Slow Cooker, gut Ding braucht Weile
Der Slow Cooker erlebt ein Comeback - als zeitsparender Küchenhelfer, der mit wenig Aufwand große Wirkung erzielt. Doch was unterscheidet ihn vom Crock Pot oder dem Sous-Vide-Garer? Und worauf kommt es bei der Nutzung an?
In einer Welt, die von Hektik und Schnelllebigkeit geprägt ist, klingt das Prinzip des langsamen Garens beinahe widersprüchlich.
Dennoch findet der Slow Cooker immer häufiger seinen Platz in modernen Küchen.
Ob zarte Schmorgerichte, aromatische Suppen oder vollmundige Eintöpfe - das Gerät verspricht nicht nur kulinarischen Genuss, sondern auch eine erhebliche Zeitersparnis im Alltag.
Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff „Slow Cooker“?
Wie funktioniert er, und worin liegen seine Unterschiede zu ähnlichen Garmethoden wie Sous-Vide oder dem Crock Pot?
Was ist ein Slow Cooker?
Ein Slow Cooker, auch als Schongarer bekannt, ist ein elektrisches Küchengerät, das Speisen über mehrere Stunden bei niedriger Temperatur langsam gart.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Zubereitungsmethoden wird hier auf hohe Hitze verzichtet.
Durch die schonende Temperaturführung bleiben Nährstoffe weitgehend erhalten, und selbst günstige Fleischstücke werden durch das lange Garen butterzart.
Der Slow Cooker besteht in der Regel aus einem heizbaren Außengehäuse, einem herausnehmbaren Keramik- oder Steintopf sowie einem Deckel, der die Feuchtigkeit im Inneren hält.
Slow Cooker & Crock Pot
- Oft werden die Begriffe „Slow Cooker“ und „Crock Pot“ synonym verwendet.
- Tatsächlich handelt es sich beim Crock Pot jedoch um einen Markennamen - ähnlich wie „Tempo“ für Papiertaschentücher.
- Crock-Pot® war einer der ersten Hersteller auf dem Markt und hat das Konzept populär gemacht.
- Funktional bestehen keine wesentlichen Unterschiede zu anderen Slow Cookern, jedoch können Qualität, Material und Zusatzfunktionen variieren.
- Während manche Modelle über Timer, Warmhaltefunktionen oder digitale Steuerungen verfügen, bieten andere lediglich manuelle Temperatureinstellungen.
Slow Cooker vs Sous-Vide-Garen
Beide Methoden setzen auf niedrige Temperaturen und lange Garzeiten - doch die Verfahren unterscheiden sich deutlich.
Beim Sous-Vide-Garen werden Lebensmittel vakuumversiegelt und in einem Wasserbad exakt temperiert gegart.
Diese Methode erfordert eine präzise Temperaturkontrolle und spezielle Geräte wie einen Sous-Vide-Stick.
Im Gegensatz dazu gart der Slow Cooker Speisen in ihrem eigenen Saft oder mit wenig Flüssigkeit im Topf.
Während Sous-Vide vor allem bei Fisch, Fleisch und feinen Gemüsearten punktet, eignet sich der Slow Cooker besonders für Eintöpfe, Currys, Schmorgerichte oder auch Nachspeisen wie Milchreis.
Die Funktionsweise
- Der Slow Cooker arbeitet mit konstanter, gleichmäßiger Hitze, die von außen über das Gehäuse an den Topf abgegeben wird.
- Die Temperatur liegt meist zwischen 60 °C und 90 °C.
- Zwei bis drei Stufen (Low, High, Warm) genügen, um unterschiedliche Garzeiten und Ergebnisse zu erzielen.
- Auf „Low“ kann ein Gericht sechs bis acht Stunden garen, während „High“ dieselbe Zubereitung in etwa der halben Zeit schafft.
- Der Deckel bleibt während des Garvorgangs geschlossen, sodass kaum Flüssigkeit verdampft.
- Das Ergebnis: intensiver Geschmack und saftige Konsistenz.
Vor- & Nachteile
Vorteile
- Geringer Energieverbrauch im Vergleich zu Herd oder Backofen
- Zeitersparnis durch passives Garen
- Ideal für Meal Prep und Familienküche
- Kein Anbrennen oder Überkochen bei richtiger Nutzung
- Besonders geeignet für Schmorgerichte, Suppen und Currys
Nachteile
- Kein Anbraten möglich (es sei denn, mit zusätzlicher Pfanne oder Kombimodellen)
- Wenig Flexibilität beim spontanen Kochen
- Längere Garzeit erfordert vorausschauende Planung
- Manche Zutaten (z. B. Milchprodukte, zartes Gemüse) müssen spät hinzugefügt werden
Was gibt es zu beachten?
Beim Einsatz des Slow Cookers kommt es auf die richtige Befüllung an.
Der Topf sollte mindestens zur Hälfte, maximal zu zwei Dritteln gefüllt sein, um eine gleichmäßige Garleistung zu gewährleisten.
Zudem empfiehlt es sich, Fleisch vor dem Garen anzubraten - für zusätzliche Röstaromen.
Gemüse mit langer Garzeit (wie Kartoffeln oder Karotten) gehört nach unten, empfindlichere Zutaten nach oben.
Milchprodukte oder frische Kräuter sollten erst gegen Ende der Garzeit hinzugefügt werden.
Wichtig
- Den Deckel möglichst nicht während des Garens abnehmen, da sonst Wärme entweicht und sich die Garzeit verlängert.
Fazit
Der Slow Cooker steht für eine unkomplizierte, gesunde und geschmacksintensive Küche, die sich nahtlos in den Alltag integrieren lässt.
Trotz der langen Garzeiten sorgt das Gerät für Entlastung, da währenddessen keine Beaufsichtigung nötig ist.
Ob als Alternative zum Herd oder als Ergänzung zu modernen Garmethoden wie Sous-Vide – der Schongarer ist ein praktisches Werkzeug für alle, die Wert auf Qualität, Nährstofferhalt und Aromenvielfalt legen.
Wer sich auf das Prinzip „gut Ding braucht Weile“ einlässt, wird mit köstlichen Ergebnissen belohnt.
Bewertung: Ø 5,0 (5 Stimmen)
User Kommentare
Ich habe ein Sous-Vide Gerät, einen Slow Cooker werde ich mir nicht anschaffen. Niedrigtemperatur erreiche ich auch im Backofen.
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Ich habe weder einen Slow Cooker noch ein Sous-Vide-Gerät. Der Slow Cooker klingt interessant. Werde mich dazu genauer erkundigen.
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Der einzige Vorteil vom Slowcooker wäre, man kann das Gerät mit dem Essen schon in der Früh einschalten, dann zur Arbeit gehen und abends ist das Essen fertig. Wenn Jemand das Gerät unbeaufsichtigt laufen lassen will.
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