Grammeln selber machen
Auch wenn Grammeln nicht zu einer gesunden Ernährung passen, sind diese kleinen Köstlichkeiten allemal eine Sünde wert. Hier zeigen wir euch wie man Speck auslässt und daraus knusprige Grammeln selber macht.
Alles was man zum Grammel machen benötig:
- Schweinespeck
- ein wenig Schmalz oder Öl
- einen Schuss Milch
- Schneidbrett
- scharfes Messer
- eine große Pfanne oder Topf (am besten aus Gusseisen)
- Thermometer zum Kochen
- (Holz-)Kochlöffel zum Rühren
- Feuerstelle (Holzofen, Gasofen, Elektroofen, usw.)
- Grammelpresse (=Kartoffelpresse) und Sieb
- viel Zeit und Geduld (ca. 4 Stunden)
Info: Aus rund 5 kg Speck werden später knapp 1 kg Grammeln.
Achtung: 100 Gramm Grammeln haben rund 840 Kilokalorien und enthalten 80 Gramm Fett.
Worauf sollte man beim Grammeln auslassen achten?
Da das Kochen des Specks sehr geruchsintensiv ist und es ab und zu auch aus dem Topf spritzen kann, sollte man sich gut überlegen, wo man seine Grammeln kocht.
Falls man keine Kochstelle in der Garage, Balkon oder Garten hat, kann man auch eine normale Partypfanne verwenden. Diese hat auch den Vorteil, dass man sie aufstellen kann wo man will und hat meist auch einen Temperaturregler eingebaut.
Speck für Grammeln vorbereiten
Für die Grammeln wird ein Schweinespeck vom Rücken und/oder Bauch ohne Haut benötigt. Die Haut sollte am besten bereits vom Fleischhacker abgezogen werden.
Auch wenn am Speck noch ein paar Fleischreste vorhanden sind, ist das kein Problem. Ganz im Gegenteil, das gibt den Grammeln später eine besondere Geschmacksnote.
Nun den Speck in ca. 1 cm große, gleichmäßige Würfel schneiden.
Tipp: Je kleiner man die Würfel schneidet, desto knuspriger werden die Grammeln und man kann dadurch auch die Kochzeit reduzieren.
Speck auslassen
Danach wird die Pfanne bzw. Topf, in dem man die Grammeln kochen und auslassen will, mit ein wenig Öl oder Schmalz ausgerieben, damit die Speckstücke nicht sofort anbrennen.
Anschließend gibt man die Speckwürfel hinein und stellt den Topf oder Pfanne auf die Kochstelle.
Ganz wichtig ist dabei, dass die Temperatur beim Kochen konstant zwischen 85 und 95 Grad liegt, sonst brennen die Speckstücke zu schnell an.
Alle 2-3 Minuten muss man die Grammeln für rund 1 Minute gut durchrühren.
Nach ca. 30 Minuten rührt man einen Schuss Milch in den Topf ein. Die sorgt dafür, dass die Grammeln später eine schöne Farbe bekommen.
Nach ca. 1 Stunde sollten die Speckstücke bereits eine leicht bräunliche Farbe angenommen haben und schon ein wenig Flüssigkeit (=Fett) abgegeben haben.
Nicht auf das Rühren vergessen!
Nach ca. 3-4 Stunden sollten die Speckstücke bereits in der Flüssigkeit schwimmen und eine schön bräunliche Farbe angenommen haben. Die Grammeln sind fertig wenn man sie leise klackern bzw. krachen hört.
Grammeln pressen
Anschließend werden die Grammeln mit Hilfe einer Grammelpresse (Kartoffelpresse) gut und fest ausgepresst. Alternativ kann man das auch mit Hilfe eines Küchensiebes machen, ist aber ein wenig aufwendiger.
Und fertig sind die frischen, selbstgemachten Grammeln.
Mit Salz würzen und frischem Bauernbrot noch warm genießen.
Info: Die ausgekühlten Grammeln in einen luftdicht verschließbaren Behälter geben. So sind sie im Kühlschrank mehrere Wochen haltbar.
Schmalz in Gläser abfüllen
Ein köstliches Nebenprodukt der Grammeln ist das sogenannte Schmalz. Dazu die aus den Grammeln ausgetretene Flüssigkeit (=Fett) in saubere Gläser füllen, abkühlen lassen (nimmt dann seine weiße Farbe an) und verschließen.
Das Schmalz kann sowohl als Brotaufstrich mit Zwiebeln als auch zum Braten verwendet werden. Dunkel und kühl gelagert hält es sich rund 12 Monate.
Tipp: Wenn man in das heiße Schmalz auch noch zusätzlich fein gehackte Grammeln hineingibt, erhält man nach dem Abkühlen den sogenannten Grammelschmalz-Aufstrich.
Unsere Rezept-Empfehlungen:
Bewertung: Ø 4,2 (37 Stimmen)
User Kommentare
Das ist ein sehr ausführlicher und interessanter Artikel. Gammeln gehören nicht zu unseren Lieblingsnahrungsmitteln.
Auf Kommentar antworten
Grammeln gehören ja normalerweise nicht zu meinem Speiseplan aber den Artikel habe ich sehr aufmerksam gelesen. Ist sehr interessant
Auf Kommentar antworten
Eine Grammelpresse? Ich erkenne da eine Erdäpfelpresse. Ich werde mal eine kleine Portion machen. Die Grammeln passen sehr gut über gekochtes Sauerkraut gestreut. Wegen der Kalorien, was soll‘s, man muss ja nicht gleich ein Pfund essen.
Auf Kommentar antworten
ja, ist eine Kartoffelpresse - die auch für die Grammeln verwendet werden kann ;)
Auf Kommentar antworten
Bei uns wird das Fett nicht ganz so groß geschnitten. Mein Partner schneidet und mag es dann eben feiner.
Grammerl gehören zwischendurch einfach auf den Speiseplan.
Auf Kommentar antworten
Interessant, wusste gar nicht dass das aus Speck gemacht wird. Kenne leider nur das gekaufte Grammelschmalz und das finde ich auch schon gut
Auf Kommentar antworten
Das die Grammeln ausgepresst werden, ist mir neu. Diese sogenannte Grammelpresse kenne ich als Erdäpfelpresse, die verwendet man um Erdäpfelteig zu machen.
Auf Kommentar antworten
In meinem Elternhaus wurden sie auch nicht wirklich ausgepresst. Aber bei meinen Schwiegereltern schon. Ich mag die ausgepresste Variante lieber, da sie knuspriger sind und nicht so fett.
Auf Kommentar antworten
Das stimmt, durch das Auspressen haben die Grammeln vermutlich viel weniger Fett. Macht also wirklich Sinn
Auf Kommentar antworten
wir machen Grammeln heute noch immer und pressen diese auch aus, da sie dadurch weniger Schmalz enthalten. Außerdem werden bei uns Grammeln feiner geschnitten, somit dauert die Zubereitung nicht so lange. Den Tipp mit der Milch kannte ich aber noch nicht,.
Auf Kommentar antworten
Dieser Beitrag wurde vom Administrator gelöscht!
Auf Kommentar antworten
Hier findest du einen Bratlfettn Aufstrich: https://www.gutekueche.at/bratlfettn-aufstrich-rezept-46478
Auf Kommentar antworten
Eine gut Bratlfettn bekommst, wenn du ein ordentliches Stück Schweinsbraten machst. Bei uns gibts selten einen Schweinsbraten, aber wenn dann mach ich ihn so wie ihn meine Mutter gemacht hat: Das Fleisch gut mit Salz einreiben und in ein Bratpfanne oder Rein legen. Bei magerem Fleisch etwas Schmalz in die Pfanne geben. Dann, nicht zu sparsam, grob geschnittene Zwiebeln und angedrückte Knoblauchzehen dazu geben. etwas Wasser angießen und dann ab ins Rohr damit. Das Fleisch zwischendurch wenden und immer wieder Wasser angießen. Allerdings nicht zu viel, dann sonst wird "das Braune" nachher nicht fest. Ich hoffe, ich konnt dir ein wenig helfen.
Auf Kommentar antworten
Da meine Eltern Schweine für den Eigenbedarf hielten ist mir die Zubereitung von Grammeln eigentlich nicht fremd. Aber das ein Durchgang so lange dauert war mir nicht bewusst.
Herrlich schmecken frische Grammeln auch mit etwas Knoblauch - da bekomm ich gleich Gusto.
Auf Kommentar antworten
Hin und wieder mache ich die Grammeln auch selber, weil sie mir viel besser schmecken als die gekauften.
Auf Kommentar antworten
Ich kenne das von meiner Kindheit - wurde bei uns zuhause auch immer gemacht. Da hat es nach dem Schmalzauslassen immer sehr gute Grammelknödeln mit Sauerkraut gegeben.
Auf Kommentar antworten