Die Wildfrucht Hagebutte
Hagebutten sind vitaminreiche, gesunde und wohlschmeckende Wildfrüchte, die als Mitbringsel vom Herbstausflug zu schmackhaften Köstlichkeiten verarbeitet werden können.
Hagebutten, Hetscherln, Hetschepetsche
... diese und andere Namen tragen die Früchte der Wildrosen, die im Herbst durch ihre wunderbare, leuchtend rote Farbe an Waldrändern auffallen.
Die Hagebutten sind nur die Hülle der richtigen Früchte. Sie sind Scheinfrüchte, die viele kleine, behaarte Nüsschen, umschließen. Auch die Edelrosen bilden solche Früchte, als Hagebutten werden aber meist nur die wild wachsenden Früchte bezeichnet.
Die Hagebutte ist nicht giftig, sondern essbar und sehr gesund! Wenn man die Hagebuttenfrüchte vom Strauch essen möchte, sollte man sie nach dem ersten Frost ernten. Dann sind sie etwas weicher. Nun müssen vorher die kleinen Kerne im Inneren der Hagebutte entfernt werden. Das Hagebuttenmark bleibt über und kann sofort gegessen werden.
Hagebutten sind gesund und vitaminreich. Sie enthalten
- besonders viel Vitamin C
- Vitamin A
- die Vitamine B1 und B2
- Vitamin K
- Lycopin (kommt auch in Paradeisern vor und schützt den Körper vor freien Radikalen)
- Gerbstoffe (wirken antibakteriell und entzündungshemmend)
- Pektin
Die Hagebutte gehört zu den Vitamin-C-reichsten Früchten, denn 100 Gramm Hagebutte enthält rund 1200 Milligramm Vitamin C.
Hagebutten in der Küche verwerten
Am bekanntesten ist wahrscheinlich der Hagebuttentee. Ihn gibt es meist als Bestandteil einer Früchtetee-Mischung. Meist sind hier nur wenige Hagebutten enthalten. Einen Gesunden und guten Hagebuttentee bekommt man in der Apotheke, im Reformhaus oder auch im Bioladen.
Wer die Gelegenheit hat, Hagebutten am Waldesrand oder vielleicht sogar im eigenen Garten zu pflücken, sollten darauf achten, dass die Früchte den optimalen Reifezustand haben. Die Reife von Hagebutten kann man daran erkennen, dass ihre Schale auf leichten Fingerdruck nachgibt.
Für einen Tee kann man sowohl frisch gepflückte als auch getrocknete Hagebutten verwenden. Da die Früchte jedoch nicht lange haltbar sind, ist es empfehlenswert diese zu trocknen.
Hagebutten trocknen:
- Dazu werden die reifen Hagebutten aufgeschnitten und einige Tage bei Zimmertemperatur vorgetrocknet.
- Dann kommen sie bei ganz niedriger Temperatur (ca. 50 Grad) für rund 5-6 Stunden ins Backrohr.
- Die Türe des Backofens sollte zum Entweichen der Feuchtigkeit einen Spalt geöffnet bleiben.
Hagebuttentee selber machen:
- Die frischen oder getrockneten Hagebutten in einen Mörser zerkleinern – die Kerne sollten dabei nicht entfernt werden.
- Danach die Hagebutten (ca. 1-2 TL pro Tasse mit 250 ml) in ein Teesieb geben und mit kochendem Wasser aufgießen.
- Das Wasser für 10-15 Minuten ziehen lassen.
- Mit Zucker und Zitronen nach Belieben abschmecken und fertig.
Bekannt und beliebt ist auch die Hagebuttenmarmelade. Dazu kann man die Früchte in mühevoller Kleinarbeit halbieren, die Kerne mit dem juckenden Härchen herausputzen, und aus dem Fruchtfleisch Marmelade kochen.
Es geht aber auch viel einfacher:
- Dazu werden die gewaschenen und vom Blütenansatz befreiten Hagebutten mit ungefähr gleich viel Wasser bei mittlerer Hitze weich gegart und anschließend durch den feinsten Locheinsatz der Flotten Lotte, einem Passiersieb, gepresst, oder mit einem Pürierstab püriert.
- Dann kommt der Brei noch durch ein feines Haarsieb, damit wirklich alle Härchen weg sind.
- Dieses Hagebuttenmark kann man direkt einfrieren oder daraus Marmelade kochen.
- Dazu muss das Mark mit Flüssigkeit (Wasser, Apfelsaft oder Orangensaft) verdünnt werden. Das Verhältnis ist ungefähr 80 Prozent Mark, 20 Prozent Saft.
- Zum Schluss die Hagebuttenmischung mit dem Gelierzucker (2:1) und ein wenig Zitronensäure in einen Topf geben und für ca. 6 Minuten köcheln lassen.
- Noch heiß in gut gereinigte Schraubgläser füllen und sofort verschließen.
Die fantastische Marmelade passt perfekt zu Käse oder herbstlichen Wildgerichten passt.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten für Hagebutten
- Hagebutte trocknen
- Hagebuttenwein
- Hagebuttenlikör
- Hagebuttenkekse
- Hagebuttenessig
- Hagebuttenmus
- Hagebuttenpulver
- Hagebuttensuppe
- Hagebuttenknödel
- uvw.
Diese Wildfrüchte können zwar auch roh verspeist werden, wenn man sich die Mühe macht, komplett alle Kerne zu entfernen. Doch wegen der intensiven Säure wird es eher nicht empfohlen. Besser man kocht sie vorher in Wasser ab.
Auch dann sind Hagebutten eine Vitamin-C-Bombe mit säuerlich-fruchtigem Geschmack. Hagebutten in jeder Verarbeitungsweise sind total gesund und können dazu beitragen, nicht erkältet durch den Winter zu kommen.
Die gesunden roten Früchte der Hagebutte sind in der Region Dunkelstein heimisch. Dort herrschen perfekte klimatische Bedingungen für dieses Rosengewächs. Hier erfahren Sie mehr über die Dunkelsteiner Hagebutte
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User Kommentare
Ein Tee mit Hagebutten schmeckt sehr gut und auch die Marmelade ist sehr fein. Damit werden bei uns traditionell die Krapfen gefüllt. Und die Kerne sind bei Kindern sehr beliebt, die ersetzen das Juckpulver 😀
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Bei uns werden die Hagebutten umgangssprachlich Hetscherln genannt und da gibt's viele Sträucher. Im Winter naschen wir einige direkt vom Strauch wenn wir spazieren gehen. Auch Hagebuttentee mögen wir.
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Ich mag Hagebutten sowohl als Tee als auch für Marmelade und bei uns gibt es davon viele. Likör möchte ich probieren.
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Den Ausdruck Hetschepetsch kenne ich noch von früher, er war mir ganz entfallen. Ich mache aus allen Hagebutten die ich kriegen kann, Marmelade. Die gehört zu meinen absoluten Favoriten. Glücklicherweise habe ich am Garten einen wilden, dornigen Strauch mit großen Früchten.
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Bei uns sind die Hagebutten schon sehr selten geworden, aber ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich mit meiner Mutter früher immer Hagebutten für den Tee gesammelt habe.
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Müssen bei dem Hagebuttenmark die Kerne entfernt werden? Ich war mir nicht ganz sicher und habe deshalb jetzt Hagebuttengelee gemacht.
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wenn du sie direkt vom Strauch essen möchtest, dann die Kerne entfernen. Danach bleibt das Mark über, das man essen kann.
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Mit Hagebutte habe ich noch nicht gekocht und werde das auch in Zukunft nicht machen. Was aber nicht heißt, dass ich Produkte mit Hagebutten nicht gerne esse wie Hagebuttenlikör, -essig ...
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Wenn man die Möglichkeit hat, dann ist ein Dörraparat praktischer und günstiger als das Backrohr. Zudem wird die Wärme schön gleichmäßig abegegeben und ist einfacher zu reinigen
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Das mit dem Dörrgerät funktioniert wirklich sehr gut. Eine gleichmäßige Wärmeabgabe und erheblich weniger Stromverbrauch als im Backofen.
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Hetscherln, Hetschepetsche sind ja schöne und lustige Namen. Bei uns gibt es einen Hagebuttenstrauch in der Nähe, habe aber noch nie Marmelade gemacht
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Eigentlich ist es ja ziemlich verkehrt Hagebutten wegen ihres hohen Vitamin C - Gehalts in Wasser zu kochen. Vitamin C wird zu einem großen Teil durch kochendes Wasser zerstört.
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