Marille - saftige Hülle mit hartem Kern
Süß, saftig, frisch - so sollte die Marille sein, denn dann schmeckt sie einfach am besten. Die beliebte Frucht stammt aus dem fernen China.
Wenn die Marille bis zu ihrer vollen Reife am Baum hängen bleibt, kann sie ihr schmackhaftes Aroma ganz entfalten.
Dann beginnt die Zeit der Marillenknödel, Marillenkuchen und des Marillenkompotts.
Bereits vor 4000 Jahren wurde die süße Frucht im fernen China kultiviert.
Alexander der Große brachte die damals exotische Frucht nach Griechenland und Italien, bis sie schließlich Verbreitungsgebiete in ganz Europa erreichen konnte.
Aphrodisiaka
- Aphrodisiaka sind Substanzen, die luststeigernd wirken sollen.
- Umstritten ist allerdings, ob sie die Libido wirklich anregen, oder ob einfach nur die Macht der Einbildung die erwünschten Erfolge erbringt.
- Der Gedanke an Aphrodisiaka reicht bereits bis in die Antike.
- Der Name leitet sich von den Festen zu Ehren der Göttin Aphrodite ab, auf denen auch luststeigernde Mittel eingenommen wurden.
Die österreichische Marille
Österreich verwandelt sich in den Frühjahr- und Sommermonaten (Juni-August) zu einem wahren Marillenland.
In der Wachau reift die „Wachauer Marille“, die von der Europäischen Union als geschützte Marke gilt, da sie besonders gute klimatische Voraussetzungen aufweist, die ihr einen einzigartigen Geschmack verleihen.
Die Wachauer Marille gedeiht friedlich in der niederösterreichischen Wachau, wo sowohl das pannonische Klima, als auch die Nähe zur Donau, zum besonderen Aroma der Frucht beitragen.
Nicht umsonst ist die Wachauer Marille die bekannteste in Österreich: Einerseits besitzt sie eine lange Tradition und andererseits wächst sie in einer wunderschönen Kulturlandschaft auf, die sogar in die Liste der UNESCO-Kulturdenkmäler aufgenommen wurde.
Auch in anderen Gebieten Österreichs gedeihen Marillen in verschiedenen Formen und Farben.
Somit sollte der Jahresbedarf der Österreicher gedeckt sein, selbst wenn die Ernte mal schlechter ausfällt.
Gesund und trotzdem gut
Die Marille ist eine ganz schön süße Frucht. Die Tatsache, dass sie zudem noch gesund ist, macht das Obst zu einem gesunden Snack für Zwischendurch.
Viele Mineralstoffe und Spurenelemente machen die Marille so gesund.
- Bioflavonoide – Diese kommen hauptsächlich in Zitrusfrüchten vor. Ihre Wirkung ist weitestgehend ungeklärt. Man weiß allerdings, dass Bioflavonoide allergische Reaktionen hemmen können und die Oxidation von Vitamin C im Körper verhindern.
- Vitamin A – Nun, nicht das Vitamin A direkt kommt in den Marillen vor, sondern eine Vorstufe (Provitamin) davon. Das so genannte Beta-Carotin ist für den Sehprozess unerlässlich. Gesunde Haut, Nagel- und Schleimhäute gibt es gratis dazu.
- Andere Stoffe, die in der Marille vorkommen, sind das Niacin, viel Vitamin C, Vitamin B und E und außerdem Kupfer, Eisen und Folsäure.
- Zusätzlich wirken die kleinen Früchte entschlackend und harntreibend und stärken das Immunsystem.
- Marillen können auch helfen, Müdigkeit zu bekämpfen, Asthma-Beschwerden zu lindern, und steigern auch die Stimmung und Konzentrationsfähigkeit.
- 100 Gramm Marillen haben 40 Kalorien.
Getrocknete Marillen (generell getrocknetes Obst) enthalten viel mehr Fruchtzucker und weniger Wasser.
Daher haben 100 Gramm getrocknete Marillen auch über 200 kcal.
Die Marille ist also ein wahres Allroundtalent, das den Organismus stärkt und einen gesunden Tagesablauf gewährleistet.
Einkauf und Lagerung von Marillen
Kauf von Marillen
Auch in der Küche ist die Marille vielseitig einsetzbar.
Allerdings muss sie dann bereits von der „Wiege bis zur Verarbeitung“ begleitet werden, um in den Genuss des ganzen Aromas kommen zu können.
Den vollsten Geschmack können natürlich nur reife Marillen entfalten.
- Marillen sollten so reif wie möglich gekauft weden, da sie später nicht mehr nachreifen.
- Vollreif ist das Obst, wenn es auf Fingerdruck leicht nachgibt.
- Die Marille ist sehr empfindlich, daher sollte man beim Kauf auf unversehrte Marillen achten.
- Sie darf nicht zu nah bei anderen Früchten liegen und sollte vor dem Genuss gründlich gewaschen werden.
Lagerung
Am besten ist es, das Obst sofort und roh zu genießen.
Wenn es nicht innerhalb eines Tages verarbeitet werden kann, müssen Marillen kühl und ungewaschen gelagert werden.
Im Kühlschrank (am besten im Gemüsefach) halten sie 3-5 Tage.
Entkernt und halbiert können die Früchte auch eingefroren werden, sind dadurch mehrere Monate haltbar und verlieren keineswegs an Geschmack.
Verarbeitungsmöglichkeiten
Marillen dürfen während der Sommerzeit in der Küche auf keinen Fall fehlen, zum Beispiel in Form von
Marillenkompott
Dieses ist aus der österreichischen Küche nicht wegzudenken.
Marillenkompott kann beliebig mit anderen Früchten (Ribiseln, Johannisbeeren, etc.) ergänzt werden.
Marmelade
Aufs Frühstücksbrot geschmiert sichert der gesunde Morgensnack einen gelungenen Start in den Tag.
Gelee
Der verfestige Fruchtsaft der Marille wird zum Verfeinern von Süßspeisen verwendet oder gelangt auf direktem Wege in Konfitüren.
Nektar, Liköre, Branntwein
In flüssiger Form schmeckt der Saft der Marillen ebenfalls sehr gut.
Trockenobst
Marillen können einfach selbst getrocknet werden. Dazu müssen die halbierten Früchte in Zuckersirup getaucht und bei etwa 60°C im Backofen getrocknet werden. Nach ca. 10 Stunden sind die Marillen komplett trocken.
Aprikosenöl
Dieses kann sowohl für Salate verwendet werden, als auch bei trockener Haut. In der Kosmetik ist die Marille sehr beliebt.
Weitere Rezepte mit Marillen
Marillen dürfen in der Küche auf keinen Fall fehlen, schon gar nicht in der österreichischen.
Diese Rezepte zeigen einige Beispiele, wie die Marille in der Küche verarbeitet werden kann.
Süße Rezepte mit Marillen
Bewertung: Ø 4,2 (38 Stimmen)
User Kommentare
Wir haben 2 Bäume und dabei eine frühere und eine spätere Sorte. Frisch vom Baum essen wir sie gerne und verarbeiten diese zu Marmelade, div. Süßspeisen und haltbar werden sie gemacht in Marmelade, in Dunstgläser sowie auch eingefroren.
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Danke für die ausführliche Beschreibung und die vielen Hinweise. Wir frieren Marillen auch ein, um später Knödel zu machen oder es gibt Marmelade mit Wachauer Marillenlikör.
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Ich mache Marmelade, Kuchen oder Knödel mit Marillen. Ich friere auch viel ein für Eis oder wenn ich mal Marmelade im Winter kochen muss. Wir kaufen so gut wie keine Marmelade mehr im Geschäft. Selbstgekochte schmeckt einfach anders und viel besser.
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Die allerbesten Marillen kommen aus der Wachau. Leider ist die Region etwas weiter weg. Haben uns einmal ein Marillenbäumchen aus der Wachau zugelegt, es hat leider den zweiten Winter nicht überstanden.
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Wir hatten auch mal ein Marillenbäumchen im Garten und sogar einmal Früchte, dann erging es ihm genauso. Die bayerischen Winter können echt hart sein
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Seit ich die Marllen vom Burgenland kenne, sind für mich diese am besten. Ich esse seither nur mehr burgenländische Marillen.
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wir essen auch überwiegend burgenländische Marillen. Nicht überteuert, ausgezeichneter Geschmack, festes Fleisch, wunderschöne Farbgebung.
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wir machen, Saft, Gelee, Marmelade, Kuchen oder Knödel mit Marillen. Aber auch ein marokkanisches Ragout bereiten wir mit Marillen zu
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Das Rezept für ein Marokanisches Ragout klingt sehr spannend, das Rezept werde ich mir gleich raussuchen.
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Da die Marillen sehr schnell faulig werden, wenn sie mal gepflügt sind, mache ich oft mit den überschüssigen Früchten eine köstliche Marillenmarmelade.
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Aprikosenöl hört sich sehr interessant an, wusste nicht einmal das es so eines gibt. Besonders im Sommer für den Salat kann ich es mir gut vorstellen.
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Ich habe das Glück, dass ich die Marillen bis zur Reife am Baum hängen lassen kann, weil ich in meinem Garten einen habe. Aus dem Obst bereite ich Marmelade, Kuchen, Strudel, Knödel und einige kommen in Rex-Gläser. Natürlich esse ich die Früchte auch frisch, weil sie zu meinem Lieblingsobst zählen.
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Ich freue mich jedes Jahr auf die Ernte der "Wachauer Marille" damit wird viel Marmelade, Marillenknödel sowie Marillenkuchen gemacht.
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Habe mich über Aprikosenöl schlau gemacht, denn ich wollte mir eines machen. Dieses Öl kann man laut Google nur aus dem Inneren der Kerne machen.
Gibt es auch noch ein Aprikosenöl aus den Früchten?
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Kann ich mir nicht vorstellen. Ich kenne auch nur das aus den Kernen der Früchte. Selbermachen stelle ich mir schwierig vor
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Aus dem Fruchtfleisch der Marillen kann man kaum ein Öl gewinnen, sondern nur aus den Kernen. Das Fruchtfleisch hat kein Öl.
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