Sturm, das Herbstgetränk
Der Sturm, das fruchtig-frische Herbstjuwel, hat wieder Saison. Jetzt wird er wieder überall angeboten und in geselliger Runde getrunken! Was in anderen Weinregionen als Federweißer, Blitzler, Sauer oder Suser bekannt ist, heißt bei uns Sturm.
Nach dem Bezeichnungsrecht der Europäischen Union ist der Name ausschließlich den Produkten aus österreichischen Trauben vorbehalten. Die Weinbauregion muss auf den Sturmflaschen per Gesetz angeführt werden. Der Oberbegriff für den gärenden Traubensaft lautet “Neuer Wein”. In Österreich spricht man schon ab einem Prozent Alkoholgehalt von Sturm. Ab vier Prozent kommt der Sturm in den Handel. Er ist ein reines Saisongetränk und wird meist in Heurigenschenken serviert.
Vom Most zum Sturm
Sturm ensteht durch das Pressen beziehungsweise Keltern von Traubenmost. Am Beginn steht die Verarbeitung von Obst zu Most. Der Traubenmost geht dann in den Gärungsprozess. Wegen seines hohen Hefegehalts und bei richtiger Lagertemperatur geht das sehr schnell. Als Sturm wird das Getränk schon bezeichnet, wenn es sich noch in der Gärung befindet. Ist der Gärvorgang schon weiter fortgeschritten, nimmt der Alkoholgehalt zu und der Zuckergehalt ab. Dann wird das Getränk mancherorten auch “Staubinger” genannt.
Auch Geschmack und Farbe des Sturms ändern sich mit fortschreitender Gärung. Die Sturmflaschen dürfen übrigens nie fest verschlossen werden. Das entstehende Kohlendioxyd könnte diese sprengen. Besser ist es, ein Stück Alufolie auf die Flaschenöffnung zu geben.
Speck & Co.
Am besten passt ein Glas Sturm zu kräftigen herbstlichen Speisen wie Speck & Co. und - ganz typisch für den Herbst in Österreich - zu gerösteten Kastanien.
Aber Vorsicht: Sturm sollte man nur in Maßen genießen. Der süß-süffige Charakter des Sturms lässt manchen meinen, einen Traubensaft zu konsumieren. Aber das täuscht! Denn die Vorstufe zum Wein kann einen regelrechten “Sturm im Kopf” verursachen. Alkohol und Zucker des Getränks gehen sehr schnell in die Blutbahn über und führen extrem rasch zu Rauschzuständen. Andererseits soll der Genuss von Sturm durch seinen Hefereichtum für eine schöne Haut sorgen. Und im Burgenland wird weißer, roter oder rosé Sturm angeboten.
Bewertung: Ø 3,3 (44 Stimmen)
User Kommentare
Das ist wieder ein sehr informativer Beitrag. Ein Sturm, ob rot oder weiß ist schon was herrliches. Da er sehr süffig ist, übersieht man nur allzu schnell die Grenze und dann kann's schon mal etwas unangenehm werden.
Auf Kommentar antworten
Sturm und Herbst verbindet man im Allgemeinen. Am besten schmeckt dieses Getränk zu einer ordentlichen Brettljause .
Auf Kommentar antworten
Ein Sturm gehört zum Herbst einfach dazu. Bei uns wurden gerne Esskastanien gebraten und dazu gab's einen guten Sturm. Leider ist der Sturm bei Histamin Intoleranz nicht verträglich.
Auf Kommentar antworten
Ein guter Sturm gehört zur Herbstzeit fast dazu, ich mag ihm am liebsten von unseren Regionalen Bauern.
Auf Kommentar antworten
Da die Sturmzeit eher kurz ist, passiert mir das öfters, dass ich sie übersehe. Das sollte heuer aber nicht passieren.
Auf Kommentar antworten
Sturm ist ein gutes Herbstgetränk sehr süffig und schmackhaft ich selbst trinke den Sturm sehr gerne und auch Dieser Artikel gefällt mir sehr gut Dankeschön
Auf Kommentar antworten
Man darf auch das Törggelen in Südtirol nicht vergessen. Den frisch vergorenen Wein mit einer kräftigen Jausen aus Speck, Maroni und Käse genießen, wunderbar.
Auf Kommentar antworten
Ich finde diesen Kommentar sehr gut beschrieben und für mich persönlich ist es auch sehr interessant und lehrreich Dankeschön
Auf Kommentar antworten
Ich kenne den "Sturm" auch unter den Namen Federweißer. Das schmeckt richtig gut, aber der "Sturm" veranlasst mich dann auch zu einen Sturm auf die Toilette. :-)
Auf Kommentar antworten
Die Sturmzeit ist ja leider sehr kurz, deshalb muss man sie gut nützen! Wir mögen Sturm sehr gerne, besonders Uhudlersturm!
Auf Kommentar antworten
Danke für diesen sehr interessanten und informativen Artikel. Ich kannte bislang auch vor allem die Bezeichnung „Federweißer“. Schmeckt sehr süffig - und ja, man muss aufpassen
Auf Kommentar antworten