Heimisches Urgetreide - Emmer, Einkorn, Grünkorn und Hirse
In den letzten Jahren feierten unsere heimischen Urgetreidesorten ein Comeback. Emmer, Einkorn, Grünkorn und Hirse sind zwar nicht so ertragreich wie Weizen, doch unser heimischer Ökolandbau entdeckte das robuste und anspruchslose Urgetreide wieder neu.
Emmer, Einkorn, Grünkorn und Hirse wurden schon vor tausenden Jahren angebaut und kamen damals von Kleinasien nach Europa.
Im Mittelalter verloren sie jedoch an Bedeutung, da der ertragreiche Weizen bevorzugt wurde.
Doch nun hat unser heimischer Ökolandbau sie wiederentdeckt!
Was ist Urgetreide und welche Sorten zählen dazu?
Urgetreide wurde bereits vor 10.000 Jahren von unseren Vorfahren angebaut und ist bis heute weitgehend unverändert geblieben.
Dazu zählen Emmer, Einkorn, Grünkorn und Hirse.
Ursprünglich stammen diese Urgetreidearten aus Kleinasien, die aber schon bald in Europa heimisch wurden.
Bis ins Mittelalter wurden diese alten Sorten geschätzt, aber dann durch den viel ertragreicheren Weizen ersetzt.
Doch nun erleben sie ein Comeback!
Denn das Urgetreide bietet dem Weizen gegeben über einige Vorteile, die unser heimischer Ökolandbau sehr zu schätzen weiß.
Das Urgetreide ist sehr widerstandsfähig, ihm genügen nährstoffarme und trockene Böden und ist resistent gegen viele Schädlinge und Krankheiten, wodurch es ohne Pestizide auskommt.
Darüber hinaus besitzen die Urgetreidearten einen höheren Nährwert als der herkömmliche Weizen und einen intensiveren würzigen Geschmack.
Sind Urgetreidearten gesünder als Weizen?
Emmer
- Emmer enthält viele wertvolle Nährstoffe, darunter zahlreiche Mineralstoffe und viel Protein.
- Es besitzt auch einen höheren Gehalt an Beta-Carotin, verglichen mit vielen anderen Getreidesorten.
- Weiters finden sich in Emmer Zink, Eisen, Magnesium und Vitamine E.
- Obwohl seine Klebereigenschaften nicht so stark sind wie die von Weizen, eignet sich Emmermehl dennoch gut zum Backen.
- Da Emmer ein Vorfahre des Weizens ist, enthält es auch Gluten, jedoch in relativ geringer Menge.
Einkorn
- Einkorn wird oft als "Mutter aller Getreide" bezeichnet und besitzt einen höheren Proteingehalt als viele andere Getreidesorten.
- Darüber hinaus enthält es wichtige Nährstoffe wie Ballaststoffe, essentielle Fettsäuren, die Vitamine A, B1, B2, B3 und B6, sowie verschiedene Mineralien einschließlich Eisen, Zink, Mangan und Kalium.
- Außerdem ist Einkorn reich an Antioxidantien, insbesondere Lutein, das viele gesundheitliche Vorteile bietet, einschließlich der Vorbeugung von Augenkrankheiten.
- Es enthält 3-4 mal mehr Beta-Carotin als moderner Weizen.
- Trotz seines begrenzten Gehalts an Ballaststoffen ist Einkorn reich an Proteinen, ungesättigten Fettsäuren, Fructanen und Spurenelementen wie Zink.
Grünkorn
Grünkern ist eigentlich unreifer Dinkel und wurde im 17. Jahrhundert aus der Not geboren.
Schwere Unwetter drohten die Ernte zu vernichten, also wurde das Getreide unreif eingebracht.
Später stellte man jedoch fest, dass getrockneten Kerne mit Wasser eingekocht, eine sehr köstliche und sättigende Zutat ergeben.
- Grünkorn enthält viele Nährstoffe, darunter Proteine, Ballaststoffe und verschiedene Vitamine und Mineralien.
- Es ist auch eine gute Quelle für komplexe Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel stabil halten können.
- Der unreife Dinkel besitzt einen hohen Gehalt an Vitamin B-Gruppen, reichlich Magnesium, Phosphor, Eisen und Eiweiß.
- Außerdem hat Grünkorn einen niedrigen Fettgehalt und ist reich an Ballaststoffen, was es zu einer guten Option für eine gesunde und ausgewogene Ernährung macht.
- Es ist auch eine gute Alternative für Menschen, die auf Gluten achten müssen, da es davon weniger enthält als herkömmlicher Weizen.
Hirse
- Hirse unterteilt sich in zehn bis zwölf Getreidegattungen und zahlreiche Unterarten.
- Alle Hirsearten besitzen eine bedeutende Menge an B-Vitaminen, Ballast- und Mineralstoffe.
- Hirse enthält keine Gluten und ist somit für Personen mit Zöliakie sehr gut geeignet.
Wie verwende ich Urgetreide in der Küche?
Emmer
Emmermehl ähnelt dem Einkorn, jedoch ist sein Geschmack kräftiger.
Es lässt sich zu herzhaften Teigen verarbeiten und ist eine beliebte Zutat für Suppen, Eintöpfen, Aufläufe und Bratlingen.
Emmerkörner eignen sich auch zur Herstellung von würzigem Bier.
- Rezept: Grießschmarrn mit Emmergrieß
Einkorn
Einkornmehl verleiht Brot und Pasta einen leicht nussigen Geschmack.
Da das Korn nur wenig Wasser bindet, entstehen feste und klebrige Teige.
Sehr gut macht sich eine Mischung mit Weizen- oder Roggenmehl.
Grünkorn
Grünkern lässt sich sehr gut für Risotto, Bratlinge, Suppen oder als Füllung verwenden.
Durch seinen hohen Gehalt an Klebeeiweiß, werden die Backwaren sehr locker.
- Rezept: Grünkernsuppe
Hirse
Die ganzen Körner der Hirse können in nahezu jedem Rezept als Reisersatz verwendet werden.
Hirse wird vorrangig für Brei oder Fladenbrot verwendet.
- Rezept: Hirse-Puffer
Fazit
Die Urgetreidesorten Emmer, Einkorn, Grünkorn und Hirse sind nicht nur sehr robust und genügsam im Anbau, sondern haben auch gesundheitlich einiges zu bieten.
Sie sind geschmacklich herzhafter als Weizen und eine sehr gute Option für eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Mittlerweile sind die Urgetreidesorten wieder als ganzes Korn, Grieß, Flocken und Mehl im Handel erhältlich.
Bewertung: Ø 4,9 (8 Stimmen)
User Kommentare
Ein interessanter Artikel über das Urgetreide. Einkorn und Emmer habe ich mal als Bier getrunken, da gab es in meiner Region einen Brauer.
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Das heimische Urgetreide wird leider zu selten angeboten. Man muss schon gezielt danach suchen. Meine ersten Kocherfahrungen damit habe ich schon gemacht und diese waren sehr positiv.
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Ein informativer und interessanter Artikel. Von den beschriebenen Getreidesorten verwenden wir bisher gerne Hirse sowohl für pikante als auch süße Gerichte.
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Das ist ein ausführlicher Artikel über das heimische Urgetreide. Davon kenne ich nur die Hirse. Das sollte sich ändern.
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