Arme-Leute-Essen - Längst voll im Trend
Die Bezeichnung Arme-Leute-Essen, wird gerne leicht abwertend verwendet. Doch sehen wir uns das Arme-Leute-Essen von früher, heute mal genauer an. Was genau ist das damalige Essen von armen Leuten? Heute würden wir es nämlich voll im Trend nennen.
Lange Zeit war Arme-Leute-Essen absolut verpönt.
Es wurde als billiges Alte-Oma-Essen abgestempelt.
Mittlerweile hat man jedoch erkannt, wie nachhaltig, gesund und vor allem auch köstlich diese Mahlzeiten sind.
Was versteht man unter Arme-Leute-Essen?
- In Zeiten, in welchen das Budget sehr knapp war, musste besonders darauf geachtet werden, dass Lebensmittel schlau verwertet wurden.
- Jedes Teil eines Produktes wurde verarbeitet und aus einem geringen Wareneinsatz musst eine große Menge Nahrung zubereitet werden.
- Obst, Gemüse, Fleisch und Co, das während des Sommers eingelegt oder verarbeitet wurde, musste mit nur wenigen trockenen Zutaten wie Getreide zu sättigenden, hochwertigen Mahlzeiten verzaubert werden.
- Auch aus altem, trockenem Brot wurden noch Köstlichkeiten zubereitet, die der ganzen Familie schmeckten.
Typische Beispiele für Arme-Leute-Essen sind zum Beispiel:
- Pofesen
- Getreidbrei
- aber auch Eintöpfe
- Rezept: Pofesen
- Rezept: Getreidebrei mit Früchten
- Rezept: Omas Kartoffelgulasch
Ist Arme-Leute-Essen gesund?
Ja, Arme-Leute-Essen ist gesund, da hier ausschließlich frische oder selbst verarbeitete Lebensmittel handelt.
Für Arme-Leute-Essen werden keine Fertigprodukte, künstliche Zusätze und Geschmacksverstärker verwendet.
Warum ist Arme-Leute-Essen nachhaltig?
- Bereits in alten Zeiten kam das sogenannte Nose-to-tail Prinzip zum Einsatz.
- Es wurde nichts verschwendet und aus jedem Teil des Tieres, aus jedem Teil der Pflanze und auch aus Resten wurden noch tolle Gerichte gekocht.
- Das Arme-Leute-Essen aus früheren Tagen ist das perfekte Paradebeispiel für Nachhaltigkeit.
Damals, aus der Not - regional und saisonal
Verwendet wurde, was selbst erzeugt und angebaut werden konnte.
Man legte auch sehr viel Wert darauf, dass das ganze Jahr hindurch geerntet werden konnte.
So kam auch Abwechslung auf den Tisch.
Kartoffeln, Äpfel, Birnen, Kraut und Co wurden eingelagert, fermentiert oder eingekocht und sorgten auch im Winter für Facettenreichtum.
Ressourcen sparend war ebenfalls ein wichtiges Schlagwort.
Es durfte einfach nichts verschwendet werden.
Zum Beispiel wurde aus Stielen des Brokkoli noch köstliche Bratgerichte zubereitet.
Kaloriensparend und trotzdem sättigend
- Nicht immer war Arme-Leute-Essen automatisch auch kalorienarm.
- Es kam darauf an, welchen Zweck die Mahlzeit verfolgen sollte.
- Der Bauer benötigte am frühen Morgen eine kräftige Mahlzeit, die ihn mit reichlich Energie für die körperlich harte Arbeit versorgen konnte.
- Es kamen früher konsequent drei Mahlzeiten pro Tag auf den Tisch.
- Frühstück, Mittagessen und Abendessen mussten ausreichen, damit die Familie satt und glücklich vom Tisch aufstand.
Köstliche und günstige Resteverwertung
- Wer so viel als möglich wiederverwerten kann, der spart enorm viel Geld.
- Zudem fördert Resteverwertung die Kreativität.
- Oft werden immer wieder dieselben 10 Gerichte gekocht, die sich Monat für Monat wiederholen.
- Wer jedoch konsequent auf abwechslungsreiche Verwertung der Reste achtet, der zaubert immer wieder neue Kreationen.
Fazit
Auch heute müssen viele Familien wieder vermehrt auf ihr Budget achten.
Lebensmittel werden teurer und die Inflation steigt.
Dennoch soll die Familie gut und gesund ernährt werden.
Zudem hat sich Nachhaltigkeit zu einem absoluten Trend gemausert.
Man achtet wieder mehr auf regionale Produkte, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
Das Comeback des Arme-Leute-Essens bedeutet heute auch: Weg von Fertiggerichten und wieder hin zur kompletten Verarbeitung von frischen Lebensmittel.
Dieser Weg zurück zu alten Traditionen bedeutet auch einen riesigen Schritt weg von Lebensmittelverschwendung.
Rezeptvorschläge
Bewertung: Ø 5,0 (14 Stimmen)
User Kommentare
Und am besten die alten Rezepte von Oma und Mutter verwenden - die haben wirklich noch gewusst, wie man aus dem letzten Stückerl etwas Gutes zaubern kann. Es ist wunderbar in alten, handgeschriebenen Rezeptheften zu stöbern!
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Ich habe glücklicherweise auch zwei so alte handgeschriebene Kochbücher, in denen ich sehr gerne schmöckere.
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Ich habe so etwas leider nicht weil in unserer Familie alles mündlich weiter gegeben wurde. Ich hab nur ein paar Notizen, die ich mir gemacht habe
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ich gratuliere dir zu deinen Errungenschaften. Darin werden bestimmt wundervolle Tipps zu entdecken sein. Sparen und geniessen :-)
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Ich habe auch von meiner Oma und auch von meiner Mutter einige alte Rezepthefte und auch Kochbücher, wo ich mir auch schon viele Anregungen geholt habe.
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Ich hab auch noch handgeschriebene Kochbücher von meiner Oma und meiner Mutter, grad vorgestern erst hab ich ein altes Rezept daraus wieder einmal gebacken und es hat allen sehr gut geschmeckt.
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Es ist wieder in und kann auch von den alten Kochbüchern der Großmütter ein wenig abgewandelt werden. Natürlich braucht man bei manchen Gerichten etwas mehr Zeit zum Vorbereiten aber es zahlt sich immer aus.
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Teilweise bekommt man Rezeptsammlungen zu kaufen, in denen hauptsächlich solche „arme Leute Gerichte“ beschrieben sind
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Ein toller Trend! Leider ist es so, dass sich Menschen mit geringem Einkommen oft schlechter ernähren. Man hört dann oft, dass man sich gutes Essen ja nicht leisten könne, das stimmt nur bedingt
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Da kann ich nur zustimmen. Obst und Gemüse kann man relativ günstig kaufen. Auch wenn es nicht immer bio ist, ist frisch Gekochtes gesünder als irgendwelche Fertigprodukte bzw. Fast Food.
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Ein „arme-Leute-Essen“ kann wirklich sehr gut schmecken. Wichtig sind frische Zutaten aus dem Garten. Es müssen nicht teure Lebensmittel sein.
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Diese "Arme Leute Gerichte" sind ja derzeit wieder voll im Trend. Vor gar nicht allzu langer Zeit wurde dieser Begriff sehr abwertend verwendet.
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Ich liebe es alte Rezepte nachzukochen, die sind nämlich fast immer toll! Man muss nicht immer so viel Geld für Zutaten ausgeben und es schmeckt trotzdem lecker!
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ich liebe diese "Arme Leute Gerichte" wie Erdäpfel mit Salz oder Topfen. Eintöpfe sowieso. Es ist gute Hausmannskost :-)
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