Traditionelle Bergbauernküche
Ein Blick zurück in die Alpen: Wie ernährten sich die österreichischen Bergbauern? Von herzhafter Suppe bis zum selbstgemachten Käse zeigen einfache, nahrhafte Mahlzeiten, wie das Leben in den Bergen kulinarisch geprägt war.
Das Leben hoch oben in den österreichischen Alpen war hart – und das spiegelte sich auch auf dem Teller wider.
Die Bergbauern mussten mit dem auskommen, was die Natur ihnen gab: karge Böden, kurzes Sommerwetter und lange, strenge Winter.
Ihre Ernährung war einfach, regional und kalorienreich – genau das, was Kraft für die Arbeit auf den Feldern und bei der Viehzucht lieferte.
Traditionelle Rezepte, die über Generationen weitergegeben wurden, halfen dabei, die Wintermonate zu überstehen und spiegeln noch heute die kulinarische Kultur der Alpen wider.
Einfach, nahrhaft & selbstgemacht
Die Ernährung der Bergbauern war geprägt von den Bedingungen in den Bergen: karge Böden, kurze Vegetationsperioden und lange, strenge Winter.
Statt exotischer Gewürze oder Zucker standen lokale, haltbare Lebensmittel auf dem Speiseplan.
Das Grundnahrungsmittel war Getreide – besonders Roggen, Hafer und Gerste.
Daraus entstanden Brot, Brei oder Suppen. Später, im 18. und 19. Jahrhundert, gewannen Kartoffeln an Bedeutung und ergänzten die kargen Felder.
Milchprodukte waren ein zentraler Bestandteil: Käse, Topfen, Butter und Sauermilch lieferten wichtige Nährstoffe und konnten gut für den Winter konserviert werden.
Fleisch spielte ebenfalls eine Rolle, war aber oft ein seltener Genuss – vor allem Schweine- und Rindfleisch, ergänzt durch Geflügel oder Wild aus den Wäldern.
Gemüse, Kräuter & Konservierung
Die Bergbauern bauten auch Wurzelgemüse wie Rüben, Karotten und Pastinaken an.
Kohl, Weißkohl und Wirsing gehörten zu den Wintergrundnahrungsmitteln, während Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch für Geschmack und Medizin genutzt wurden.
Konservierung war entscheidend: Gemüse und Fleisch wurden getrocknet, geräuchert, gesalzen oder eingekocht, um die Vorräte über den Winter zu retten.
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Eine Woche auf dem Berg
- Die Mahlzeiten waren einfach, aber ausgewogen.
- Montags gab es beispielsweise Brot mit Butter und Sauermilch, mittags einen Bohnen- oder Linseneintopf, abends Haferbrei.
- Fleischgerichte waren meist nur einmal pro Woche oder an Feiertagen zu finden.
- Suppen und Breie aus Getreide und Hülsenfrüchten waren das Rückgrat der Ernährung, während selbst gesammelte Früchte, Nüsse oder Kräuter als Snacks dienten.
- Süßes war selten und kam nur in Form von Honig oder Marmelade auf den Tisch.
- Sonntags wurde es etwas festlicher: Ein Stück Fleisch, Wurzelgemüse und Kohl standen auf dem Tisch, begleitet von selbstgebackenem Brot.
- An jedem Tag spielte Milch in irgendeiner Form eine Rolle – als Topfen, Käse oder einfach als frische Milch.
Rezepte inspiriert von der Bergbauern-Küche
1.) Deftiger Bergbauern-Eintopf (für 4 Personen)
Zutaten
- 200 g getrocknete Bohnen oder Linsen
- 3 Stk. Kartoffeln, gewürfelt
- 2 Stk. Karotten, in Scheiben
- 1 Stk. Zwiebel, gehackt
- 1/4 Kopf Weißkohl, grob geschnitten
- 1 EL Butter oder Schmalz
- Salz, Pfeffer, Kräuter nach Wahl
Zubereitung
- Bohnen über Nacht einweichen.
- Zwiebeln in Butter anschwitzen, Gemüse hinzufügen und kurz mitbraten.
- Bohnen und Wasser (ca. 1 l) dazugeben und 45–60 Minuten köcheln lassen, bis alles weich ist.
- Mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern abschmecken.
2.) Selbstgemachter Bergbauern-Frischkäse
Zutaten
- 1 l frische Milch
- 2–3 EL Zitronensaft oder Essig
- Salz nach Geschmack
Zubereitung
- Milch langsam erhitzen, bis sie kurz vor dem Kochen ist.
- Zitronensaft oder Essig unterrühren, bis sich die Molke von der Käsemasse trennt.
- Die Masse durch ein Sieb mit Käsetuch abgießen und abtropfen lassen.
- Nach Geschmack salzen und frisch genießen.
3.) Roggenbrot nach Bergbauern-Art
Zutaten
- 300 g Roggenmehl
- 200 g Weizenmehl
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 1 TL Salz
- 300 ml lauwarmes Wasser
Zubereitung
- Mehle, Hefe und Salz mischen, Wasser dazugeben und 5–10 Minuten zu einem Teig kneten.
- Zugedeckt 1 Stunde gehen lassen.
- In eine Brotform geben, weitere 30 Minuten gehen lassen.
- Bei 200 °C ca. 40–45 Minuten backen.
Fazit
Die Küche der österreichischen Bergbauern war geprägt von Regionalität, Einfachheit und Nährwert.
Sie zeigt uns, wie man mit wenigen Zutaten, Geduld und Kreativität kräftige Mahlzeiten zubereiten kann – ein kulinarisches Erbe, das bis heute inspiriert.
Bewertung: Ø 5,0 (2 Stimmen)
User Kommentare
Bei vielen Berichten über Bergbauern und auch Hütten wird die Zubereitung einfacher Gerichte gezeigt, die gut nachgekocht werden können.
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Ich liebe die Bergbauernküche, allen voran den Bergkäse. Es liegt auch daran, dass die Berge meine Lieblingsgegend sind.
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