Nigl vergessenes Schmankerl

Ein unscheinbares, aber traditionsreiches Gericht aus der bäuerlichen Küche erobert die Aufmerksamkeit wieder: Der Nigl. Ob süß, deftig oder ganz ursprünglich – dieses regionale Schmankerl erzählt von Einfachheit, Kreativität und echter österreichischer Kulinarik.

Nigl vergessenes Schmankerl Es gibt sowohl süße, als auch deftige Nigl Varianten. (Foto by: Gutekueche.at)

In der Welt der heimischen Küche finden sich viele Gerichte, die mit wenigen Zutaten, aber großem Geschmack begeistern.

Der Nigl gehört zu diesen bäuerlichen Klassikern, die einst als kräftigende Mahlzeit für lange Arbeitstage am Feld dienten und heute vor allem als kulinarische Besonderheit geschätzt werden.

Unter den zahlreichen regionalen Schmankerln Österreichs nimmt der Nigl eine besondere Rolle ein - er ist bodenständig, vielseitig und fast schon ein Stück gelebte Geschichte.

Was ist ein Nigl?

Der Nigl ist ein einfaches, aber sättigendes Gericht, das vor allem in bäuerlichen Regionen Österreichs beheimatet ist.

Ursprünglich wurde er aus dem gemacht, was Hof und Feld gerade hergaben – allen voran Kartoffeln, Mehl, Eier oder Obst.

Die Zubereitung ist unkompliziert: Aus einfachen Zutaten wird eine Masse zubereitet, auf ein Ofenblech gegossen und im Ofen herausgebacken.

Regionale Köstlichkeit

Der Nigl ist fest in der ländlichen Esskultur verankert.

Besonders im Burgenland, der Steiermark, in Niederösterreich aber auch in Teilen Oberösterreichs galt er als einfaches Bauernessen.

Während er früher vor allem zur Resteverwertung diente, ist er heute ein kulinarisches Schmankerl, das in traditionellen Wirtshäusern oder bei regionalen Festen serviert wird.

Rezept Kartoffel-Nigl 

Zutaten

  • Kartoffeln (festkochend)
  • Mehl (glatt)
  • Milch
  • Ei
  • Prise Salz
  • Butter oder Schmalz zum Ausfetten

Zubereitung

  1. Die Kartoffeln schälen, hobeln und auf ein ausgefettetes Backblech schichten.
  2. Mehl, Milch, Ei und Salz zu einem dünnen Teig schlagen und über die Kartoffeln gießen.
  3. Im Ofen goldbraun und knusprig backen.

Nigl-Varianten

Nigl vergessenes Schmankerl Der Zwetschken-Nigl wird mit natürlich mit regionalen Früchten zubereitet. (Foto by: Gutekueche.at)

Die Vielfalt macht den Nigl so besonders.

Je nach Region, Jahreszeit oder Vorräten finden sich unterschiedliche Abwandlungen:

Kartoffel Nigl (Grumpan Nigl, Erdäpfel Nigl)

Die klassische, herzhafte Variante aus Erdäpfeln.

Zwetschken Nigl

Süß mit saftigen Zwetschken oder Äpfeln, ein Dessert mit Tradition.

Horniger Nigl

Mit Maismehl oder Grieß zubereitet, erinnert er an einfache Mehlspeisen.

Blut Nigl (Bluatnigl)

Deftig, kräftig und aus Schweineblut hergestellt – einst eine typische Schlachtfest-Spezialität.

Eier Nigl (Oanigl)

Eine einfache Variation mit Ei, schnell gemacht und nahrhaft.

Ist ein Nigl gesund?

Nigl vergessenes Schmankerl Der Horniger Nigl, ist eine ganz einfache Variante mit Buchweizenmehl. (Foto by: Gutekueche.at)

Die Nährwerte hängen stark von der jeweiligen Variante ab.

Während Kartoffel-Nigl oder Zwetschken-Nigl leicht und bekömmlich sind, zählen Blut- oder Ei-Nigl zu den kräftigeren, gehaltvolleren Gerichten.

In Maßen genossen, fügt sich der Nigl gut in eine ausgewogene Ernährung ein.

Regionalität, frische Zutaten und die einfache Zubereitung sprechen klar für ihn.

Was gibt es zu beachten?

  1. Da Nigl ein traditionelles Bauernessen ist, lebt das Gericht von seiner Bodenständigkeit.
  2. Entscheidend sind die regionalen Zutaten - heimische Kartoffeln, Obst aus dem Garten oder Produkte vom eigenen Hof.
  3. Wer Nigl nachkochen möchte, sollte auf gute Qualität und saisonale Verfügbarkeit achten.
  4. Außerdem empfiehlt es sich, beim Braten nicht zu sparsam mit Butter oder Schmalz zu sein, da dieser Fettanteil zum charakteristischen Geschmack beiträgt.

Fazit

Der Nigl ist mehr als ein einfaches Bauernessen – er ist ein Stück österreichischer Esskultur.

Zwischen deftigen, süßen und außergewöhnlichen Varianten spannt sich eine kulinarische Vielfalt, die zeigt, wie erfinderisch die heimische Küche schon immer war.

Als regionales Schmankerl feiert er heute eine stille Renaissance – bodenständig, authentisch und unverwechselbar.


Bewertung: Ø 5,0 (6 Stimmen)

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User Kommentare

Pesu07

Das ist ein sehr interessanter Artikel, ich habe davon noch nichts gehört. Das macht mich sehr neugierig.

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