Faschingskrapfen
Was wäre die Faschingszeit ohne Krapfen? Heute backen wir selbst welche – flaumig weich, gefüllt mit Marillenmarmelade.
Flaumige Faschingskrapfen selbst gemacht
Was wäre die Faschingszeit ohne Krapfen? Heute backen wir selbst welche – flaumig weich, gefüllt mit Marillenmarmelade. Schon als Kind gehörten Krapfen in meiner Familie während der Faschingszeit traditionell ins Küchenprogramm. Beim Faschingskrapfen Backen gleicht die Küche der Backstube einer Konditorei. Und es ist der reinste Genuss, in diese frisch gebackenen Krapfen hineinzubeißen.
Krapfen bestehen aus einem Germteig. Die Teigkugeln werden dabei allerdings nicht im Backrohr gebacken, sondern in heißem Fett herausgebacken. Gefüllt werden die Krapfen nach dem Backen.
Zubereitung erfordert Fingerfertigkeit
Zugegeben, die Zubereitung braucht viel Muße, Liebe zum Detail, ein klein wenig Fingerfertigkeit und auch etwas Zeit. Aber es lohnt sich, und ich bin der Meinung, dass sich jeder Hobbykoch doch zumindest einmal im Krapfenbacken versuchen sollte. Und gibt es etwas schöneres, als bei der Familienfeier oder bei einer Feier mit Freunden die selbstgebackenen frischen Krapfen zu präsentieren?
Zeit:
100 Minuten Zubereitungszeit + 120 Minuten Ruhezeit
Schwierigkeitsgrad:
mittel
Zutaten für 12 bis 13 Krapfen:
- 1/8 l Milch
- ½ Würfel frische Germ
- 1 TL Feinkristallzucker
- 300 g Weizenmehl glatt
- 40 g Staubzucker
- 5 Eidotter
- 50 g Butter
- Zesten einer Biozitrone
- ½ TL Meersalz fein
- 2 cl Rum
Weitere Zutaten:
- 2 l Maiskeimöl zum Herausbacken
- Marillenmarmelade zum Füllen
- Rum nach Geschmack zum Verfeinern der Marmelade
- Staubzucker zum Bestreuen
Rezept Zubereitung
- Milch erwärmen (handwarm). Frische Germ zerbröseln und mit 2 Teelöffel Milch und einem TL Feinkristallzucker glatt rühren und an einem warmen Ort zu einem Dampfel aufgehen lassen.
- Butter zerlassen. Alle Zutaten für den Teig gemeinsam mit dem Dampfel zu einem glatten weichen Teig verkneten. Der Teig soll schön glatt sein und sich vom Schüsselrand lösen. Keine Sorge wegen dem Rum im Teig, der verdampft beim Backen. Durch den Rum im Teig wird allerdings verhindert, dass zu viel Fett von den Krapfen beim Backen aufgesogen wird.
- Den Teig zu einer Kugel formen und in einer bemehlten Rührschüssel zugedeckt an einem warmen Ort auf das doppelte Volumen aufgehen lassen.
- Den Krapfenteig herausnehmen, kurz zusammenkneten und wieder in die Schüssel zurückgeben, mit einem Tuch zudecken und erneut an einem warmen Ort aufgehen lassen.
- Ein besonderer Tipp: je öfter der Krapfenteig aufgeht, umso feinporiger und geschmeidiger wird er.
- Vom Germteig ca. 50 g große Teigstücke abteilen und zwischen beiden Händen bzw. auf der Arbeitsfläche mit einer Hand zu runden Kugeln formen. Dieser Vorgang erfordert etwas Fingerfertigkeit, weil man mit einem gewissen Druck arbeiten muss, so dass eine schöne glatte Oberfläche entsteht. Man nennt diesen Vorgang auch „schleifen“ – da die Teigstücke glatt geschliffen werden.
- Die Teigkugeln auf ein bemehltes Backbleck legen, mit einem Tuch abdecken und nochmals gehen lassen.
- Das Öl in einem breiten Topf erhitzen. Zum Test, ob das Öl die richtige Temperatur hat, einen Holzstiel in das Öl tauchen. Tauchen kleine Bläschen auf, dann ist es heiß genug.
- Die Faschingskrapfen nun mit der oberen Seite zuerst in das Öl einlegen (es ist die schönere Seite)! Im schwimmenden Öl die Krapfen mit geschlossenem Deckel zwischen 3 und 4 Minuten backen.
- Sind sie auf der unteren Seite schön goldbraun, die Krapfen mithilfe 2 Gabeln wenden und für weitere 3 Minuten fertigbacken. Nun aber ohne Deckel. Und genau dieser Vorgang lässt auch diesen weißen Rand bei den Krapfen entstehen.
- Denn die Krapfen gehen beim Backen im heißen Öl noch weiter auf.
- Mit einer Schaumkelle die frisch gebackenen Krapfen herausnehmen und auf Küchenrollenpapier abtropfen und kurz überkühlen lassen.
- Anschließend die noch warmen Krapfen mit der warmen Marmelade füllen, dazu die Marmelade in einen Spritzsack mit kleiner Lochtülle füllen und seitlich die Krapfen damit einspritzen.
Weitere Rezept-Tipps:
- Bauernkrapfen
- Rohnen-Schlutzkrapfen
- Heidelbeerkrapfen
- Ausseer Krapfen
- Blätterteig-Krapfen mit Vanillecreme
Über mich
Meine Leidenschaft ist es zu kochen, daher stelle ich auch für Familie und Freunde regelmäßig meine Küche auf den Kopf. Wert lege ich dabei besonders auf regionale und saisonale Zutaten. Neugierig, experimentierfreudig und genussorientiert sind Eigenschaften, die mich in der Küche am treffendsten beschreiben. Gaumenfreunde finden auf meinem Kochblog www.haeferlguckerin.at Leckerbissen auf Rezept zum Nachkochen.
Bewertung: Ø 4,6 (13 Stimmen)
User Kommentare
Krapfen zählen zwar nicht zu den gesündesten Mehlspeisen, darum genießen die meisten die Frapfen eh nur in der Faschingszeit. Schon die Kinder lernen beim Loch hineinzubeißen, damit die Marmelade nicht rausrinnt.
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Faschingskrapfen selbst herzustellen, ist einigermaßen aufwändig, aber die Mühe lohnt sich! Meine Mutter hat sie immer selbst gemacht, wir Kinder haben um die Wette gegessen!
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Diese Krapfen schauen aber sehr köstlich aus. Am Liebsten mag ich sie mit Hagebuttenmarmelade gefüllt
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Gutes Rezept. Es ist zwar eine Plackerei aber dafür schmeckt das halt besonders. Ausserdem, früher hat es auch nur in der Faschingszeit Krapfen gegeben, den Rest des Jahres nicht..
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Faschingskrapfen mögen wir das ganze Jahr und am liebsten habe ich sie gefüllt mit meiner selbst gekochten Marillenmarmelade und leicht abgezuckert.
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Täusche ich mich, oder steht in der Beschreibung nirgendwo wie man die Marmelade in die Krapfen hinein bekommt?
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steht nun dabei - gutes Gelingen!
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In die Krapfen (in Deutschland heißen sie teilweise „Berliner“) kommt bei uns Hagebuttenmarmelade (Hiffenmark) hinein.
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Danke fürs Ergänzen! Der Artikel ist wirklich sehr schön geschrieben. Eine ganz tolle Anleitung. Beim Lesen kommt schon Lust aufs Backen auf
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