum, über das Mittelalter, bis hin in die Neuzeit zogen sich Speisen, die mit Blumen gewürzt waren.
Heute erinnert sich scheinbar nur mehr die Haute Cuisine (frz. „Hohe Küche“) an die elegante Dekorationsvariante.
Blumen zum Essen
Natürlich eignen sich nicht alle Blumen zum Essen. Die folgende Liste soll einen Überblick über einige Blumenblüten verschaffen, die sich hervorragend zum Verfeinern von Speisen eignen.
- Gänseblümchen – diese sind besonders beliebt zum Garnieren von Gerichten. Gänseblümchen haben aber nicht nur die Funktion einer Nahrungsmittelpflanze, sondern sind in seltenen Fällen auch Heilpflanzen. Salate und Suppen werden durch die Zugabe der beliebten Gartenblumen gewürzt. Geöffnete Blätter, sowie geschlossene Knospen werden gleichermaßen verwendet.
- Veilchen – diese violette, beliebte Blume sieht nicht nur hübsch aus, sondern kann auch beim Kochen ins Spiel gebracht werden. Eine sehr gute Figur macht das Veilchen auch kandiert. So kann es als Süßigkeit verwendet werden, oder einfach ein Dessert zieren. In Kombination mit Tee werden Veilchen zu einem schmackhaften Heißgetränk.
- Stiefmütterchen – sie zählen nicht nur zur gleichen Pflanzengattung, sondern können auch in der Küche ähnlich verwendet werden.
- Chrysantheme – im chinesischen Raum weit verbreitet ist die Chrysantheme als Heilpflanze und dient zur Stärkung. Außerdem findet sie auch ihren Weg in Salate und dient als Gewürzzusatz.
- Ringelblume – sie ist ein wahres Allround-Talent und findet Verwendung in Butter, Salaten und Käse. Dafür sollten die Ringelblumenblüten allerdings frisch sein. Suppen und Omelettes verleihen sie einen speziellen Geschmack. Auch die jungen Blätter der Ringelblume sind essbar.
- Dahlie – sie ist sehr schön anzusehen und deshalb sehr dekorativ. Im Salat fungiert sie nicht nur als Zierde, sondern kann problemlos verspeist werden.
- Rosenblütenblätter – mit Rosen verbindet man sofort Romantik. Passend zu einem romantischen Dinner, können die beliebten Blumen auch auf die Speisekarte gebracht werden. Pasteten, Liköre und Sirupe beschreiben nur ein schmales Verarbeitungsfeld. Zum Würzen, sowie kandiert, sind sie einfach unwiderstehlich.
- Margarite - Die gelb-weißen Blüten könne von Mai bis Juli gepflückt und verspeist werden. In einer Pfanne mit Butter ausgebraten schmecken die Blüten hervorragend.
Weitere schmackhafte Blumen:
- Lavendel
- Löwenzahn
- Heublumen
- uvw.
Vorsicht giftig!
Manche Pflanzen sollten tatsächlich nur zur Zierde verwendet werden, da sie sehr giftig sind. Beim Kochen mit Blumen sollten Sie sich deshalb immer im Vorhinein informieren, welche Blumen sich wirklich zum Kochen eignen. Sollten Sie sich unsicher sein – Finger weg!
- Fingerhut – auch wenn er sehr schön anzusehen ist, der Schein trügt! Zwei bis drei Blätter der schönen Blume können bereits tödlich enden.
- Herbstzeitlose – die Herbstzeitlose wird von Laien häufig mit dem ungiftigen Bärlauch verwechselt. Übelkeit, Erbrechen und Schwindel sind die ersten Anzeichen einer Verwechslung.
- Maiglöckchen – als liebliches Motiv erscheinen sie in Kunst und Literatur. Essen sollte man sie dennoch nicht, die Giftigkeit ist mit der des Fingerhuts vergleichbar.
- Scharfer Hahnenfuß – er wird umgangssprachlich als „Butterblume“ bezeichnet. So harmlos sein Name auch klingt, so gefährlich kann die Blume werden. Weitere giftige Blumen sind z. B. der Steinklee, die Christrose, der Schierling, die Tollkirsche, …
Verwendung der Blumen in der Küche
Blumen sind auf der Speisekarte vielseitig einsetzbar. Am schönsten wirken sie nach wie vor als essbare Dekoration.
- Bei diversen Desserts werden die Blüten auf den Tellerrand gestreut und danach den Gästen serviert.
- Ein wenig ausgefallener ist das Einschließen von Blumen in Eiswürfeln. Das sieht toll aus, ist aber dennoch sehr einfach zu machen. Nach dem Einfrieren in einen fruchtig-frischen Sommercocktail oder eine Bowle geben – fertig.
- Neben der Dekoration werden die Blumen auch als Einlage in Suppen verwendet. Das verleiht ihnen Extrawürze.
- Für Omelettes eignen sie sich ebenfalls hervorragend. Klassisch, aber fein – die Blüten in Salaten. Sie verleihen dem Salat nicht nur einen besseren Geschmack, sondern auch ein feineres Aussehen.
- Gerade bei Veganern und Vegetariern sind diese Salate sehr beliebt.
Tipp: Am frischesten schmecken Blumen, die nicht mitgekocht, sondern am Schluss über das fertige Gericht gestreut werden.
Tipp: Vor allem in Restaurants fragt man sich oft, ob man die Blumendekoration am Teller auch essen kann - dazu gibt es eine einfache Antwort - alles was auf dem Teller ist, kann auch gegessen werden.
Tipps zum Verspeisen
Was Sie außerdem beachten sollten:
- Verwenden Sie keine Schnittblumen von der Gärtnerei, da diese im Normalfall mit Chemikalien behandelt wurden.
- Am besten sind Blumen aus dem eigenen Garten oder unbehandelte „Bio-Blumen“.
- Zum Verzehr geeignet sind generell nur die Blüten der Blumen. Es gibt in dieser Hinsicht kaum Ausnahmen.
Spezialitäten aus Fernost
Während die bunten Blumen im europäischen Raum selten den Weg auf die Speisekarte finden, sieht es in Asien schon ganz anders aus. Dort gelten essbare Blumen sogar als Delikatessen.
Die elegante Taglilienknospe zählt zu den bekanntesten, essbaren Blumen in China und Japan. Der Name verrät viel über die Eigenschaften der Blume: Jede Blüte hält nur einen einzigen Tag. Mild und saftig im Geschmack, wird sie in den exotischen Gebieten getrocknet und danach als Einlage für auserwählte Suppen verwendet.
Die schön geformten Blüten der Hosta-Blume dürfen auf chinesischen und japanischen Speisekarten ebenfalls nicht fehlen.
In Punkto „essbare Blumen“ sind uns die Asiaten also weit voraus.
Unsere Rezept-Tipps
- Gänseblümchensuppe
- Feldsalat mit Löwenzahn
- Löwenzahn-Pesto
- Ringelblumen-Muffins
- Lavendelkekse
- Rosenblüten Marmelade
Fazit
Mit ein bisschen Geduld beim Suchen und viel Phantasie beim Kochen, wird die Zubereitung eines Gerichts schnell zu einem „blumigen Erlebnis“.
Bewertung: Ø 4,1 (36 Stimmen)
User Kommentare
Immer wieder ein Highlight wenn Farbe ins Spiel kommt - das lässt das Essen erleuchten und den Gaumen in Vorfreude zucken! Vor allem in meiner Küche ab und an zu finden im Salat und auf Kuchen, oftmals gepflückt im Garten der eltenr mit Garantie dass nichts gespritzt ist.
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Mir gefällt das auch total gut wenn auf dem Teller ein paar Blüten dabei liegen und vor allem im Sommer kann man die Blüten auch in den Salat geben.
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Gänseblümchen im Salat sind bei mir zu Hause immer ein Zeichen, dass der Frühling angekommen ist. Im Sommer garniere ich auch gerne mit den Blüten der Kapuzinerkresse.
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Danke für die vielen anregenden Hinweise. Einige der Blumen wachsen in unserem Garten und ich werde sicher einmal ein Gericht mit ihnen probieren.
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Voll im Trend: Blumen verspeisen. Nicht genannt, aber äußerst schmackhaft ist die Brunnenkresseblüte in einem leuchtenden orangegelb kulinatisch und optisch ein Genuß. Und nicht vergessen seien die herrlichen Wildkräuterblüten: Borretsch z.B. etwas haarig, aber in hell leuchtenden Blau.
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Es gibt so viele wunderbare Blüten unter den Wildpflanzen die man essen kann. Wichtig ist es sie zu kennen.
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Ich verwende eher wenige Blüten, am meisten verwende ich Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, Löwenzahn und Lavendel beim Kochen. Blüten schauen gerade beim Salat sehr schön aus.
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danke, das sind wieder sehr gute Informationen zusammengefasst.Ich koche und esse sehr gerne mit Blumen. Besonders süsse Speisen. Zum Beispiel waren die Informationen zur Hosta-Blume oder Margarite neu für mich. Da gibt es wieder etwas zu erkosten, freu.
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Gänseblümchen, und Margeriten kommen schon öfter einmal zum Einsatz in meiner Küche, aber von den meisten anderen Blumen habe ich noch nicht so viele benützt. Man sollte auch eine Wiese zum pflücken aussuchen die nicht unbedingt an einer Strecke liegt die zum Gassigehen benützt wird. Also weit weg vom Schuß sozusagen.
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Man kann auch hübsche leckere kandierte Rosenblütenblätter herstellen. Diese eignen sich nicht nur als Deko sondern sind auch schmackhaft.
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