Schmackhaftes Wintergemüse
Im Oktober und November wird das heimische Wintergemüse geerntet, dann heißt es wieder: Jetzt ist Kraut- und Rübenzeit!
Es ist noch nicht so lange her, als Kraut und Rüben nicht sehr liebevoll behandelt, und in Eintöpfen verkocht wurden.
Inzwischen aber haben die Köche hierzulande Kraut und Co. für eine Vielzahl von schmackhaften Gerichten entdeckt.
Unterteilung von Gemüse
Gemüse ist fast immer einjährig, das bedeutet, dass vom Keimen, bis zur Bildung von neuem Samen eine Vegetationsperiode (=1 Jahr) vergeht.
Gemüse kann man in unterschiedliche Kategorien einteilen:
- Feldgemüse wächst unter freiem Himmel und wird nicht in Gewächshäusern oder unter Folien im Garten herangezogen.
- Nach der Erntezeit unterscheidet man zwischen: Frühgemüse, Sommergemüse, Herbstgemüse, Wintergemüse und Dauergemüse. Durch den Anbau von Gemüse in Gewächshäuser hat diese Unterteilung aber an Bedeutung verloren.
- Nach Fruchtreife und dem Verzehr unterscheidet man zwischen: Frischgemüse und Lagergemüse.
Beim Einkauf von Gemüse gibt es auch noch 3 Qualitätsunterteilungen:
- Klasse Extra – höchste Qualität in Form und Farbe ohne Fehler in der Oberfläche.
- Klasse I – gut Qualität in Form und Farbe mit ein paar leichten Fehlern an der Oberfläche.
- Klasse II – marktfähige Qualität mit kleinen Fehlern in Form und Farbe, darf aber nicht verdorben sein.
Was gilt als Wintergemüse
Als Wintergemüse gilt, was an Gemüse hauptsächlich im Winter vom Freiland geerntet wird. Oft kann es auch gut haltbar gemacht oder so gelagert werden, dass man den ganzen Winter über darauf zurückgreifen kann.
Linktipp: Die besten Tipps zum Fermentieren von Gemüse!
Viele Kraut- bzw. Kohlarten zählen dazu, und haben oft nur wenig Kalroien, wie:
- Rotkraut (23 kcal / 100 g)
- Grünkohl (45 kcal / 100 g)
- Kohlsprossen (Rosenkohl) (36 kcal / 100 g)
- Weißkraut (25 kcal / 100 g)
- Karfiol (Blumenkohl) (28 kcal / 100 g)
- Chinakohl (28 kcal / 100 g)
- Brokkoli (34 kcal / 100 g)
- Pastinaken (64 kcal / 100 g)
- Lauch (Porree) (29 kcal / 100 g)
- Zuckerrübe (43 kcal / 100 g)
- rote Rübe (42 kcal / 100 g)
- uvw.
Weiteres Wintergemüse
- Knollenfrüchte und Wurzelgemüse: Steckrüben, Topinambur, Schwarzwurzel, Wurzelpetersilie, Pastinaken, usw.
- Bestimmte Salatsorten: Chicorée, Radicchio und Feldsalat
Gemüse punktet mit seinem hohen Anteil an Ballaststoffen, was gut für unsere Verdauung ist. Außerdem ist es reich an Mineralstoffen und Vitaminen und für eine gesunde Ernährung äußerst wichtig.
Besonders in der kälteren Jahreszeit ist eine ausgewogenen Ernährung wichtig, damit wir gut gerüstet den umherschwirrenden Viren entgegentreten können.
Gemüse versorgt und außerdem mit den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen, die ihren wichtigen Anteil zum gesundheitsfördernden Effekt beitragen.
Kraut – der Star unter dem Wintergemüse
Die gewichtigen Weiß- und Rotkrautköpfe haben hier die Nase ganz weit vorne. Reich an Vitaminen und Mineralstoffen, enthalten sie auch Ballaststoffe, die für ein anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen.
Außerdem Positiv: Beim Einkaufen schont man den Geldbeutel.
Eine unangenehme Nebenwirkung von Kraut ist, dass er oft bläht.
Dazu ein heißer Tipp: Kraut mit einer Prise gemahlenem Kümmel kochen, das lindert die blähende Wirkung. Übrigens verursacht Chinakohl keine Blähungen und hat auch eine geringere Garzeit (ca. 10 min), als Kopfkohl.
Hier ein paar Rezept-Empfehlungen:
Kohlsprossen (Rosenkohl)
Seine hervorstechende Eigenschaft ist, dass er überragend viel Vitamin B enthält. Das macht ihn zum idealen Schmaus für Leute mit schlechten Nerven.
Zudem enthält der noch mal soviel Vitamin C wie eine Orange und einen höheren Fett- und Proteingehalt wie die anderen Kohlsorten.
Was ihn noch aromatischer und bekömmlicher macht ist der Frost. Also am besten gekaufte Kohlsprossen erst einfrieren oder die selbst angebauten erst nach den ersten frostigen Nächten ernten.
Kohlsprossen ist ein toller Begleiter zu Wild und Rindfleisch.
Eine einfache, aber besonders schmackhafte Beilage erhält man, wenn man die geputzten Kohlsprossen bissfest gar kocht (unten kreuzförmig einschneiden) und mit Speckwürfeln und Zwiebeln in Butter schwenkt. Noch Salz und Pfeffer dazu und schon hat man eine gesunde, schnellgemachte Köstlichkeit.
Hier ein paar Rezept-Empfehlungen:
Grünkohl
Der Grünkohl ist vor allem in Norddeutschland sehr beliebt. Hier bei uns in Österreich ist eher unbekannt und spielt in der traditionellen regionalen Küche keine Rolle.
Hier ein paar Rezept-Empfehlungen:
Wirsing
Die Aufnahme von Folsäure kommt bei den meisten zu kurz. Während die meisten Menschen gut mit den übrigen Vitaminen versorgt sind, ist es die Folsäure, die am meisten vernachlässigt wird. Da sollte dann der Wirsing zum Einsatz kommen, denn 100 g Wirsing liefern bereits ¼ des täglichen Bedarfs an Folsäure.
Er darf sich zurecht als größter Magnesiumspender des Winters bezeichnen. Wirsing wird gerne für Eintöpfe verwendet oder zu Brei verkocht und als Beilage zu Würsten und Rauchfleisch serviert.
Da seine Blätter zarter sind als die seiner Kollegen, kann er auch nur blanchiert zubereitet werden.
Hier ein paar Rezept-Empfehlungen:
Rotkraut
Auch das Rotkraut enthält Vitamine und wichtige Mineralstoffe. Es wirkt blutbildend und entwässernd und ist für seine entspannende Wirkung bekannt.
Der Rotschopf unter den Krautarten wird zu Salat, Gemüse und Rouladen verarbeitet.
Auch Saft wird aus ihm gewonnen. Wer die rote Farbe als Hingucker auf den Tellern erhalten möchte, gibt einen Teelöffel Essig ins Kochwasser.
Hier ein paar Rezept-Empfehlungen:
Karfiol
Der Karfiol oder Blumenkohl ist die bekömmlichste Sorte untern den hier aufgeführten und auch am mildesten im Geschmack. Die in ihm verborgenen Vitamine und Mineralstoffe werden beim Kochen ausgewaschen, deshalb empfiehlt es sich genau auf die Garzeit zu achten um die zarten Röschen bissfest zu kochen.
Das gleiche gilt auch für seinen grünen Bruder, den Brokkoli.
Karfiol schmeckt hervorragend als Salat oder gebacken mit Schinken und Sauce aus Ei und Milch. Um seine weiße Farbe zu erhalten, geben Sie einfach einen Schuss Zitrone ins Kochwasser.
Hier ein paar Rezept-Empfehlungen:
Weißkraut
Dieser Kopf hat es in sich: 100g rohes Weißkraut enthält genauso viel Vitamin C wie ein Glas Orangensaft.
Seine Senföle wirken wundheilend und antibakteriell. Genießen sie öfter mal Sauerkraut und Krautsalat.
Am besten sollte man das Kraut ungekocht genießen, denn dann ist noch alles Gute drin: Vitamine und Säurebakterien, die das Immunsystem stärken und die Darmflora verbessern, z.B. Sauerkraut mit Speck oder Krautsalat mit Grapefruit.
Gesundheitsbewusste Menschen stärken ihr Abwehrsystem mit Sauerkrautsaft – ist allerdings Geschmackssache.
Hier ein paar Rezept-Empfehlungen:
Weitere Rezepte mit dem Wintergemüse
Wintergemüse ist in der kalten Jahreszeit eine frische und gesunde Alternative zu den Gemüsesorten aus fremden Ländern. Darüber hinaus gibt uns Wintergemüse auch die Möglichkeit, uns aus der Region und vor allem naturgemäß zu ernähren, was mittlerweile moderner ist, als sich das gesamte Jahr über durch die gesamte Palette exotischer Gemüsesorten zu essen.
Für ihre gesunde und gute Winterküche finden Sie hier die passenden Rezepte:
Gutes Gelingen!
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User Kommentare
Herbst ist eine wunderbare Erntezeit und ich kann auch einige der erwähnten Gemüsen aus meinem Garten ernten. Viele Gemüsearten sind auch gut lagerbar.
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Ein informativer Artikel über die verschiedenen Gemüsesorten im Winter. Nicht umsonst beliefert uns die Natur passend zur Jahreszeit mit Gemüse.
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Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Kohl, jedoch möchte man ja auch im Winter etwas gesundes essen.
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Ich freue mich auch über jede Art von Gemüse, ich koche gerne Eintopf und da ist Gemüse ein Hauptkomponent.
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Wir mögen das Wintergemüse sehr, sehr gerne. Auf den Tisch kommen Rote Rüben, Kohlsprossen, Sellerie, Kraut ... in allen Variationen.
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Wir essen gerne Wintergemüse und zum Teil sogar aus eigenem Anbau, welches wir in unserem dunklen kühlen Keller oder im Vorratsraum lagern können.
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Vielen Dank für die Informationen. Ich werde das nächste Mal, wenn ich Kohlsprossen zubereite, diese vorher einfrieren
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Danke für diesen informativen, sehr umfangreichen Artikel! Es sind auch einige Rezepte dabei, die ich bald ausprobieren möchte!
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Das ist wirklich ein sehr informativer Artikel über Wintergemüse. Ich finde, es macht Spaß, ein bisschen nach den Jahreszeiten zu leben
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Und vielen Dank für den Tipp, die Kohlsprossen vor dem Verarbeiten einzufrieren. Das probiere ich aus.
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