Löwenzahn, vom Garten auf den Teller
Nach jedem Winter taucht zum Frühlingsanfang wieder das leuchtende Gelb des Löwenzahns, im Volksmund auch Pusteblume genannt, nahezu zeitgleich an unzähligen Stellen auf. Doch was man wirklich damit anstellen kann, erfährt ihr hier:
Der Löwenzahn als Geheimnis der Natur
Der mit einer Pfahlwurzel ausgestattete Löwenzahn zählt zur Familie der Korbblütengewächse und ist eine sehr verbreitete Wildpflanze mit gelben Knospen und gezähnten Blättern. Er wird von vielen Gartenbesitzern auch einfach nur als Unkraut bezeichnet und bewertet. Dabei sind die vielfachen Nutzungsmöglichkeiten als Heilpflanze und auch als Nahrungsmittel oftmals unbekannt.
Die Pflanze enthält neben vielen Mineralstoffen und Vitaminen auch Kalium, Cholin und Inolin sowie Bitterstoffe. Die Wirkstoffe dienen zur Entzündungshemmung, Entgiftung und Linderung von Gallebeschwerden.
Sie sorgen dadurch für eine gute Verdauung und lindern bei Rheumabeschwerden. Mit der richtigen Zubereitung kann der Löwenzahn sogar eine exklusive Delikatesse darstellen.
Pflücken und Waschen
Ich pflücke den Löwenzahn entweder in meinem Garten oder in Bereichen abseits möglicher Schadstoffbeeinträchtigungen wie beispielsweise durch Auspuffabgase oder Düngemittel. Dabei meide ich übertriebene Mengen und bevorzuge kleinere, jüngere Pflanzen. Die Blätter pflücke ich zu einer Zeit, in der die Pflanze noch keine Blüten und Knospen gebildet hat. Ansonsten wird der Geschmack zu bitter.
Blüten und Knospen pflücke ich in einem späteren Zeitraum. Das gründliche Abwaschen und Abtropfen lassen findet jeweils kurze Zeit nach dem Pflücken statt. Am gleichen Tag erfolgt auch die Zubereitung.
Zubereitung und Verzehr
Die jungen Blätter und Blüten esse ich als Rohkost oder mische sie mit anderen Blattsalaten zur Frühjahrsentschlackung. Schmand, Kräuter-Crèmefraîche oder Sahne im Dressing mildern die Bitterstoffe im Geschmack ab. Außerdem verwende ich zum Dressing Olivenöl und Zitronensaft.
Aus den noch geschlossenen Knospen stelle ich entweder einen Kapernersatz her oder ich dünste sie wie Pilze und erhalte dadurch ein wohlschmeckendes Gemüse. Bei der Zubereitung verwende ich zum Schluss stets frische Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch.
Aus den frisch geöffneten Blüten kann ich sogar einen veganen Honigersatz produzieren. Frischer Löwenzahn eignet sich auch zu Eierspeisen, Suppen oder Risotto Rezepte.
Passende Rezepte:
Die Haltbarkeit von Löwenzahn
Hier bietet sich das Trocknen und Einfrieren an. Das Pflücken sollte zu einem Zeitpunkt erfolgen, wenn die Feuchtigkeit der Nacht nicht mehr an den Pflanzen haftet. Den gepflückten Löwenzahn hänge ich zunächst zum vollständigen Trocknen in Bündeln auf. Danach erfolgt das möglichst luftdichte Einfrieren in Gefrierbeuteln.
Die noch nicht geöffneten Knospen können, nachdem sie mehrfach in gesalzenem Kräuteressig gekocht worden sind, in einem verschlossenen Schraubglas aufbewahrt werden. Darin lässt sich auch der hergestellte Honig aufbewahren. In Flaschen kann ein Löwenzahnschnaps aufbewahrt werden. Oder wie wärs mit einem Löwenzahnsirup?
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User Kommentare
Es ist für gar nicht mehr einfach, eine unbedenkliche Wiese zu finden, wo ich den Löwenzahn pflücken kann. Ich verwende ich ihn zum Würzen. Möchte aber in Zukunft mehr Rezepte ausprobieren.
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sehr viele unserer Freunde sind Winzer und zwischen den Weinstöcken wuchert im Moment geradezu der Löwenzahn. Also essen wir ihn auf, dann kann er auch nicht stören ;-) Aus vielen Gründen zum Glück, haben 3 Winzer begonnen auf "Bio" umzustellen. Somit kann ich mir in diesen Weingärten unbesorgt den Rohstoff für Gelee und Co holen. Danke für die guten Rezepte auf GK
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Ich gehe da immer in verkehrsarme Gebiete, wo ich den Löwenzahn pflücke. Ich gebe ihn dann zusätzlich in der grünen Salat.
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Mein ganzer Garten ist voll davon. Hab schon öfter überlegt, einen Löwenzahnhonig zu machen, doch befürchte, die Mühe lohnt sich nicht. Ist bestimmt nicht sehr geschmacksintensiv, oder?
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der Löwenzahnhonig hat schon einen kräftigen aromatischen Eigengeschmack und gleichzeitig ist er lieblich und süß.
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hallo Lebensmittel-selbstg, darf ich dir dieses Rezept empfehlen? https://www.gutekueche.at/loewenzahnmarmelade-rezept-7936 das schmeckt uns auch mit Limettensaft oder Orangensaft anstatt Zitronensaft. Da du genug Rohstoff im Garten hast, entfällt? das gut waschen? meiner Meinung nach geht das zu Lasten des Geschmacks
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Ach wie schön! Vielen Dank für den schönen Artikel über mein Lieblingsunkraut. Ich esse Löwenzahnblätter vor allem als Salat
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Ein schöner Bericht über den Löwenzahn. Ich hatte mal einen Löwenzahnblütensirup gemacht, aber leider den Fehler begangen, die ganze Blüte zu verwenden anstatt nur die Blütenblätter. War dann nicht so gut.
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