Trennkostdiät
Kohlenhydrate und Proteine trennen - heißt die einfache Devise, dann sollen die Kilos purzeln. Viele Stars schwören auf die Trennkostdiät.
Das Gesundheitsbewusstsein der Menschen hat sich in vielerlei Hinsicht geändert. So versucht man sich nicht nur das Rauchen abzugewöhnen oder weniger Alkohol zu trinken, sondern auch einen gesunden Körper und eine schlanke Linie zu erreichen bzw. beizubehalten.
Diesbezüglich sind viele Magazine überfüllt mit Diätvorschlägen. Doch einige Diäten bergen gewisse Risiken, die beispielsweise eine Unterversorgung an Vitaminen oder Nährstoffen verursachen können.
Wie sieht es also mit der Trennkost aus?
Ein neuer Trend
Die Trennkostdiät hat in den letzten Jahren immer mehr Anhänger gefunden. Stars, wie Heidi Klum, Jennifer Aniston, Liv Taylor oder Catherine Zeta-Jones, schwören auf die Effektivität dieser speziellen Diät.
Trennkost bedeutet, Lebensmittel bewusst einzunehmen, allerdings muss man auf nahezu nichts verzichten.
Es gibt nur eine einfache Regel: Kohlenhydrate und Proteine/Eiweiß muss man trennen und dürfen nicht gleichzeitig bei einer Mahlzeit gegessen werden.
Doch funktioniert die Trennkostdiät wirklich? Was ist dran, an den Gerüchten?
Hay'sches Trennkostprinzip
Der Mediziner Howard Hay begründete vor Jahren das Prinzip der Trennkostdiät. Der New Yorker Arzt vertrat die Ansicht, dass Kohlenhydrate und Eiweiß niemals gleichzeitig eingenommen werden sollten, da der Mensch diese Nahrungsmittelgruppen gleichzeitig nicht verdauen könnte.
Trennkost soll den körpereigenen Enzymen die Verdauung erleichtern, ohne dass eine Übersäuerung durch falsche Nahrungsmittelaufnahme eintritt. Nach Hays Theorie fördert Trennkost die Regulierung des Säure-Base-Gewichtes im Körper.
Dabei werden Lebensmittel in Säuren- und Basenbildner eingeteilt, daneben gibt es so genannte „neutrale Lebensmittel“.
Der große Vorteil der Trennkostdiät besteht darin, lästiges Kalorienzählen gänzlich zu vermeiden. Grundsätzlich kann (fast) alles gegessen werden, allerdings kommt es auf die richtige Kombination an.
Wer passt zu wem?
Nach Dr. Hays Ansicht gibt es nur wenige Lebensmittel, auf die man komplett verzichten muss:
- Hülsenfrüchte, da diese zu einer Übersäuerung des Magens führen können.
- Weißmehl, Essig, Kaffee und schwarzer Tee sollte ebenfalls gemieden werden.
Bei allem anderen zählt – wie bereits erwähnt – die Kombination.
Gruppe/Produkte 1 - Kohlenhydrate:
- Kartoffeln
- Reis
- Brot
- Bananen
- Bier
- Getreideprodukte
- etc.
Gruppe/Produkte 2 - Proteine:
- Fisch
- Geflügel
- Obst
- Wein
- Sekt
- Wildfleisch
- Würste
- Milch
- Käse
- etc. (Pflanzliche Proteine sind nicht untereinander kombinierbar)
Gruppe/Produkte 3 - neutralen Lebensmittel:
- Nüsse
- Gemüse
- Sauerrahm
- Mayonnaise
- geräucherte Wurstsorten
- Käse (über 60% Fett)
- Sushi
- Tee
- Schlagobers
- etc.
Die Kombinationsmöglichkeiten sind einfach zu merken: Sowohl Gruppe 1 als auch Gruppe 2 sind mit den neutralen Lebensmitteln kombinierbar, natürlich dürfen sie nicht untereinander kombiniert werden.
Pflanzliche Eiweiße dürfen als Ausnahme zum theoretischen Grundsatz (kein Protein mit Eiweiß) mit der Gruppe der Kohlenhydrate kombiniert werden, da sie leichter verdaulich sind.
Mögliche Auswirkungen und Rezepte
Während Trennkostbefürworter behaupten, diese würde den allgemeinen Gesundheitszustand bessern, gibt es ebenso starke Kritiker der speziellen Diät. Von manchen wird die Trennkost auch als „Diätmärchen“ beschrieben.
Die folgenden Punkte sollen dies verdeutlichen:
- Die gleichzeitige Aufnahme von Kohlenhydraten und Proteinen ist verdauungstechnisch unbedenklich. Der gesunde Körper ist laut Experten in der Lage, die beiden Nahrungsmittelgruppen gleichzeitig zu verdauuen.
- Säuglingsmilch enthält Proteine und Kohlenhydrate. Das wohl natürlichste Nahrungsmittel der Menschheit, nämlich die Muttermilch, wäre also absolut ungeeignet für eine ausgewogene Ernährung im Kleinkindalter.
- Einige Nahrungsmittel werden falsch in die Gruppen eingeordnet. So enthalten manche Lebensmittel (z.b.: Kartoffeln) sowohl Kohlenhydrate, als auch Eiweiße.
- Der rasche Gewichtsverlust bei der Trennkostdiät liegt lediglich an der weitgehend vegetarischen Ernährung.
- Bei manchen Menschen wurden bei längerer Ausführung der Diät gewisse Mangelzustände beschrieben. So waren Eisen- und Kalziummangel keine Seltenheit.
- Viele Nahrungsmittel, die laut Hay zu einer Übersäuerung führen, wurden im Labor untersucht. Das erstaunliche Ergebnis war, dass diese Lebensmittel sogar das genaue Gegenteil verursacht haben.
Fazit
Es bleibt jedem selbst überlassen, wie ernst man die Trennkostdiät nimmt. Positiv zu sehen ist sicher der hohe Anteil von Obst und Gemüse und die Reduzierung des Fleischkonsums.
Ob sie als Diät wirklich taugt sei dahingestellt, da die Zufuhr der Kalorien ja nicht wirklich beschränkt ist. Zudem scheint die Einteilung der Lebensmittel auch sehr willkürlich zu sein. So werden zum Beispiel Milchprodukte wie Joghurt und Topfen als neutral angesehen, obwohl sie relativ große Mengen Eiweiß enthalten.
Trennkost-Rezepte
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User Kommentare
Bei der Trennkost Variante muss man echt sehr genau aufpasssen was man essen darf und vorallem auch wann.
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Es kommt aber auch auf die Menge an. So leicht purzeln die Kilos mit der Trennkost leider auch nicht.
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Die Hay‘sche Trennkost ist nichts für mich, da muss man viel zu viel nachdenken. Allerdings freue ich mich über die Rezeptanregungen
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Die Hay‘sche Trennkost bzw. jegliche Diäten sind nichts für mich. Wesentlich besser ist ein grundsätzliches Überdenken der eigenen Eßgewohnheiten und ggf. Umstelllung der Eßgewohnheiten.
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