Indien - würzig und scharf!
Kaum ein Land legt so viel Wert auf Gewürze, wie Indien. Zarte Fleischgerichte, aber vor allem die richtige Portion Schärfe machen dieses Land so interessant für Genießer.
Die indische Küche bietet etliche Rezepte für jene, die es gerne würzig und scharf mögen. Hühnchen-, Fisch- und Lammgerichte lassen Genießerherzen höher schlagen.
Die indische Küche hält aber auch jede Menge Überraschungen für Vegetarier bereit. So vielfältig sind die Gerichte für Vegetarier und man merkt schnell, wie vielseitig die vegetarische Küche doch sein kann.
Info: Gekocht wird in Indien oft nach Gefühl und Erfahrung und weniger mit dem Messbecher und der Waage.
Info: Als Grundnahrungsmittel dienen in Indien, vor allem Reis, Weizen und Hülsenfrüchte, wobei hier jeweils die Sorte vorherrscht, die in der jeweiligen Region am häufigsten vorkommt.
Geschmäcker sind verschieden ...
Das trifft auch in Indien zu: Während im Norden nicht so scharf gekocht wird, finden im heißen Süden häufig pikante Gerichte den Weg auf die Speisekarte. Die schweißtreibende Wirkung der scharfen Speisen bewirkt eine längere Kühlung des Körpers in den heißeren Südregionen.
Die verschiedenen Zubereitungsarten sind aber nicht nur auf unterschiedliche klimatische Bedingungen zurückzuführen, sondern vor allem auf die vielen Religionen wie:
- Hinduismus (~80%)
- Islam (~13%)
- Christentum (~3%)
- Sikhismus (~2%)
- Buddhismus (~1%)
- usw.
Aufgrund der Heiligkeit der Kuh - ist vor allem Rindfleisch ein Tabu - wenn schon Fleisch auf den Teller kommt, dann am ehesten Huhn.
Info: Die Hindus beispielsweise ernähren sich ausschließlich vegetarisch.
Die sechs Geschmäcker
Die indische Küche kategorisiert sechs Geschmäcker:
- süß
- sauer
- salzig
- würzig
- bitter
- zusammenziehend
Eine Mahlzeit in Indien gilt dann als ausgeglichen, wenn all diese Geschmäcker beinhaltet sind, was jedoch meist sehr schwer zu erreichen ist. Durch diesen Grundsatz lassen sich vielleicht auch die vielen unterschiedlichen Gewürze in der indischen Küche erklären.
Die wichtigsten indischen Gewürze:
- Bockshornkleesamen
- Gewürznelken
- Kardamom
- Chili-Pulver
- Ingwer
- Curry-Blätter
- Kurkuma
- Fenchelsamen
- Koriander
- Nim-Blätter
- Kreuzkümmel
- Schwarzkümmel
- Tamarind-Blätter
- uvw.
Thali - die indische Mahlzeit
Thali bezeichnet im Prinzip eine rund Platte auf welcher in kleinen Mettalschalen unterschiedliche Speisen serviert werden. Meist bestehen Thalis aus Gemüsecurries, Reis, Naan Brot, Joghurts oder auch Chutneys und Pickles. Aber auch Fleisch und Fischgerichte sind darauf oft zu finden.
Curry
Das am häufigsten verwendete Gewürz in der indischen Küche ist Curry. Meistens wird damit eine gelbe Gewürzmischung bezeichnet, deren wichtigster Bestandteil die gelbe Kurkuma ist. In Indien selbst, ist Curry ein Oberbegriff für manche Speisen mit Gewürzmischungen. Zum Beispiel werden Fleisch- und Fischgerichte in einer würzigen Soße als Curry bezeichnet. Die Zubereitung dieser Gewürzmischungen, auch Masala genannt, ist von Ort zu Ort, ja sogar in sämtlichen Haushalten unterschiedlich. Mild, süß, scharf, würzig – alles ist dabei.
Regionale indische Küche
Auf Grund der Größe des Landes hat auch jede Region (Nordindien, Ostindien, Westindien, Südindien) ihre eigenen Spezialitäten und Zubereitungsarten.
Nordindien:
Die meisten uns bekannten Speisen stammen aus dieser Küche, da sie oft mild und süß sind. Hier in dieser Küche bzw. Region stehen vor allem auch Lamm, Ziege und Huhn in Kombination mit Joghurt und Ghi (=Butterschmalz) auf dem Speiseplan.
- Tandoori-Hähnchen (aus der Tandoori-Küche)
- Naan Brot
- Samosas
- Mughal-Curries
Ostindien:
Auch hier wird eher milder gekocht - weniger Chili und mehr Fenchelsamen, Kreuzkümmel und Senföl werden bei der Zubereitung von meist Süßwasserfischen, Gemüse und Reis verwendet. Aber auch Süßspeisen, aus Kokosnüssen, haben dort lange Tradition.
- Krabben-Curries mit Joghurt und Kokosnuss
- Hilsa (Fisch in Kürbisblättern)
Westindien:
Vor allem Schalentiere, Meeresfrüchte und frischer Fisch stehen hier auf dem Speiseplan. Als Grundlage vieler Gerichte dienen Vindaloo (scharfe Soße), Dal (gekochte Hülsenfrüchte) und Hirse.
- Bombay Duck (Curry- oder Frittierfisch)
- Indischer Lachs
- Hühnchen mit Linsen-Curry
Südindien:
Hier in dieser Region isst man vor allem gebratene Reisgerichte mit Nüssen (Biryani). Die Küche ist, für unsere Verhältnisse sehr scharf, da oft mit Chili und Curry gewürzt wird und auch oft vegetarisch. Des Weiteren wird viel Kokosmilch, Kokosnussöl, Kokosnusswasser oder Kokosnussfleisch verwendet und es stehen auch viel Gemüse, Früchte, aber auch Fisch und Meeresfrüchte auf dem Speiseplan. Hier werden auf Thalis, anstelle der Metallschalen, die Speisen in Bananenblätter serviert.
- Reispfannkuchen
- Joghurt mit Gurke und Minze
- Curry-Soßen
- Chutneys
Weitere indische Rezepte
Die indische Küche hält einiges an Temperament und Würze für Sie bereit. Damit Sie auch in den Genuss indischer Köstlichkeiten kommen können, haben wir hier einige Gerichte aufgelistet.
Suppe macht Appetit auf mehr:
Indische Hauptspeisen:
Bewertung: Ø 3,7 (57 Stimmen)
User Kommentare
Die indische Küche ist sehr vielfältig – und vor allem scharf. Nicht weit entfernt gibt es ein indisches Lokal das ich öfters besuche. Schmeckt genial scharf.
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Das ist ein extrem interessanter Artikel und zeigt mir, wie wenig ich im Grunde über die indische Küche weiß. Das Thali finde ich sehr reizvoll
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Das Thali ist eine gute Idee, die indische Küche kennenzulernen. So ähnlich ist auch die „Indonesische Reistafel“, wo die unterschiedlichsten Zutaten auf den Tisch kommen.
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