Bertram
Da das Wild- und Heilkraut Betragm nur selten vorkommt wird die Sumpf-Schafgarbe, Baldrian oder Estragon manchmal fälschlicherweise Betram genannt. Eine der bekanntesten Bezeichnungen für den Bertram ist Mutterkraut. Der wilde Betram ähnelt der Kamille. Geschmacklich ist er jedoch sehr scharf. Vom Betram selbst wird nur die Wurzel verwendet.
Wissenswertes
Das Wildkraut Bertram ist eine Pflanzenart und gehört zur Gattung der Ringblumen. Diese wiederum sind Teil der Familie der Korbblüter.
Bertram ist eine krautige Pflanze, die nur etwa zwei bis fünf Zentimeter hoch wächst. Die Pflanze blüht im Zeitraum von Mai bis August und hat grünliche, rosettenartige und zweifach fiederschnittige Blätter.
Bertram ist auch unter den Synonymen Beertrain, Berchtthram, Bertrankrut, Mutterkraut und Speichelwurz bekannt.
Verbreitung & Standort
- Die heilende Pflanze ist überwiegend im Mittelmeerraum in Südeuropa und Nordafrika, im Kauskasus und in Arabien verbreitet.
- Die bevorzugten Naturräume für das Wildkraut sind Weiden und Lichtungen eines Waldes auf einer Höhe von 400 bis 3100 m. über NHN.
- Die Ausbreitung der Wildpflanze reicht bis in die Höhenlagen des österreischichen Staatsgebietes hinein.
Wirkstoffe, Inhaltsstoffe & Geschmack
- Die Heilpflanze enthält abwehrsteigernde Zuckerverbindungen und ätherische Öle, die verschiedene sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe enthalten.
- Des Weiteren enthält es die Wirkstoffe Pellitorin bzw. Pyrethrin, Anacylin, Inulin und verschiedene Gerbstoffe.
- Bertram hat einen milden aber leicht würzigen, scharfen Geschmack.
Gesundheit, Haus- & Heilmittel
Dem Kraut wird eine vielfältige heilende Wirkung nachgesagt. Es wirkt Verdauungsstörungen entgegen und soll Fäulnisprozesse im Darm durch das Regulieren der Darmflora verhindern.
Außerdem soll es Fehlsäfte vermindern und gutes Blut vermehren. Das Heilkraut findet Anwendung bei Fehlernährung, Diabetes, Dyspesie und Vitamin B 12 Mangel.
Hildegart von Bingen profezeite außerdem eine helfende Wirkung bei Lungenleiden, Herzleiden und Magenproblemen.
Besonders bekannt ist die Pflanze auch für die ihr nachgesagte aphrodisierende Wirkung.
Verwendung in der Küche
- Die Wurzel wird in der Küche meist in pulverisierter Form verwendet und kann als Universalgewürz eingesetzt werden, da es einen angenehmen leicht würzigen Eigengeschmack besitzt.
- Es können soweit alle warmen und kalten Speisen mit dem Heilkraut verfeinert werden.
- Dabei kann man das Kraut entweder mitkochen oder nachträglich aufstreuen.
- Beispielsweise kann man das Kraut in Pulverform mit Habermus als ein Art nährreiches Müsli zubereiten.
- Auch als Backzutat in einem Brotteig ist es gebräuchlich und äußerst simpel einzubinden.
- Mittlerweile wird Bertram auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Fertigpräpparaten eingesetzt.
Ernte, Haltbarkeit & Lagerung
Die Heilpflanze wird traditionell im Herbst geerntet und sollte dann trocken und lichtgeschützt gelagert werden. Die Haltbarkeit kann nicht pauschal bestimmt werden.
Besonderheiten & Saison
Das Heilkraut erlangte vor allem aufgrund ihrer berühmten Verpfechterin Hildegart von Bingen eine weitreichende Berühmtheit.
Das Kraut wird in so vielen Bereichen eine heilende Wirkung nachgesagt und wird deshalb oftmals als mysteriöses Allzweckmittel bezeichnet.
Verwechslungsgefahr
Das beschriebene Kraut sieht mehreren Pflanzen zum verwechseln ähnlich. Besonders häufig wird das Wildkraut mit der Kamille verwechselt.
Aber auch eine Verwechslung mit der Sumpf- Scharfgarbe, Estragon und Baldrian ist möglich.
Eine genaue Unterscheidung gestaltet sich oftmals für den Laien sehr schwierig.
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User Kommentare
Betram kenne ich leider nicht. Ich hab aber gelesen, dass auch Hildegard von Bingen Betram wegen o.a. Wirkung empfiehlt.
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In der traditionellen Küche wurden auch die Blätter als Gewürz verwendet (z.B. "Wiener Kochbuch" von Louise Seleskowitz).
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Der Artikel hat mich jetzt neugierig gemacht. Falls ich den Bertram nicht selbst finde werde ich mir das Pulver in der Apotheke besorgen.
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