Lupinen
Lupinen, auch als "pflanzliches Proteinwunder" bekannt, sind eine weniger verbreitete, aber zunehmend beliebte Hülsenfrucht. Sie sind besonders für ihre Vielseitigkeit in der Küche und ihre ernährungsphysiologischen Vorteile bekannt.
Die Lupine ist eine Hülsenfrucht, die in der Vergangenheit vor allem in mediterranen und tropischen Regionen beheimatet war.
Doch auch hierzulande gewinnt die Lupine zunehmend an Bedeutung, vor allem durch ihre vielseitigen Verwendungs- und Anbaumöglichkeiten.
Besonders als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Eiweißquellen wie Fleisch und Soja erfreut sich die Lupine wachsender Beliebtheit – sei es in Form von Lupinenmehl, Lupinenprotein oder als ganze Bohne.
Doch nicht nur als Nahrungsmittel ist die Lupine von Interesse, auch im Garten zeigt sie ihre Vorteile als Bodenverbesserer und natürliche Stickstoffquelle.
Geschichte & Herkunft
- Die Lupine gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und ist in verschiedenen Teilen der Welt anzutreffen.
- Besonders verbreitet war die blaue Lupine im antiken Griechenland, wo sie als Nahrungsmittel und Futterpflanze genutzt wurde.
- Über Jahrhunderte hinweg waren Lupinen in der Mittelmeerküche beliebt, insbesondere in Italien, Spanien und Nordafrika, doch nach und nach gerieten sie in Vergessenheit, als andere Hülsenfrüchte populär wurden.
- Heute sind Lupinen wieder im Kommen – besonders in der modernen, pflanzlich orientierten Ernährung.
- Der Anbau der Lupine wurde in den letzten Jahrzehnten auf eine breitere Basis gestellt, insbesondere in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, wo die klimatischen Bedingungen gut für den Anbau geeignet sind.
- Es gibt mehrere Lupinenarten, doch in Europa ist vor allem die süße Lupine von Bedeutung, da sie weniger Bitterstoffe enthält als die wild wachsende Variante.
- Diese süßen Lupinen eignen sich hervorragend für die Lebensmittelproduktion und als pflanzliche Eiweißquelle.
Heimische Lupinensorten
In Europa werden vor allem zwei Hauptarten der Lupine gezielt angebaut: die süße Lupine (Lupinus albus) und die gelbe Lupine.
Beide Sorten zeichnen sich durch ihre milden, weniger bitteren Eigenschaften aus und können daher problemlos in der Küche verwendet werden.
Süße Lupine (Lupinus albus)
- Diese Sorte hat sich in den letzten Jahren besonders durch ihren niedrigen Anteil an Bitterstoffen und ihre hohe Eiweißqualität einen Namen gemacht.
- Sie eignet sich hervorragend für die Herstellung von Lupinenmehl, Lupinenprotein und anderen veganen Produkten.
Gelbe Lupine (Lupinus luteus)
- Diese Sorte hat einen höheren Eiweißgehalt und wird vor allem zur Futterproduktion und als Bodenverbesserer verwendet.
- Auch für die Herstellung von Lupinenmehl findet sie Anwendung, jedoch meist in einem etwas geringeren Maß.
Neben diesen beiden Hauptarten gibt es noch zahlreiche weitere Lupinenarten, die regional unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
In den letzten Jahren hat die Lupine als heimische Nutzpflanze an Bedeutung gewonnen, da sie gut an das mitteleuropäische Klima angepasst ist und ohne chemische Düngemittel auskommt.
Lupinen in der Küche
Die Lupine ist eine äußerst vielseitige Hülsenfrucht und kann auf vielfältige Weise in der Küche verwendet werden.
Dabei erfreut sie sich insbesondere als pflanzliche Eiweißquelle großer Beliebtheit.
1. Lupinenmehl
- Lupinenmehl wird aus gemahlenen, getrockneten Lupinenbohnen gewonnen und eignet sich hervorragend zum Backen.
- Es ist besonders reich an Eiweiß und Ballaststoffen und stellt eine hervorragende glutenfreie Alternative zu Weizenmehl dar.
2. Lupinenprotein
- Lupinenprotein wird aus der Bohne extrahiert und ist ein hochwertiges pflanzliches Eiweiß, das häufig in Shakes, Proteinriegeln und Fleischalternativen verwendet wird.
3. Lupinenbohnen
- Ganze Lupinenbohnen können gekocht oder in Salaten, Suppen oder Eintöpfen verarbeitet werden.
- Auch als Snack - geröstet und gewürzt - sind sie sehr beliebt.
4. Lupinensprossen
- Aus den Samen der Lupine können Sprossen gezogen werden, die als gesunder Snack oder in Salaten Verwendung finden.
Die geschmackliche Bandbreite der Lupine reicht von mild nussig bis hin zu einer leicht herben Note, je nach Verarbeitung und Zubereitung.
Besonders geschätzt wird ihre Fähigkeit, Gewürze und Aromen gut aufzunehmen, was sie zu einer idealen Zutat für abwechslungsreiche, pflanzliche Gerichte macht.
Geschmack & Kulinarische Eigenschaften
Lupinen besitzen einen milden, nussigen Geschmack, der sich je nach Zubereitungsart entfaltet.
Die süße Lupine zeichnet sich durch einen milden, angenehmen Geschmack aus, der besonders in veganen Gerichten wie Lupinenburgern, Lupinenaufstrichen oder als Zutat in Eintöpfen zur Geltung kommt.
Die Konsistenz von Lupinen ist variabel, je nachdem, ob die Bohnen ganz, gemahlen oder als Protein verwendet werden.
Ganz gekocht behalten sie ihre Form und eignen sich hervorragend als Füllung in Gemüsegerichten oder als Zutat in Salaten.
In ihrer gemahlenen Form wird Lupinenmehl in vielen Backwaren verwendet, um den Eiweißgehalt zu erhöhen und die Textur zu verbessern.
Zudem hat es die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden, was es ideal für die Herstellung von saftigen Broten und Gebäck macht.
Saison & Lagerung
Die Lupine hat ihre Saison in der Sommerzeit, wobei die Erntezeit der getrockneten Hülsenfrüchte je nach Region und Sorte zwischen Juni und August liegt.
Frische Lupinen sind in den meisten Supermärkten jedoch nicht zu finden - stattdessen ist sie als getrocknete Bohne oder in Form von Lupinenmehl und Lupinenprotein erhältlich.
Lagerung
- Getrocknete Lupinenbohnen sollten an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden und sind mehrere Monate bis Jahre haltbar.
- Lupinenmehl und Lupinenprotein sollten ebenfalls trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden, um die Frische zu erhalten.
- Frische Lupinenbohnen, wenn sie einmal in den Handel kommen, sollten bald verarbeitet werden, da sie relativ schnell verderben.
Nährwerte & Wirkstoffe
Lupinen sind nicht nur aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts eine interessante Zutat, sondern auch wegen ihrer weiteren gesundheitsfördernden Eigenschaften:
- Eiweiß: Mit etwa 36-40% Eiweißgehalt sind Lupinen eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle, die in der vegetarischen und veganen Ernährung eine wichtige Rolle spielt.
- Ballaststoffe: Lupinen sind reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern und die Sättigung unterstützen.
- Fettgehalt: Der Fettanteil der Lupine ist im Vergleich zu anderen Hülsenfrüchten relativ niedrig, wobei die Fette überwiegend aus gesunden ungesättigten Fettsäuren bestehen.
- Mineralstoffe: Lupinen liefern Magnesium, Eisen, Kalium und Zink, die für den Körper essenziell sind.
- Isoflavone: Ähnlich wie Soja enthalten auch Lupinen Isoflavone, die antioxidativ wirken und das Herz-Kreislaufsystem unterstützen können.
Dank dieser Eigenschaften sind Lupinen eine wertvolle Ergänzung für eine gesunde, pflanzliche Ernährung.
Leguminosen - Gute Nachbarn im Garten
Lupinen sind nicht nur in der Küche wertvoll, sondern auch im Garten von Nutzen.
Als Leguminosen können sie Stickstoff aus der Luft binden und so den Boden auf natürliche Weise anreichern.
Dies macht sie zu einer idealen Pflanze für den Fruchtwechsel oder als Vorgartenpflanze zur Bodenverbesserung.
Gute Nachbarn im Garten für Lupinen sind unter anderem:
- Kräuter wie Rosmarin oder Thymian, die die Lupinenpflanzen im Wachstum unterstützen und von der Bodenverbesserung profitieren.
- Kartoffeln und Kohlpflanzen, die ebenfalls von der Stickstoffanreicherung profitieren.
- Weniger gut vertragen sich Lupinen mit Pflanzen wie Zwiebeln und Knoblauch, die auf eine niedrigere Stickstoffkonzentration angewiesen sind.
Fazit
Lupinen sind eine vielseitige und nährstoffreiche Hülsenfrucht, die sowohl in der Küche als auch im Garten vielfältige Vorteile bietet.
Mit ihrem hohen Eiweißgehalt, den gesunden Fetten und Ballaststoffen sowie der Fähigkeit, den Boden zu verbessern, sind sie eine wertvolle Ergänzung für eine nachhaltige, pflanzenbasierte Ernährung und einen umweltfreundlichen Garten.
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Bewertung: Ø 5,0 (1 Stimme)
User Kommentare
Das ist ein sehr interessanter Artikel. Mit Lupinen habe ich bis jetzt noch keine Erfahrungen gemacht.
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Bisher kannte ich nur den Lupine Kaffee. Habe mich allerdings auch nicht näher damit befasst, da es sich um eine Hülsenfrucht handelt. Diese sind bei Histamin Intoleranz tabu.
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