Christstollen, Kletzenbrot & Panettone
Christstollen, Kletzenbrot und Panettone, drei ganz besondere Weihnachtsgebäcke. Jedes von ihnen bringt einen einzigartigen Geschmack und eine reiche Geschichte mit sich, die dazu beitragen, das Weihnachtsfest zu einer besonderen Zeit des Jahres zu machen.
Wenn die Weihnachtszeit naht, werden in vielen Teilen der Welt traditionelle Gebäcke und Süßigkeiten gebacken, um die festliche Stimmung zu unterstreichen.
Drei solcher Köstlichkeiten, die tief in ihren jeweiligen Kulturen verwurzelt sind, sind der Christstollen, das Kletzenbrot und der Panettone.
Diese Köstlichkeiten, obwohl unterschiedlich in Geschmack und Textur, teilen eine gemeinsame Verbindung zur Weihnachtszeit und sind Ausdruck von Tradition und Festlichkeit.
Was ist ein Christstollen?
Der Christstollen ist ein traditionelles deutsches Gebäck, das besonders zur Weihnachtszeit beliebt ist.
Es handelt sich um einen schweren, brotähnlichen Kuchen, der mit getrockneten Früchten, Nüssen und Gewürzen gefüllt und mit Staubzucker bestäubt ist.
Der Name stammt vermutlich vom althochdeutschen Begriff "stollo" ab, was Pfosten oder Stütze bedeutet.
Die schönste Erklärung für den Namen ist aber folgende: Der in Staubzucker gehüllte Stollen soll symbolisch das in Windeln gewickelte Jesuskind darstellen.
- Der Christstollen hat eine lange Geschichte und geht auf das Mittelalter zurück, als er erstmals als Fastenspeise diente.
- Heute wird er in vielen Variationen hergestellt, einschließlich Marzipanstollen, Mohnstollen und Topfenstollen.
- Der bekannteste ist jedoch der Dresdner Stollen, der aus einer speziellen Region in Deutschland stammt und strengen Qualitätsstandards unterliegt.
Der "Butterbrief"
Der "Butterbrief" hat eine bemerkenswerte Rolle in der Geschichte des Christstollens gespielt.
Im Mittelalter durften während der Fastenzeit keine Milchprodukte verwendet werden, was die Herstellung von Stollen schwierig machte, da Butter ein wichtiger Bestandteil des Gebäcks ist.
Um dieses Problem zu lösen, schrieben die Dresdner Bäcker im 15. Jahrhundert einen Brief an den Papst und baten um Erlaubnis, Butter in ihren Stollen verwenden zu dürfen.
Papst Innozenz VIII. antwortete mit dem sogenannten "Butterbrief", der den Dresdner Bäckern die Verwendung von Butter auch während der Fastenzeit erlaubte.
Dies war ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung des Stollens, wie wir ihn heute kennen.
- Rezept: Christstollen
Was ist ein Kletzenbrot?
Kletzenbrot ist eine traditionelle österreichische, süddeutsche und südtirolerische Spezialität, die besonders zur Weihnachtszeit beliebt ist.
Der Name "Kletzenbrot" stammt von den "Kletzen", einer Bezeichnung für getrocknete Birnen, die ein Hauptbestandteil des Brotes sind.
Je nach Dialekt bzw. Region kennt man das Früchtebrot auch unter dem Namen Hutzenbrot.
- Das Kletzenbrot ist ein Fruchtbrot, das neben getrockneten Birnen auch andere getrocknete Früchte wie Pflaumen, Feigen und Rosinen enthält.
- Diese Früchte werden in Rum oder Schnaps eingeweicht und dann mit Nüssen, Gewürzen und manchmal auch Honig vermischt.
- Die Mischung wird dann in einen Teig aus Roggen- oder Weizenmehl eingearbeitet und gebacken.
Das Ergebnis ist ein dichtes, saftiges Brot mit einem reichen, fruchtigen Geschmack.
Es wird oft in dünne Scheiben geschnitten und mit Butter serviert.
Kletzenbrot und Brauchtum
Traditionell beginnt man mit dem Backen des Früchtebrotes am 30. November, dem Andreastag.
In der Andreasnacht begannen dann die „Klöpfelnächte“, ein alter Fruchtbarkeitsbrauch, bei dem junge maskierte Männer mit Gedichten um Gaben, darunter auch das Kletzenbrot, baten.
Bei einem weiteren Brauch ging es um die Verlobung.
Überreichte ein Mädchen im heiratsfähigen Alter einem jungen Burschen das Endstück mit sauberer Schnittkante, signalisierte sie damit ihre Zuneigung.
Bei einer rauen Schnittkante, konnte der Junge von dannen ziehen.
- Rezept: Ur-Omas Kletzenbrot
Was ist ein Panettone?
Panettone ist ein traditionelles italienisches Gebäck, das besonders zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel beliebt ist.
Ursprünglich stammt es aus Mailand, hat sich aber über die Jahre hinweg in ganz Italien und darüber hinaus verbreitet.
Das Panettone ist ein süßes, brotähnliches Gebäck, das durch seine lange Gehzeit einen besonderen, fluffigen Teig bekommt.
- Es wird typischerweise mit kandierten Früchten, Rosinen und Zitronen- oder Orangenschale verfeinert.
- Die Zubereitung erfordert Geduld und Geschick, da der Teig mehrmals aufgehen muss, was bis zu 20 Stunden dauern kann.
- Das fertige Panettone hat eine charakteristische hohe, zylindrische Form und wird oft in einer speziellen Box verkauft.
- Er ist nicht nur ein köstliches Gebäck, sondern auch ein beliebtes Geschenk in der Weihnachtszeit.
In Italien ist es Tradition, Panettone zum Frühstück oder Dessert zu servieren, oft begleitet von süßen Weinen wie Moscato oder Prosecco.
Was hat Toni mit dem Brot zu tun?
Der Panettone, ein traditioneller Mailänder Weihnachtskuchen, hat eine rätselhafte Geschichte, die seinen Namen umgibt.
Eine der schönsten Legenden geht auf das 14. Jahrhundert zurück.
Am Hofe von Ludovico Sforzas (1452-1508) dem damaligen Herzog von Mailand, arbeitete der Küchenjunge Toni.
Als dem Chefkoch die Süßspeise für das Weihnachtsmal mißlang, erfand Toni aus der Not heraus dieses italienische Weihnachtsgebäck, welches das Fest rettete, da es hohen Anklang fand.
Darum gab der junge Küchenjunge Toni dem Brot auch den Namen „Pan di Toni“, was übersetzt „Brot des Toni“ bedeutet.
Daraus entwickelt sich dann im Lauf der Zeit der Name Panettone.
- Rezept: Panettone
Fazit
Christstollen, Kletzenbrot und Panettone sind traditionelle Weihnachtsgebäcke, die in verschiedenen Teilen der Welt in der Weihnachtszeit genossen werden.
Obwohl diese drei Gebäcke in ihrer Herstellung und ihren Zutaten variieren, teilen sie eine gemeinsame Tradition der Zusammenkunft und des Feierns in der Weihnachtszeit.
Sie sind mehr als nur einfache Backwaren, sie sind Symbole für Festlichkeit, Gemeinschaft und die Freude der Weihnachtszeit.
Und hier finden sich unsere Top 10 Rezepte für Stollen, Früchte-, Kletzenbrot & Panettone
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User Kommentare
Selbstgemachte Christstollen sind bei uns seit Generationen Tradition. Die werden Ende November/Anfang Dezember gebacken dami sie gut durchziehen können.
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Wir bekommen jedes Jahr von einer Freundin aus Dresden einen Original Dresdner Christstollen geschickt, der schmeckt wunderbar!
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Ich selber mache kein Kletzenbrot und Christstollen, da meine Familien das leider nicht mag. Aber von einer Freundin bekomme ich jedes Jahr ein kleines Kletzenbrot. Immer wieder ein Genuss.
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Das ist schade, dass die Familien keine Christstollen und Kletzenbrote mögen. Da entgeht ihnen ein kulinarischer Genuss, vor allem wenn man die selbst bäckt.
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Von italienischen Freunden bekommen wir immer zum Jahresanfang ein selbst gebackene Panetone geschenkt. Ein Genuss, werde mal das Rezept in Erfahrung bringen.
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Wir haben vor einigen Jahren in Italien eine selbstgebackene Panetone kosten führen. Mmh, das war ein Genuss.
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