Local Exotics aus Österreich

Local Exotics, was soll das jetzt wieder für ein Trend sein? Das bedeutet nichts anderes, als dass "nicht heimische" Tiere oder Lebensmittel nun bei uns in Österreich gezüchtet oder angebaut werden. Aber warum? Zum ersten wegen der CO2- Bilanz, zweitens um die Nachfrage abzudecken und nicht zu Letzt weil es funktioniert.

Local Exotics aus Österreich Es gibt aktuell bereits mehrere Garnelenfarmen in Österreich. (Foto by: asherstobitov / depositphotos.com)

Hinter dem Food Trend Local Exotics verbirgt sich weit mehr, als man vielleicht auf den ersten Blick vermuten möchte.

Dieser Food Trend ist viel mehr der Beginn eines lokalen und regionalen Umdenkens, welches sich quer durch unser Land erstreckt.

Was versteht man unter Local Exotics?

Local Exotics sind exotische, also hier nicht heimische Lebensmittel oder Tiere, die nun in Österreich gezüchtet bzw. angebaut werden.

Ein paar gute Beispiele dafür sind zum Beispiel die Reisfelder im schönen Niederösterreich, der sogenannte ÖsterReis oder die beliebten Alpengarnelen aus Tirol.

Und auch wenn die Local Exotics als neuer Food Trend gelten und unter dem aktuellen Gedanken der Nachhaltigkeit fallen, so ist der Gedanke in Wirklichkeit gar nicht so neu.

Eine der bei uns heutzutage so beliebtesten Nutzpflanze war einst ein sogenannter Exot bzw. ein Neophyt und doch haben wir ihn heute regelmäßig auf dem Teller.

Die Rede ist von der Kartoffel, die im 16. Jahrhundert von den Spaniern aus dem präkolumbischen Amerika nach Europa gebracht wurde.

Zuerst regelrecht verteufelt, verhinderte sie später verheerende Hungersnöte, nachdem die Weizenernten grossflächig ausfielen.

Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich die Edamame zu einer nicht mehr weg zu denkenden Nutzpflanze unserer nächsten Generationen.

Local Exotics - Food Trend 2022

Local Exotics aus Österreich Straussenfleisch ist köstlich und schon fast in jedem Bundesland erhältlich. (Foto by: peterzsuzsa / depositphotos.com)

Was sich hier recht lapidar einen Food-Trend nennt, ist in Wahrheit die Bewegung in eine völlig neue Richtung. Ein Umdenken hat begonnen.

Regional, saisonal, Nachhaltigkeit, ressourcenschonend und CO2-Bilanz sind die neuen Schlagwörter unserer Zeit.

Dazu gesellt sich nach der Pandemie und der Ukraine-Krise der Faktor der Verfügbarkeit.

Unabhängigkeit wurde seit Jahrzehnten nicht mehr so wertgeschätzt wie heutzutage. 

Und da der Klimawandel und das verändernde Wetter auch unser heimisches Obst und Gemüse betrifft, kann es sich durchaus lohnen nach Alternativen zu suchen. 

Wenn unser heimisches Klima mittlerweile optimal für Olivenbäume, Soja und Zitronen sind, warum denn nicht? 

Wenn ressourcenschonende Aquaponik Anlagen Wasser und Düngemittel sparen, warum denn nicht? 

Und genau dieses Umdenken, spiegelt sich im Food-Trend Local Exotics wieder - Warum denn nicht, wenn es funktioniert?! 

Was gibt es aktuell schon in Österreich?

Local Exotics aus Österreich In Niederösterreich wachsen bereits die ersten Reisfelder, der sogenannte ÖsterReis. (Foto by: fermate / depositphotos.com)

Tirol

Oberösterreich 

  • Garnelen -  hier erhältlich: Kremstalgarnelen
  • Strausse - hier erhältlich: Reithofers Straußenfarm
  • Kaviar - hier erhältlich: Alpenkaviar
  • Reis - hier erhältlich: Sonnenfarm Reis
  • Soja - hier erhältlich: Soja aus Österreich
  • Ingwer - hier erhältlich: Biohof Ingwer

Steiermark

Niederösterreich

Burgenland

Wien

Kärnten

Vorarlberg 

Salzburg

Fazit

Local Exotics ist der Beginn von etwas Neuem, vielleicht sogar von einem Meilenstein.

Die Selbstversorgung besitzt mittlerweile einen neuen, übergeordneten Stellenwert ebenso wie die Klimabilanz. 

Nachhaltigkeit beginnt im hier und jetzt und verlangt eine gewisse Eigenverantwortung.

Wir können das und wir machen das auch und es ist wirklich spannend zu zusehen, wie sich sowohl die Landwirtschaft, als auch die Tierhaltung anpasst und verändert. 

Rezepte "Made in Austria"


Bewertung: Ø 5,0 (8 Stimmen)

User Kommentare

Maarja

Das ist eine gute Sache. Hoffentlich geht die Entwicklung so weiter. Schön wäre es, wenn sich die breite Masse das leisten könnte

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Smiley

Das wäre wichtig, dass die Preise sich im Rahmen halten, dass sich die breite Masse diese P3odukte such leisten kann.

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Katerchen

„Local Exotics“, mal wieder ein neuer Name für Althergebrachtes. Wie schon beschrieben sind die Erdäpfel aus einer fremden Kultur. Ebenso die Tomaten, sie wuchsen ursprünglich nicht bei uns. Und eine „exotische Frucht“ ist aus Österreich nicht mehr wegzudenken: die Marille. Sie stammt aus China.

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Pesu07

Aufgrund der dich verändernden klimatischen Bedingungen werden in Zukunft noch mehr exotische Obst- und Gemüsesorten bei uns heimisch werden.

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Katerchen

Wenn es noch ein bisschen wärmer wird, dann können wir Ananas anbauen und Bananen wachsen auch bei uns. Oder Wein am Südhang des Großglockners.

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Paradeis

Ein toller und sehr informativer Artikel. Von einigen der hier erwähnten in Österreich angebauten Produkte haben wir nicht gewusst dass sie hier bereits wachsen und geerntet werden können.

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Raggiodisole

Feigen sind seit 10 Jahren nichts Exotisches mehr für uns, Gojibeeren wachsen von meiner Nachbarin über die Mauer, pannonischer Safran, Kichererbsen und Sojabohnen bekomm ich von einem Freund. Und Wasabi von PhytonIQ GmbH ist uns auch bekannt. Jedenfalls finde ich es sehr gut, wenn vieles ,was möglich ist, auch bei uns angebaut oder gezüchtet wird- regional und nachhaltig !

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