Der Apfel - eine köstliche Vitamin-Bombe
Ein Apfel ist als Pausensnack unschlagbar, und zählt zum fixen Bestandteil einer gesunden Ernährung - aber mit ihnen lässt sich auch fantasievoll und abwechslungsreich kochen.
Die wichtigste einheimische Obstart ist der Apfel, kaum eine andere Frucht in der Geschichte der Menschheit hat eine ähnlich große Bedeutung.
In Sagen, Märchen und Gedichten, nicht zuletzt in der Bibel, ist es immer wieder der Apfel, der eine Rolle spielt.
Rund und G'sund
"An apple a day keeps the doctor away - Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern."
Die alte Volksweisheit verspricht Wahres, denn unser kalorienarmes Lieblingsobst enthält viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe.
Rund und köstlich
Ein Apfel ist eine wahre, natürliche Köstlichkeit. Ob süß oder sauer, grün, gelb oder rot, der Apfel hält unzählige Gaumenfreuden bereit.
Ob ein "Boskoop" um Kuchen zu backen oder einfach ein "Elstar" für den puren Genuss?
Doch welche von diesen Sorten ist der ideale Bratapfel?
Und welcher Apfel schmeckt im Januar am besten und welcher im September?
1. Die wichtigsten Apfelsorten
Die unterschiedlichen Sorten, die in den Apfelplantagen angebaut werden, unterscheiden sich im Säuregehalt, in der Konsistenz des Fruchtfleisches oder in Form und Farbe.
Einige Sorten benötigen Lagerzeit, um ihren typischen Geschmack zu entfalten, andere bieten sofort mit der Ernte den höchsten Genuss.
Die beliebtesten Apfelsorten unserer Region
Boskoop
- Geschmack: fruchtigsäuerlicher erfrischend, würzig, festes, saftiges Fruchtfleisch, später mürbe
- Genussreife: November bis April
- Geeignet als: Back-, Brat- und Kochapfel, sowohl für Gelee als auch für Kuchen
Braeburn
- Geschmack: süß, schwach aromatisch, mit knackig-festem Fruchtfleisch
- Genussreife: November bis Juni
- Geeignet als: Tafelapfel
Cox Orange
- Geschmack: süßsäuerlich, typisch würzig, hoch aromatisch, Fruchtfleisch fest, fein, später angenehm mürbe
- Genussreife: Ende September bis März
- Geeignet als: Tafel- oder Kochapfel. Sehr beliebt für die Herstellung von Apfelmus oder Gebäck
Delbarestivale
- Geschmack: aromatisch frisch, mildsäuerlich, Fruchtfleisch weißlich und knackig
- Genussreife: August bis Oktober
Elster
- Geschmack: fein säuerlich, würzig, erfrischend, saftig-knackiges Frucht- fleisch von weiß-gelblicher Farbe
- Genussreife: Ende September bis Mai
- Geeignet als: Tafel- und Bratapfel
Gala
- Geschmack: süßfruchtig, fein aromatisch, knackiges, fest-fleischiges, saftiges Fruchtfleisch
- Genussreife: Ende September bis März
- Geignet als: Tafelapfel
Gloster
- Geschmack: feinfruchtig, säuerlich, grün-gelbliches Fruchtfleisch
- Genussreife: November bis Mai
Golden Delicious
- Geschmack: süßaromatisch, würzig, mit feiner Säure, festes, knackiges Fruchtfleisch, später mürbe
- Genussreife: Oktober bis Juli
- Geeignet als: Tafelapfel
Idared
- Geschmack: schwach fein-säuerlich, festes Fruchtfleisch, weiß bis leicht rosa
- Genussreife: Januar bis Juli
Jonagold
- Geschmack: süßlich und fein-säuerlich, saftiges, gelbes Fruchtfleisch, später vollreif, weich und mürbe
- Genussreife: Oktober bis Juli
- Geeignet als: Tafelapfel, aber auch zum Kochen oder Braten.
2. Einkauf und Lagerung
Einkauf und Qualitätsstufen
Längst nicht alle geernteten Äpfel gelangen als "Tafeläpfel" in die Geschäfte, sondern nur solche, die den gesetzlichen Handelsklassen entsprechen:
- Handelsklasse Extra - Spitzenqualität. Fehlerlose Früchte, typisch in Form, Größe und Färbung, unverletzter Stiel.
- Handelsklasse I - Früchte dürfen die Typengröße geringfügig unterschreiten. Leichte Schalen- und Stielfehler sowie Farbabweichungen sind zugelassen. Das Fruchtfleisch muss einwandfrei sein.
- Handelsklasse II - Fruchtgröße ist festgelegt. Fehler von Form und Färbung sind zulässig. Der Handelswert darf nicht wesentlich gemindert sein.
Lagerung
Wer selbst Äpfel im Garten hat, weiß, dass sie sich im kühlen (Temperatur von 6 bis 8 Grad Celsius), gut durchlüfteten Keller nicht länger als 2 bis 3 Monate knackig und frisch halten.
- Das Anlegen eines eigenen Wintervorrats an Äpfeln im Haushalt setzt voraus, dass ein kühler Lagerraum mit hoher Luftfeuchtigkeit vorhanden ist.
- Viele Kellerräume und Dachböden sind oft zu trocken und zu warm.
- Doch wenn der eigene Apfelbaum im Garten viele Früchte getragen hat, lohnt es sich allemal.
- Man sollte darauf achten, nur Früchte (möglichst mit Stiel) von einwandfreier Qualität einzulagern.
- Die Äpfel dürfen keine Druckstellen, Maden und Insektenfraßspuren aufweisen, angefault oder angeschimmelt sein.
- Zur Aufbewahrung eignen sich beispielsweise Holzkisten, die sich Platz sparend übereinander stapeln lassen.
- Am Besten legt man Wellpappe zwischen die einzelnen Apfellagen und deckt den Kistenstapel mit Folie ab, um ein stärkeres Austrocknen der Früchte zu vermeiden.
- Bewährt hat sich auch die Lagerung in Foliensäcken aus Polyethylen.
- Die Äpfel sollten regelmäßig kontrolliert werden, faule sofort aussortieren.
3. An apple a day - keeps the doctor away
Der Apfel ist eine richtige Vitamin-Bombe, bis zu 70 % der Vitamine sind in der Schale des Apfels oder unmittelbar darunter enthalten - deshalb sollten Äpfel möglichst mit Schale gegessen werden.
Die Schale ist zudem reich an Eisen, Magnesium, ungesättigten Fetten und bioaktiven Substanzen.
In einem Apfel ist so gut wie kein Fett, dafür aber eine Reihe wichtiger Vitamine, Mineral- sowie Ballaststoffe und Fruchtsäuren.
Im Durchschnitt decken zwei Äpfel täglich die Hälfte des menschlichen Vitamin C-Bedarfs und stärken damit entscheidend die Abwehrkraft.
Daneben sind Carotin, Vitamin B1, B2 und B6 enthalten.
Ein wichtiger Mineralstoff im Apfel ist Kalium, das im Gegensatz zu Natrium entwässernd wirkt.
Nichts kann mit einem Apfel als kleiner Zwischenmahlzeit konkurrieren, nichts ist so verpackungsneutral und nichts so restlos zu entsorgen und dazu noch so gesund.
4. Küchentipps
- Äpfel, die mit Schale gegessen oder verarbeitet werden, gründlich waschen. Denn auch Äpfel aus dem eigenen Obstgarten sind der Luftverschmutzung ausgesetzt.
- Für Apfelgelee eignet sich gut frühes, noch nicht vollreifes Fallobst, da es einen besonderen hohen Pektingehalt hat. Äpfel hierfür mit Schale und Kernhaus kochen, denn darin steckt das meiste Pektin.
- Rohe Äpfel eignen sich nicht zum Einfrieren. Um so besser aber Apfelmus, -kompott und -saft.
- Anstatt den ganzen Herbst gewonnenen Saft sofort zu Gelee zu verkochen, einen Teil einfrieren und erst im Laufe des Winters die nächste Partie Gelee daraus zubereiten. Frisch schmeckt es am besten!
- Zucker und Zitronensaftmenge sind immer auch abhängig vom Süße- bzw. Säuregehlat der Äpfel. Die in den Rezepten angegebenen Mengen sollten also nach Geschmack variiert werden.
- Für Diabetiker kann auf Zucker bei vielen Rezepten verzichtet und stattdessen Fruchtzucker, Süßstoff oder beides verwendet werden: Beispielsweise, wenn Zucker nur Gewürz ist, wie bei Salaten und pikanten Gerichten. Vor allem Apfelmus - ausschließlich mit Süßstoff zubereitet - ist das nicht anzumerken.
- Gelees und Marmeladen können vor Schimmel geschützt werden: Glas nach dem Einfüllen nicht sofort verschließen, sondern mit einem sauberen Küchentuch abdecken. Nach ca. 15 Minuten, wenn die Oberfläche von Gelee oder Konfitüre sich stabilisiert hat, etwas Obstschnaps daraufgeben und die Gläser verschliessen. Vor Gebrauch abgiessen oder unterrühren.
- Bei der Zubereitung von Apfelgerichten, -kuchen oder -desserts sind exotische Gewürze unentbehrlich. Zimt, Nelken, Vanille, Ingwer, Muskat und Kardomom ergänzen und betonen das Apfelaroma und steigern damit Duft und Geschmacksfülle. Haben die Äpfel wenig Säure, Saft und geriebene Schale (unbehandelter) Zitronen zufügen. Auch Orangensaft oder Wein runden den Geschmack ab.
5. Apfelrezepte & Co.
Saft, Mus, Kuchen und Gelee sind wohl die bekanntesten Produkte aus Äpfeln.
Daneben gibt es aber eine ganze Menge mehr, was sich daraus herstellen lässt.
Hier einige köstliche Apfelrezepte...
- Apfelmostschaumsuppe
- Apfel-Reisauflauf
- Apfelfleckerl
- Apfelnockerl
- Scheiterhaufen mit Apfel und Vanilleeis
- Apfel-Pancake
- TOP 10 herzhafte Bratapfel Rezepte
..und hilfreiche Schritt-für-Schritt Anleitungen
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User Kommentare
Ich habe einen Biobauern der mich mit Äpfel beliefert. Er hat noch so viele alte Sortendie man kaum mehr zu kaufen bekommt und die Äpfel haben auch einen viel intensiveren Geschmack.
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Mittlerweile haben unsere jungen Apfelbäume fast jedes Jahr sehr viel Ertrag. Das freut uns sehr, denn wir essen sie sehr, sehr gerne.
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Leider lässt die Vielfalt der Apfelsorten nach. Es werden immer mehr Ertragssorten angebaut die sich geschmacklich nicht mehr groß unterscheiden. Die alten und sehr schmackhafte Apfelsorten verschwinden immer mehr. Ein Bekannter hat einen Obstgarten mit etwa zehn verschiedenen Apfelbäumen. Er stellt aus seinen Äpfeln sortenreine Säfte her, ein Genuss die jeweiligen Säfte zu verkosten.
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Das ist leider wahr, früher hatte man auch Bäume mit mehreren Apfelsorten, weil man einfach welche darauf veredelt hat.
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Das stimmt leider. Darum sind wir auch sehr froh über unseren Obstgarten mit den verschiedenen Apfelsorten.
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Ein jüngerer Nachbar von uns hat ein paar alte Apfelsorten gepflanzt. Die Jungbäume hat er von einem älteren Hobbygärtner bekommen.
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Wir haben auch Apfelbäume in unserem Garten und zwar Reinette, Gloster, Kronprinz, Delicious und Lederapfel.
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Genau diese und ähnlich alte Apfelsorten gab es auf der Wiese meiner Großeltern. Überschüssige Äpfeln wurden zu Apfelsaft verarbeitet.
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Jeder, der einen Apfelbaum im eigenen Garten hat, kann sich glücklich schätzen. So auch wir. Wir freuen uns jedes Jahr, wenn wir uns Äpfeln vom Baum pflücken können.
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Wir lieben Äpfel! Unsere Apfelbäume beschenken uns jedes Jahr reich! Aus den Klara Äpfeln machen wir Apfelmus. Unsere Lieblingssorte sind die Gravensteiner!
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Ein Bekannter hat einen größeren Garten und dort hat er rund ein Dutzend verschiedene Apfelbäume stehen. „Pflücktermine“ sind bei ihm immer sehr begehrt.
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Bei uns ist die Apfelernte auch grad in vollem Gange. Meine Lieblingssorte sind die Gravensteiner. Sie sind leider keine Lageräpfel. Aber wunderbar für Kuchen, Strudel, Apfelmus, …
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Ein informativer Artikel über den Apfel. Dieses heimische Obst gibt es ganzjährig und die meisten Sorten sind gut lagerbar.
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Sehr interessanter Artikel, jetzt weiß ich auch daß ich das noch nicht reife Fallobst verwenden kann. Apfel mit Schale und Kern gekocht ist mir ganz neu. Wird aber probiert.
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