Gemüseanbau im Gewächshaus: Planung und Nutzung
Seit einigen Jahren kommt die Selbstversorgung mit Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten wieder in Mode. Nicht nur aus preislichen Gründen, sondern vor allem aufgrund der Qualität, bauen viele ihr Gemüse wieder selbst an. Glücklich, wer dazu ein Gewächshaus nutzen kann!
Ein eigenes Gewächshaus im Garten eröffnet völlig neue Möglichkeiten im Gartenbau. Vor allem dann, wenn das Gewächshaus beheizt ist und im Idealfall gar Strom- und Wasseranschluss aufweist. Auf diese Weise lässt sich nicht nur ganzjährig heimisches Gemüse für den Eigenbedarf kultivieren sondern sogar einige exotische Sorten, die im Freiland unserer Breiten nicht gedeihen. Aber auch unbeheizt verlängert ein Gewächshaus die nutzbare Vegetationsperiode um einige Wochen, wenn nicht gar Monate.
Vorbereitung
Wenn das gewünschte Gewächshaus steht, wird es mit Pflanzerde befüllt. Die Erde muss einen hohen Humusanteil haben und möglichst locker sein. Gut verrotteter Kompost und Sand können bei Bedarf die Pflanzerde verbessern.
Es empfiehlt sich, in der Mitte einen Gang anzulegen, damit die Pflanzen rechts und links gut erreicht werden können - die Beetbreite sollte dabei zwischen 1m bis 1,2m haben.
Die Pflanz- und Aussaatzeit reicht in einem unbeheizten Gewächshaus von Ende Februar bis November - dabei können drei Kulturen hintereinander angebaut werden:
- Frühjahrskulturen: Rettich, Radieschen, Kohlrabi und Salat
- Sommerkulturen: Tomaten, Gurken, Paprika, Bohnen, Auberginen und ihre Verwandten
- Herbstkulturen: Feldsalat, Spinat, Endiviensalat und Radieschen
Demgegenüber wird ein beheiztes Gewächshaus ganzjährig betrieben. Dabei ist jedoch unbedingt zu bedenken, dass in den Wintermonaten zu wenig natürliches Licht für eine optimale Entwicklung der Pflanzen zur Verfügung steht - eine Kunstlichtbeleuchtung ist (vo allem in den Wintermonaten) unbedingt erforderlich.
Schon ab Ende Februar hat die Sonne so viel Kraft, dass es notwendig sein kann, Maßnahmen zur Beschattung zu ergreifen. Meist werden beim Kauf des Gewächshauses entsprechende Beschattungssysteme mit erworben.
Pflanzplanung
Vor dem Säen und Pflanzen sollte ein Belegungsplan des Gewächshauses erstellt werden, welcher den Wasser- und Nährstoffbedarf der Pflanzen berücksichtigt.
Außerdem ist zu beachten, dass sich nicht alle Pflanzen gut leiden können - ein Beispiel dafür sind Gurken und Tomaten - sie entwickeln sich deutlich schlechter, wenn sie direkt nebeneinander stehen.
Pflege und Düngung
Die Pflege besteht hauptsächlich darin, für ausreichende Feuchtigkeit und gute Durchlüftung zu sorgen. Egal ob mit der Kanne, dem Schlauch oder gar einer Bewässerungsanlage - gegossen wird mit lauwarmem Wasser auf den Boden, da einige Kulturen zu Grauschimmel neigen, wenn die Blätter nass werden.
Um eine gute Wasseraufnahme zu gewährleisten, sollte der Boden locker gehalten werden. Das Entfernen von Unkraut versteht sich von selbst.
Da sich Schädlinge im feuchtwarmen Klima des Gewächshauses besonders wohl fühlen, sollten die Pflanzen regelmäßig auf Krankheiten und Schädlingsbefall untersucht werden. So lassen sich auch Virus- oder Pilzerkrankungen rechtzeitig entdecken. Zur Vorbeugung gegen viele Krankheiten lassen sich pflanzliche Spritzbrühen und Pflanzensude einsetzen - sie haben zugleich eine düngende Wirkung.
Einlagerung von Wintergemüse
Wird das Gewächshaus im Winter nicht zum Anbau von Gemüse genutzt, kann es zur Einlagerung von Wintergemüse verwendet werden. Das Wintergemüse wird dazu in Erde eingeschlagen und abgedeckt. An frostfreien Tagen kann das Gemüse entnommen und das Gewächshaus belüftet werden.
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