Gemüseanbau im Gewächshaus: Anbau und Pflege
Wer ein Gewächshaus besitzt, sollte unbedingt über den Eigenanbau von Gemüse nachdenken. Denn selbst angebautes Gemüse schmeckt nun mal am besten.
Gemüse (und auch Obst) aus dem Supermarkt wird oft unreif geerntet und reift dann in den Lagerräumen nach. Vor dem vollständigen Reifen geerntetes Gemüse kann jedoch sein Aroma nicht gleichermaßen entfalten wie durchgereiftes Gemüse aus dem eigenen Garten.
Aber nicht nur geschmacklich ist der Eigenanbau zur Selbstversorgung empfehlenswert. Auch aus gesundheitlicher Sicht, sollte man sich diese Arbeit unbedingt machen. Denn weil lange Transportwege und Lagerzeiten entfallen, enthält selbst angebautes, frisches Gemüse noch alle wertvollen Vitamine und Geschmacksstoffe.
Der Start ins Gewächshaus-Jahr
Sobald der Boden im Frühjahr eine Temperatur von 8 bis 10°C Celsius erreicht hat, können die ersten Aussaaten erfolgen.
Je nach Standort des Gewächshauses kann so in etwa Ende Februar / Anfan März mit der Aussaat von begonnen werden.
Tipp: Das Gewächshaus sollte einen sonnigen und windgeschützten Standort haben. Jedoch nicht direkt unter Bäumen oder in der Nähe von Hecken oder Mauern.
Viele Gemüsesorten eigenen sich für den Anbau im Gewächshaus wie zum Beispiel:
- Kohlrabi (Aussaat April)
- Spinat (Aussaat April)
- Karotten (Aussaat März)
- Topinambur (Aussaat Mai)
- Zucchini (Aussaat April)
- Fisolen (Aussaat Mai)
- Bohnen (Aussaat Mai)
- Karfiol (Aussaat Juni)
- Knoblauch (Aussaat April)
- Kopfsalat (Aussaat April)
- Tomaten (Aussaat April)
- Gurken (Aussaat April)
- Paprika (Aussaat April)
- Auberginen (Aussaat April)
- Radieschen (Aussaat März)
- Endiviensalat (Aussaat Juni)
- Schnittsalat (Aussaat April)
- Majoran (Aussaat Mai)
- Dill (Aussaat Mai)
- Basilikum (Aussaat Mai)
- Rettich (Aussaat April)
- Gartenkresse (Aussaat März)
- usw.
Manche Gemüsesorten sind aber für ein Gewächshaus nicht geeignet wie zum Beispiel:
- Kartoffeln (zu hoher Platz- und Wasserbedarf)
- Diverses Wurzelgemüse
- usw.
Tipp: Beim Kauf der Samen empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass sie für den Unterglasanbau geeignet sind.
Im Falle eines späten Kälteeinbruchs kann man die zarten Pflanzen mit einem Vlies oder Stroh abdecken.
Tagsüber und bei Temperaturen über dem Nullpunkt wird das Vlies abgenommen, damit die Pflanzen genug Licht bekommen.
Der Wasserbedarf richtet sich nach der Sonneneinstrahlung. Bei Temperaturen über dem Nullpunkt (und vor allem im Sommer) sollte außerdem gelüftet werden.
Info: Meist sind im August bereits die meisten Gemüsesorten aus dem Gewächshaus geerntet und es kann mit dem Anbau bzw. Aussaat des Herbst- bzw. Wintergemüse (z.B. Spinat, Feldsalat, Radieschen, usw.) begonnen werden.
Erfolgreicher Gemüseanbau
Gegen Ende Februar können Tomaten, Gurken, Melonen und Paprika im Gewächshaus oder im Haus ausgesät werden.
Etwa im März können die ersten Setzlinge gepflanzt werden. Im Handel sind beispielsweise diverse Salate und Kohlrabi erhältlich.
Tipp: Um eine fortlaufende Ernte zu erreichen, sollte man im Abstand von 3 bis 4 Wochen nachpflanzen.
Sehr wärmeliebende Pflanzen werden erst Anfang Mai ins Gewächshaus gesetzt. Als sehr ertragreich und wenig anfällig gegen Krankheiten haben sich veredelte Pflanzen erwiesen. Sie sind im Fachhandel erhältlich.
Düngung
Da in einem Gewächshaus während der gesamten Vegetationsperiode nachgepflanzt und geerntet werden kann und von außen keine Nährstoffe hinzukommen, empfiehlt es sich, gezielt zu düngen.
Mineralischer Dünger sollte sparsam eingesetzt werden, da es andernfalls zu einer Versalzung des Bodens kommen kann. Um das zu vermeiden kann Flüssigdünger eingesetzt werden. Er hat zudem den Vorteil, besonders schnell aufgenommen zu werden.
Besonders empfehlenswert ist es, regelmäßig Komposterde oder gut verrotteten Stallmist in den Boden im Gewächshaus einzuarbeiten und mit Pflanzenjauchen zu düngen.
Anbaukonzepte
Im Gewächshaus sollte grundsätzlich das gleiche Anbaukonzept verfolgt werden wie im Freiland. Das bedeutet, dass Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer in dieser Reihenfolge angebaut werden sollten, um eine optimale Ausnutzung der Böden zu gewährleisten.
In jedem Fall gilt es zu vermeiden, dass die gleiche Pflanzenart mehrmals hintereinander an der gleichen Stelle gepflanzt wird. Ist das unvermeidlich, so sollte die Erde ausgetauscht werden. Dies ist ebenfalls erforderlich, wenn der Boden von Schädlingen befallen ist.
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User Kommentare
Ein Glashaus ist eine tolle Unterstützung im Gartenjahr. Das Aussäen und Anpflanzen beginnt früher und die Pflanzen sind geschützter.
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