Die Wildfrucht Hagebutte

Hagebutten sind vitaminreiche, gesunde und wohlschmeckende Wildfrüchte, die als Mitbringsel vom Herbstausflug zu schmackhaften Köstlichkeiten verarbeitet werden können.

Die Wildfrucht Hagebutte Die Hagebutte enthält wertvolle Mineralstoffe und besitzt mehr Vitamin C als Sanndorn oder Zitronen. (Foto by: Jan_Herodes / Depositphoto.com)

Hagebutten, Hetscherln, Hetschepetsche

... diese und andere Namen tragen die Früchte der Wildrosen, die im Herbst durch ihre wunderbare, leuchtend rote Farbe an Waldrändern auffallen.

Die Hagebutten sind nur die Hülle der richtigen Früchte. Sie sind Scheinfrüchte, die viele kleine, behaarte Nüsschen, umschließen. Auch die Edelrosen bilden solche Früchte, als Hagebutten werden aber meist nur die wild wachsenden Früchte bezeichnet.

Die Hagebutte ist nicht giftig, sondern essbar und sehr gesund! Wenn man die Hagebuttenfrüchte vom Strauch essen möchte, sollte man sie nach dem ersten Frost ernten. Dann sind sie etwas weicher. Nun müssen vorher die kleinen Kerne im Inneren der Hagebutte entfernt werden. Das Hagebuttenmark bleibt über und kann sofort gegessen werden.

Hagebutten sind gesund und vitaminreich. Sie enthalten

  • besonders viel Vitamin C
  • Vitamin A
  • die Vitamine B1 und B2
  • Vitamin K
  • Lycopin (kommt auch in Paradeisern vor und schützt den Körper vor freien Radikalen)
  • Gerbstoffe (wirken antibakteriell und entzündungshemmend)
  • Pektin

Die Hagebutte gehört zu den Vitamin-C-reichsten Früchten, denn 100 Gramm Hagebutte enthält rund 1200 Milligramm Vitamin C.

Die Wildfrucht Hagebutte Foto Gutekueche.at

Hagebutten in der Küche verwerten

Am bekanntesten ist wahrscheinlich der Hagebuttentee. Ihn gibt es meist als Bestandteil einer Früchtetee-Mischung. Meist sind hier nur wenige Hagebutten enthalten. Einen Gesunden und guten Hagebuttentee bekommt man in der Apotheke, im Reformhaus oder auch im Bioladen.

Wer die Gelegenheit hat, Hagebutten am Waldesrand oder vielleicht sogar im eigenen Garten zu pflücken, sollten darauf achten, dass die Früchte den optimalen Reifezustand haben. Die Reife von Hagebutten kann man daran erkennen, dass ihre Schale auf leichten Fingerdruck nachgibt.

Für einen Tee kann man sowohl frisch gepflückte als auch getrocknete Hagebutten verwenden. Da die Früchte jedoch nicht lange haltbar sind, ist es empfehlenswert diese zu trocknen.

Hagebutten trocknen:

  1. Dazu werden die reifen Hagebutten aufgeschnitten und einige Tage bei Zimmertemperatur vorgetrocknet.
  2. Dann kommen sie bei ganz niedriger Temperatur (ca. 50 Grad) für rund 5-6 Stunden ins Backrohr.
  3. Die Türe des Backofens sollte zum Entweichen der Feuchtigkeit einen Spalt geöffnet bleiben.

Hagebuttentee selber machen:

  1. Die frischen oder getrockneten Hagebutten in einen Mörser zerkleinern – die Kerne sollten dabei nicht entfernt werden.
  2. Danach die Hagebutten (ca. 1-2 TL pro Tasse mit 250 ml) in ein Teesieb geben und mit kochendem Wasser aufgießen.
  3. Das Wasser für 10-15 Minuten ziehen lassen.
  4. Mit Zucker und Zitronen nach Belieben abschmecken und fertig.

Bekannt und beliebt ist auch die Hagebuttenmarmelade. Dazu kann man die Früchte in mühevoller Kleinarbeit halbieren, die Kerne mit dem juckenden Härchen herausputzen, und aus dem Fruchtfleisch Marmelade kochen.

Es geht aber auch viel einfacher:

Die Wildfrucht Hagebutte Das Grundrezept für ein Hagebuttenmus ist die Basis für viele Rezepte. (Foto by: Shusha / Depositphotos.com)

  1. Dazu werden die gewaschenen und vom Blütenansatz befreiten Hagebutten mit ungefähr gleich viel Wasser bei mittlerer Hitze weich gegart und anschließend durch den feinsten Locheinsatz der Flotten Lotte, einem Passiersieb, gepresst, oder mit einem Pürierstab püriert.
  2. Dann kommt der Brei noch durch ein feines Haarsieb, damit wirklich alle Härchen weg sind.
  3. Dieses Hagebuttenmark kann man direkt einfrieren oder daraus Marmelade kochen.
  4. Dazu muss das Mark mit Flüssigkeit (Wasser, Apfelsaft oder Orangensaft) verdünnt werden. Das Verhältnis ist ungefähr 80 Prozent Mark, 20 Prozent Saft.
  5. Zum Schluss die Hagebuttenmischung mit dem Gelierzucker (2:1) und ein wenig Zitronensäure in einen Topf geben und für ca. 6 Minuten köcheln lassen.
  6. Noch heiß in gut gereinigte Schraubgläser füllen und sofort verschließen.

Die fantastische Marmelade passt perfekt zu Käse oder herbstlichen Wildgerichten passt.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten für Hagebutten

Diese Wildfrüchte können zwar auch roh verspeist werden, wenn man sich die Mühe macht, komplett alle Kerne zu entfernen. Doch wegen der intensiven Säure wird es eher nicht empfohlen. Besser man kocht sie vorher in Wasser ab.

Auch dann sind Hagebutten eine Vitamin-C-Bombe mit säuerlich-fruchtigem Geschmack. Hagebutten in jeder Verarbeitungsweise sind total gesund und können dazu beitragen, nicht erkältet durch den Winter zu kommen.

Die gesunden roten Früchte der Hagebutte sind in der Region Dunkelstein heimisch. Dort herrschen perfekte klimatische Bedingungen für dieses Rosengewächs. Hier erfahren Sie mehr über die Dunkelsteiner Hagebutte


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PASSENDE REZEPTARTEN

User Kommentare

Smiley

Die Hagebuttenmarmelade passt hervorragend zu Wild. Man kann daraus auch den Hagebuttenlikör machen.

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Kanguruh1

Hagebuttentee ist ein Geschmack aus meiner Kindheit, damals gab es ja noch nicht so viele Teesorten. Ich mochte die leicht bittere Note.

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Katerchen

Die Hagebutten heißen bei uns „Hiffen“ und daraus wird dann die Hiffenmarmelade beziehungsweise –Konfitüre gemacht. Wir nennen sie dann Hiffenmark und füllen damit die Faschingskrapfen.

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Katerchen

Der Artikel ist eine schöne Anregung, Hagebuttenmarmelade selbst zu machen. Die Früchte wachsen bei mir fast vor der Türe.

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MaryLou

Ich habe mir gerade eben einen Tee von frischen Hagebutten aufgegossen und meinem Mann bewiesen daß Teebeutel mit den frischen Früchten nicht mithalten können. Ein wenig Honig reingerührt - ein Hochgenuss.

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Katerchen

Mit Hagebuttenmarmelade kann man sehr gut Weihnachtskekse füllen. Auch Hagebuttenmakronen habe ich schon gebacken.

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Maarja

Ich bevorzuge bei der Hagebuttenmarmelade inzwischen die einfache Herstellungsweise. Nahezu genauso gut und viel zeitsparender

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DIELiz

Hagebuttenmarmelade ist ein Herbst-Highlight. Selten verändern wir den Geschmack durch andere Aromaten. Wir bevorzugen auch die einfachere Herstellung.

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Katerchen

In die Hagebuttenmarmelade kommen bei mir auch nur Hagebutten rein. Mischungen mit anderem Obst mag ich nicht. Und die Hagebuttenmarmelade wird zum Füllen von Krapfen verwendet.

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morli77

Bei uns sind die Hagebutten schon sehr selten geworden, aber ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich mit meiner Mutter früher immer Hagebutten für den Tee gesammelt habe.

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Maarja

Sie sind jetzt gerade wieder reif, die Hagebutten. Ich habe schon einige, aber längst nicht alle, geerntet. Die Marmelade liebe ich

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DIELiz

mir geht es ebenso. Wir sind bereits ausgeschwärmt und haben gesammelt. Manche Hagebutten duften so aromatisch, ein Genuss

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Kanguruh1

Hagebuttentee ist für mich so eine Erinnerung an die Kindheit, hat es bei uns immer gegeben. Da war natürlich die Auswahl an Tees natürlich noch nicht so groß.

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Maarja

Ja, das Juckpulver, das kenne ich auch noch. Ich hab es gehasst. War wohl irgendwie für Jungs eine Möglichkeit mit Mädchen in Kontakt zu treten 😉

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Pesu07

Ohja, das Juckpulver. Das war der Renner bei uns in der Volksschule. Damit haben die Burschen die Mädels sekkiert.

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Katerchen

Ein Tee mit Hagebutten schmeckt sehr gut und auch die Marmelade ist sehr fein. Damit werden bei uns traditionell die Krapfen gefüllt. Und die Kerne sind bei Kindern sehr beliebt, die ersetzen das Juckpulver 😀

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Kanguruh1

Meine Freundin hat mir ein Glas Hagebuttenmarmelade geschenkt. Ich habe damit Weihnachtkekse gefüllt, das war sehr aromatisch!

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Maarja

Den Ausdruck Hetschepetsch kenne ich noch von früher, er war mir ganz entfallen. Ich mache aus allen Hagebutten die ich kriegen kann, Marmelade. Die gehört zu meinen absoluten Favoriten. Glücklicherweise habe ich am Garten einen wilden, dornigen Strauch mit großen Früchten.

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Thanya

Eigentlich ist es ja ziemlich verkehrt Hagebutten wegen ihres hohen Vitamin C - Gehalts in Wasser zu kochen. Vitamin C wird zu einem großen Teil durch kochendes Wasser zerstört.

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Paradeis

Bei uns werden die Hagebutten umgangssprachlich Hetscherln genannt und da gibt's viele Sträucher. Im Winter naschen wir einige direkt vom Strauch wenn wir spazieren gehen. Auch Hagebuttentee mögen wir.

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martha

Ich mag Hagebutten sowohl als Tee als auch für Marmelade und bei uns gibt es davon viele. Likör möchte ich probieren.

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alpenkoch

Hetscherln, Hetschepetsche sind ja schöne und lustige Namen. Bei uns gibt es einen Hagebuttenstrauch in der Nähe, habe aber noch nie Marmelade gemacht

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doris-martin

Wenn man die Möglichkeit hat, dann ist ein Dörraparat praktischer und günstiger als das Backrohr. Zudem wird die Wärme schön gleichmäßig abegegeben und ist einfacher zu reinigen

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Katerchen

Das mit dem Dörrgerät funktioniert wirklich sehr gut. Eine gleichmäßige Wärmeabgabe und erheblich weniger Stromverbrauch als im Backofen.

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Pesu07

Mit Hagebutte habe ich noch nicht gekocht und werde das auch in Zukunft nicht machen. Was aber nicht heißt, dass ich Produkte mit Hagebutten nicht gerne esse wie Hagebuttenlikör, -essig ...

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sheinzi2011

Müssen bei dem Hagebuttenmark die Kerne entfernt werden? Ich war mir nicht ganz sicher und habe deshalb jetzt Hagebuttengelee gemacht.

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GuteKueche-Admin

wenn du sie direkt vom Strauch essen möchtest, dann die Kerne entfernen. Danach bleibt das Mark über, das man essen kann.

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Maisi

bei uns gibt es leider keinen Hagebuttenstrauch in der Nähe, habe auch noch nie Marmelade gemacht und bin mir nicht sicher, ob ich mir diese Arbeit antun würde, da man dazu sicher viele Hagebutten braucht.

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puersti

Hagebuttenmarmelade habe ich vor ein paar Ähren selbst gemacht. Ist zwar eine mühsame Prozedur, aber es lohnt sich.

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