Grammelknödel, ein österreichisches Generationengericht
Grammelknödel aus flaumigem Kartoffelteig und dazu ein gschmackiges Sauerkaut, ein altösterreichisches Gericht mit Geschichte. Vom Arme-Leute-Essen zum geschätzten Regionalgericht.
Knödel sind ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen Küche und haben eine lange Tradition.
Ursprünglich waren sie ein Essen für arme Leute und Bauern, da sie hauptsächlich aus einfachen und leicht verfügbaren Zutaten wie Brot, Kartoffeln oder Mehl hergestellt wurden.
Österreichs Knödelkultur
Im Laufe der Zeit hat sich die Knödelkultur weiterentwickelt und verfeinert.
Heute gibt es in Österreich eine Vielzahl von Knödelvarianten, von herzhaften Fleisch- und Gemüseknödeln bis hin zu süßen Dessertknödeln mit Früchten oder Schokolade.
Trotz ihrer einfachen Herkunft sind Knödel heute noch immer ein beliebtes Gericht in vielen österreichischen Haushalten und Restaurants und werden oft zu besonderen Anlässen oder Feiertagen serviert.
Der gschmackige Grammelknödel
Eine besonders beliebte Variante ist der deftige Grammelknödel, der gerne als Hauptspeise mit Sauerkraut serviert wird.
Meist wird er mit flaumigen Kartoffelteig zubereitet, doch auch dies schwankt regional.
In Salzburg werden die Grammeln als Semmelknödel zubereitet und in Oberösterreich überbäckt man kleine Köstlichkeit im Rohr.
Das klassische Rezept mit Kartoffelteig wurde schon von unseren Großmüttern geschätzt und ist recht einfach in der Zubereitung.
Grammelknödel lassen sich auch sehr gut auf Vorrat kochen, da man sie einfach einfrieren kann.
Dazu die ausgekühlten Knödel in einem Gefrierbeutel einfrieren, zum Auftauen unter Dampf erwärmen und wieder genießen.
Natürlich kann man auch wie Oma früher seine eigenen Grammeln (dt. Grieben) und das Schmalz selbst herstellen wenn man möchte.
Dunkel und kühl gelagert hält sich Grammelschmalz rund 12 Monate.
Selbst Sauerkraut herzustellen ist auch nicht schwierig, dabei verwendet man am besten regionale Zutaten oder setzt sich das genügsame Weißkraut selbst im Garten an.
Sauerkraut ist nicht nur köstlich, sondern auch eine wahre Vitamin-Bombe, neben einer Vielzahl an Mineralstoffen fördert es die Darmflora und Verdauung.
Lagert man das Sauerkraut im Gärtopf, hält es sich wie das Grammelschmalz für mindestens 12 Monate, perfekt für die eigene kleine Bevorratung.
Der Knödeltag in der altösterreichischen Küche
Früher kamen in der altösterreichischen Küche regelmäßig Knödel auf den Tisch.
Daraus ergaben sich sogenannte „Knödeltage“, die regional auf unterschiedliche Wochentage fielen.
Im Flachgau waren die traditionellen Knödeltage am Dienstag, Donnerstag und Sonntag, während die runden Köstlichkeiten im Lungau am Montag, Dienstag und Donnerstag auf den Tisch kamen.
Tiroler hingegen genossen sie am Dienstag, Donnerstag und Samstag.
Im Laufe der Zeit bürgerte sich der Montag als typischer Knödeltag ein, da nach dem deftigen Sonntagsessen meistens genügend Reste übrig blieben.
Diese Tradition spiegelt ein altes Volkslied wieder, in dem es heißt:
„Was is heut für’n Tag? Heut is Montag! Heut is Knödeltag! Wenn alle Tag Montag Knödeltag wär, war‘n ma lustige Leut‘!“
Fazit
Die altösterreichische Knödelküche, wozu der Grammelknödel zählt, mag auf den ersten Blick nicht sehr gesund klingen, doch vereint sie in sich Regionalität, Saisonalität, Nachhaltigkeit, Bevorratung und Resteverwertung.
Aus der Armut geboren sind sie kostengünstig, köstlich und lassen sich beliebig abwandeln, eine leichtere Variante stellt zum Beispiel der Wurstknödel da, oder der vegetarische Spinatknödel.
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User Kommentare
Solche Grammelknödel mit Sauerkraut sind ein Genuss. Leider mache ich sie mir zu selten. Manchmal fülle ich auch Gselchtes mit in die Knödel, sind dann „Mühlviertler Art“.
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Knödeln haben eine große Tradition in Österreich. Zu den Grammelknödeln passt meiner Meinung nach kalter Krautsalat oder warmes Sauerkraut m besten.
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Die Grammelknödel kenne ich von der Familie meiner Freundin, da gibt es sie immer mit reichlich Sauerkraut und als Beilage dann Blattsalat.
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Grammelknödel sind eine echte Spezialität, besonders gerne mag ich sie, wenn die Grammeln fein faschiert sind. Ich esse sie allerdings nur im Restaurant.
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So sind die Geschmäcker unterschiedlich, ich mag sie gerne grob, und die müssen noch knacken beim hineinbeißen.
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Ich liebe so frisch gemachte Grammelknödel mit Sauerkraut , mach sie zumindest einmal im Monat, und die Grammeln hol ich von unseren Fleischhauer im Nachbarort.
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Grammelknödel mit karamellisiertem Sauerkraut- eine Delikatesse, die ich leider schon viel zu lang nicht mehr gekocht habe. Danke für's Erinnern!
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Grammelknödeln sind schon was sehr Feines. Aber ich mache sie zuhause nicht, sondern wir genießen sie immer, wenn in einem Lokal in unserer Nähe Knödelwochen sind.
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Unbedingt mit Krautsalat oder auch einem knackigen grünen Salat mit Knoblauchdressing servieren. Am besten mit selbst hergestellten Grammeln.
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Ich finde die knusprigen Grammelknödel übergossen mit etwas Bratensaft und dazu mit Sauerkraut am besten.
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Zu Grammelknödel gibt es bei uns meistens einen warmen Krautsalat, gedünstetes Kraut oder Sauerkraut als Beilage.
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