Huflattich
Das vielseitig verwendbare Wildkraut Huflattich zählt zu den Naturheilkräutern, die entzündungshemmend wirken und bei Erkältungskrankheiten helfen.
Wissenswertes
Der Huflattich (lat. Tussilago farfara - dt. den Husten vertreibend) ist ein genügsames Wildkraut, das sich vorwiegend auf Wiesen, an Böschungen oder an Dämmen vorfinden lässt. Er mag humusarme, nicht zu trockene Plätze, ist jedoch ansonsten recht anspruchslos.
Diese Pflanze zählt auch wegen ihrer Robustheit zu den weit verbreiteten Heilkräutern in Europa. Das Wildkraut mit seinen sonnengelben Blüten und einem nach Honig riechenden Duft gehört zu den ersten blühenden Pflanzen des Jahres (teilweise im Februar).
Dieses Wildkraut stellt für Insekten die erste Nahrungsquelle dar. Das Wildkraut, welches geschuppte Stängel hat, verfügt über hufeisenähnliche Blätter. Diese bilden sich erst aus, wenn die Pflanze ihre Blütezeit beendet hat.
Verbreitung & Standort
Der Huflattich ist in Europa, Afrika sowie West- und Ostasien aber auch in Nordamerika heimisch.
Wirkstoffe, Inhaltsstoffe & Geschmack
- Das Wildkraut enthält viel Vitamin C sowie Mineralstoffe in hoher Dosierung.
- Als wichtige Bestandteile erweisen sich Eisen, Magnesium, Zink, Kieselsäure, Kalzium und Kalium.
- Des Weiteren verfügt diese außerordentliche Pflanze über 6-10 % Schleimstoffe und 5 % Gerbstoffe, die bei der Behandlung von Bronchialerkrankungen von Bedeutung sind.
ACHTUNG!!! ACHTUNG!!! ACHTUNG!!!
In Österreich gibt es seit 1994 ein Verbot der Verwendung von Huflattich, da es Vergiftungen gab, in Zusammenhang mit Huflattich.
Denn der Huflattich weist Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden auf und sollte daher als Tee mit Maßen genossen werden. Im Handel erhältlicher Huflattichtee ist jedoch gänzlich frei von diesen Inhaltsstoffen.
Das Gesunheitsamt ratet daher von einer längeren Einnahme von 3-4 Wochen ab!!!
Gesundheit, Haus- & Heilmittel
Blätter des Huflattichs finden gleichermaßen Verwendung bei der Behandlung von Erkältungskrankheiten, da sie über hustenstillende, schleimlösende und entzündungshemmende Eigenschaften verfügen.
Die in der Pflanze enthaltenen Schleimstoffe beruhigen die betroffenen Schleimhäute. Nicht nur bei Husten und Heiserkeit, sondern auch bei schlimmeren Erkrankungen wie Kehlkopf- und Rachenkatarrh, Bronchitis, Brustfellentzündung oder Bronchialasthma zeigt das Wildkraut seine Wirkung.
Als Tee oder Tinktur eingenommen, können Entzündungen im Darm als auch Verstopfung und Durchfall gelindert werden.
Mehrere Krankheiten, die durch dieses Wildkraut bekämpft werden können:
- Asthma, Husten, Bronchitis, Reizhusten, Raucherhusten, Brustfellentzündung
- Fieber, Erkältung, Heiserkeit, Kehlkopfentzündung, Augenentzündung
- Ohrenentzündung, Frühjahrsmüdigkeit, Appetitlosigkeit, Magen- Darmkatarrh
- Gastritis, Darmentzündung, Verstopfung, Durchfall, Nervenschmerzen
- Nervensystem stärkend, Entzündete Wunden, Schlecht heilende Wunden, Unterschenkelgeschwür, Venenentzündung, Pickel, Furunkel, Ekzeme, Gesichtsrose
Verwendung in der Küche
- Als Getränk sind Tee oder auch Smoothies zu nennen. Diese können aus einer Handvoll Blätter des Huflattichs in Kombination mit Pfirsich, Bananen und Kiwis einfach hergestellt werden.
- Bei Hauptgerichten bieten sich Tagliatelle mit Rucola oder Roulade mit Kartoffeln, jeweils mit dem Wildkraut angerichtet an.
- Das leicht pfefferig schmeckende Wildkraut kann als Rohkost oder Gemüse verzehrt werden.
Ernte, Haltbarkeit & Lagerung
- Der wild gewachsene Huflattich lässt sich von Mai bis Juni sammeln.
- Da er unkompliziert ist, kann man ihn auch im Garten anpflanzen.
- Gesammelt und verwendet werden nur die jungen ausgetriebenen Blätter des Huflattich.
- Beim Sammeln kann der Huflattich mit dem gelbem Löwenzahn verwechselt werden. Letzterer hat jedoch gleichzeitig Blätter und Blüten, während das Heilkraut erst nach der Blüte Blätter ausbildet.
- Zu beachten ist zudem, dass die Blätter keine rötlichen Punkte aufweisen, da dies einen Pilzbefall anzeigt. Die Lagerung des Wildkrautes erfolgt möglichst unzerstückelt in getrockneter Form (Trockenzeit 3-10 Tage).
- Am besten für die Aufbewahrung nach dem Trocknen eignet sich ein Braunglas, das vor Lichteinstrahlung schützt.
Besonderheiten & Saison
Der Huflattich dient mehreren Schmetterlingsarten als Futterpflanze.
Verwechslungsgefahr
Die Blätter des Huflattichs ähneln sehr den Blättern des giftigen Pestwurz (Petasites albus). Die Huflattichblätter haben schwarze Blattrandzähne und sind kleiner als die der Weißen Pestwurz. Die Blüte selbst wird gern mit dem Löwenzahn verwechselt.
Bewertung: Ø 3,7 (6 Stimmen)
User Kommentare
Huflattich sammle ich jedes Jahr sehr viel bei meinen Wanderungen. Daraus mache ich Tee (bei zB Bronchitis): 1 TL getrocknete Blätter mit einer Tasse heißen Wasser übergießen, dann 10 Minuten ziehen lassen oder lauwarmes Wasser nehmen.
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Ich kenne zwar den Huflattich, aber zum Essen habe ich ihn noch nie verwendet. Interessante Hinweise zur Wirkung bei Krankheiten. Da werde ich im nächsten Frühjahr mal auf diese Pflanze achten.
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