Hirtentäschel
Das Hirtentäschel ist eine ein- bis zweijährige krautartige Pflanze, der traditionell Wirkungen gegen unterschiedliche Beschwerden zugesprochen werden. So soll es den Blutdruck regulieren, die Verdauung fördern und gegen Nasenbluten helfen.
Das Hirtentäschelkraut kann mehr, als man ihm auf den ersten Blick zutraut.
Neben der Verwendung in der Küche hat es sich als Heilkraut bewährt.
Wissenswertes
Hirtentäschel gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und wird in der Biologie auch Capsella genannt.
Die Blüte des Hirtentäschels besteht aus vier Kelchblättern, vier Kronblättern und vier Nektardrüsen.
Die Farbe der Blüte ist weiß bis rosafarben.
Entdeckt und bestimmt wurde die Pflanze 1821 von dem deutschen Botaniker und Arzt Friedrich Kasimir Medicus.
Der Name "Hirtentäschel" leitet sich von den früheren Taschen der Schafhirten ab, die aussahen wie kleine Schoten.
Verbreitung & Standort
- Das Wildkraut kommt ursprünglich aus Südeuropa und Westasien.
- Mittlerweile kommt das Hirtentäschelkraut aber in ganz Europa und Asien vor.
- In Mitteleuropa ist die Pflanze besonders häufig anzutreffen.
- Sie braucht nährstoffreiche Böden und gedeiht deswegen gerne auf Äckern und in Gärten.
- Hirtentäschel kann in einer Höhe von bis zu 2.000 Metern wachsen.
Wirkstoffe, Inhaltsstoffe und Geschmack
Das Heilkraut enthält verschiedene Wirk- und Inhaltstoffe, die der menschlichen Gesundheit zu Gute kommen können.
Die wichtigsten sind:
- Senfölglykoside (Glucosinolate)
- Sinigrin
- Kalium und Kalzium
- Flavonoide (Rutin und Quercetin)
Zudem enthalt Hirtentäschel eine große Menge Vitamin C, das bekanntermaßen täglich über die Nahrung aufgenommen werden sollte.
Der Geschmack des Krautes ist leicht scharf bis bitter.
Vergleichen kann man ihn zum Beispiel mit Kresse oder Kohl.
Gesundheit, Haus- und Heilmittel
- Wie so viele Pflanzen kann Hirtentäschel sehr gut als Haus- oder Heilmittel für bestimmte Beschwerden genutzt werden.
- Die Haupteigenschaft des Krautes ist seine blutstillende Wirkung.
- Daher hilft es gegen Beschwerden wie Nasenbluten oder einer zu starken Menstruationsblutung.
- Hirtentäschel kann zu Tinkturen oder Tee verarbeitet werden.
Verwendung in der Küche
Auch als Küchenkraut kann Hirtentäschel seine Verwendung finden.
Durch seinen leicht scharfen Geschmack passt es am besten zu frischen Gerichten.
Als Gewürz eignet sich das Kraut unter anderem für folgende Gerichte:
- Salate mit Wildkräutern
- Kalte oder warme Suppen
- Kräuterquark
- Rohkost
Hirtentäschel ist also vor allem eine ideale Ergänzung für Gemüse und Salate.
Ernte, Haltbarkeit & Lagerung
Die Ernte des Wildkraut findet in den Monaten April bis Oktober statt.
Den ganzen Sommer über steht somit frischer Hirtentäschel zur Verfügung.
Wer das Kraut über den Winter bringen möchte, sollte es kühl und trocken lagern.
Die ideale Temperatur liegt bei etwa 10°C.
Besonderheiten & Saison
- Das Kraut blüht von April bis November.
- Da die Pflanze in Mitteleuropa häufig in der Natur angetroffen werden kann, ist es eigentlich nicht nötig, sie selber anzubauen.
- Dennoch gibt es Samen im gutsortierten Fachgeschäft zu erwerben.
Achtung, Verwechslungsgefahr
Hirtentäschel sieht dem Ackerhellerkraut zum verwechseln ähnlich.
Da dieses Kraut ebenfalls essbar, besteht jedoch keine Gefahr.
Wer trotzdem die richtige Pflanze sammeln möchte, muss genau auf die Blütenform achten.
Bewertung: Ø 5,0 (1 Stimme)
User Kommentare
Ich werde mich mal umschauen, ob ich irgendwo Hirtentäschel finde. Und vorher nochmal genau nachlesen, wie ich es erkenne
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Ein lehrreicher Artikel über ein Wildkraut, das man zwar immer wieder sieht aber nichts damit anzufangen weiß. Das werde ich mal sammeln und zu einen Kräuterquark verwenden.
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Den Namen Hirtentäschel habe ich noch nicht gehört bzw gelesen. Gesehen habe ich dieses Kräutlein schon.
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