Schöberl - Knusprig klassisch
Sie sind goldbraun, knusprig, voller Geschmack – und trotzdem ein Geheimtipp: Schöberl, die traditionelle österreichische Suppeneinlage, bringen Abwechslung und Bodenständigkeit in jede klare Suppe. Einfach gemacht, vielseitig wandelbar – ein echter Klassiker mit Charme.
Die österreichische Küche lebt von ihren regionalen Raffinessen - und Suppeneinlagen wie Frittaten, Grießnockerl oder Leberknödel gehören ebenso dazu wie Mehlspeisen oder Braten.
Weniger bekannt, aber ebenso beliebt, sind Schöberl: flache, gebackene Teigplatten, die in Streifen geschnitten als herzhafte Suppeneinlage serviert werden.
Ob zur Festtagssuppe oder im Alltag - Schöberl sind unkompliziert, schnell gemacht und geschmacklich vielfältig.
Was ist ein Schöberl?
Ein Schöberl ist eine typische Einlage für klare Suppen, die aus einem luftigen, pikant gewürzten Teig besteht.
Der Teig wird ähnlich wie ein Rührei- oder Biskuitteig auf ein Blech gestrichen, gebacken, danach in feine Streifen oder Rauten geschnitten und schlussendlich in die heiße Suppe gelegt.
Durch das Backen entsteht eine leichte Kruste, die dem Schöberl seinen charakteristischen Biss verleiht.
Traditionell gehören Eier, Mehl, Milch und Butter zur Grundmasse.
Je nach Region und Rezept werden auch Käse, Speck, Kräuter oder Muskat beigefügt.
Schöberl stammen vermutlich aus der bürgerlichen Küche und dienten als preisgünstige, aber nahrhafte Suppenbeilage.
Heute erleben sie vor allem in der klassischen Hausmannskost und auf gut geführten Landgasthöfen ein Comeback.
Wie werden Schöberl zubereitet?
Die Zubereitung von Schöberl ist einfach und gelingt auch Anfängern:
1. Grundteig herstellen
- Butter wird cremig gerührt, Eier einzeln zugegeben.
- Danach folgen Mehl, Milch sowie Gewürze wie Salz, Pfeffer und frisch geriebene Muskatnuss.
- Wer mag, kann fein geschnittene Kräuter oder geriebenen Käse untermengen.
2. Backen
- Die Teigmasse wird auf ein mit Backpapier belegtes Blech gleichmäßig fingerdick aufgestrichen.
- Bei ca. 180 °C (Ober-/Unterhitze) etwa 15 Minuten backen, bis die Platte goldgelb ist.
3. Schneiden
- Nach dem Auskühlen wird die Platte in feine Streifen oder Rauten geschnitten.
4. Servieren
- Die Schöberl werden kurz vor dem Servieren in die heiße Suppe gegeben.
- Sie sollen die Flüssigkeit leicht aufsaugen, aber ihre Struktur behalten.
Schöberl-Varianten
Je nach Geschmack und Anlass gibt es zahlreiche Abwandlungen:
Käseschöberl: Mit geriebenem Emmentaler, Bergkäse oder Parmesan für intensiven Geschmack
Speckschöberl: Mit knusprig gebratenen Speckwürfeln im Teig
Kürbiskern-Schöberl: Mit gerösteten Kürbiskernen und etwas Kürbiskernöl
Kärntner Variante: Mit Topfen und Schnittlauch im Teig
Glutenfrei: Mit Maismehl oder Reismehl statt Weizenmehl
Auch Gewürze wie Paprikapulver, Thymian oder Kümmel lassen sich einfügen, um geschmackliche Akzente zu setzen.
Schöberl-Rezepte
Aufbewahrung
Schöberl lassen sich gut vorbereiten und auf Vorrat herstellen:
Im Kühlschrank halten sie sich luftdicht verpackt 2 bis 3 Tage.
Tiefkühlen
- Nach dem Backen und Abkühlen einfrieren, bei Bedarf kurz im Ofen oder in der Pfanne aufbacken.
- Dann wie gewohnt in die heiße Suppe geben.
Einmal vorbereitet, sparen sie beim nächsten Suppengang viel Zeit und schmecken trotzdem wie frisch gemacht.
Was gibt es zu beachten?
- Nicht zu dick auftragen: Der Teig sollte maximal fingerdick sein, sonst wird er innen matschig.
- Gut auskühlen lassen: Nur so lassen sich saubere Streifen schneiden.
- In der Suppe nicht zu lange ziehen lassen: Sonst verlieren die Schöberl ihre Textur.
- Nicht zu viel Fett: Zu viel Butter macht die Masse schwer und fettig; besser mit Maß verwenden.
Fazit
Schöberl sind ein kulinarischer Schatz der österreichischen Suppenkultur: rustikal, variabel und immer ein bisschen charmant.
Ob als Käse-Schöberl zur Festtagssuppe oder mit Kräutern zum Sonntagsmenü, diese einfache Suppeneinlage beweist, wie viel Genuss in einem kleinen Blech Teig stecken kann.
Wer Suppen liebt, wird Schöberl schätzen!
Bewertung: Ø 5,0 (6 Stimmen)
User Kommentare
Eine Schöberl-Suppe habe ich schon seit einer sehr iangen Zeit nicht mehr gemacht. Dieser Artikel erinnert mich wieder daran.
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