Kartoffeln
Wenn man bedenkt, welche wichtige Rolle die Kartoffel heute als Grundnahrungsmittel in Europa spielt, so kann man kaum glauben, dass sie hier erst seit wenigen Jahrhunderten bekannt ist und kultiviert wird. Aufgrund ihrer vielseitigen Verwendbarkeit ein Dauerbrenner im Eigenanbau!
Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen und stammt ursprünglich aus Südamerika.
Durch ihren hohen Stärke- und Eiweißgehalt hat sie eine sättigende Wirkung und ist in den verschiedensten Zubereitungen beliebt – egal ob als Salzkartoffel, Bratkartoffel, Gratin, Kartoffelbrei oder anders raffiniert zubereitet.
Und nicht nur die Gerichte, auch die Sorten sind vielseitig:
- Frühkartoffeln
- mehligkochende
- festkochende
- gelbe Kartoffeln
- rote Kartoffeln
Anbau
Für den eigenen Garten sollte man Saatkartoffeln verwenden, weil sie sich besser als Speisekartoffeln eignen, leichter zu pflegen und weniger krankheitsanfällig sind.
Kartoffeln können fast in jedem Boden angebaut werden, fühlen sich aber in einem leichten, sandigen Boden besonders wohl.
Kartoffeln sind Starkzehrer und brauchen einen gut gedüngten, nährstoffreichen Boden. Wer allerdings mehr Wert auf den Geschmack als auf die Menge legt, sollte organisch düngen. Gut verrotteter Kompost oder Mist, eventuell mit Hornspänen angereichert, bilden eine gute Grundlage. Kompost und Mist werden im Herbst eingearbeitet, Hornspäne im Frühjahr.
- Ab Ende Februar kann man die Saatkartoffeln zum Vorkeimen offen ans Licht stellen. Die Raumtemperatur sollte dabei zwischen 10 – 15 °C betragen. Nach 4-5 Wochen sollten sich ausreichend Triebe gebildet haben.
- Anfang/Mitte April können die Kartoffeln in eine Tiefe von ca. 8-10 cm ins Gartenbeet gepflanzt werden – der Abstand sollte ca. 30 cm betragen. Normal häuft man beim Einpflanzen der Kartoffel die Erde zu ca. 30cm breite Dämme an, da sich diese besser erwärmen.
- Sobald die grünen Pflanzen sichtbar sind muss auf späte Nachtfröste geachtet werden, da die meisten Kartoffelsorten sehr frostempfindlich sind. Die Pflanzen am besten mit einem Flies abdecken.
Pflege und Düngung
Die Pflege der Kartoffelbeete besteht darin, sie unkrautfrei zu halten und die Erde an der Kartoffelpflanze so anzuhäufeln, dass die Pflanzen schließlich in einem Damm von 20 -30 cm Höhe wachsen.
Da die Kartoffeln Feuchtigkeit brauchen, muss bei längerer Trockenheit gegossen werden.
Die Pflanzen sind regelmäßig auf Krankheiten und Ungeziefer (Kartoffelkäfer) zu untersuchen und bei Befall entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Ernte und Lagerung
Die Ernte kann bei der Frühkartoffel beginnen, wenn die Knollen groß genug sind. Das Kraut kann noch grün sein.
Lagerkartoffeln werden erst geerntet, wenn das Kartoffelkraut braun und dürr wird.
Die Lagerung erfolgt einem dunklen, trockenem Raum vorzugsweise bei 4 -8 °C. Dazu sind sie luftig in Horden, Steigen, Stoffsäcke oder Körbe zu lagern. Sie können auch in frostfreien Mieten gelagert werden.
Inhaltsstoffe und Verwendung
Die Kartoffel enthält in ihrem oberirdischem Teil, den Früchten und unreifen Samen das Gift Solanin. Dieses Gift geht beim Kochen oder Braten nicht kaputt. Es bildet sich auch in Kartoffeln, die an Licht gelagert werden. Diese Kartoffeln werden grün und dürfen nicht verzehrt oder Tieren als Futter verabreicht werden.
Neben dem Alkaloid Solanin enthalten Kartoffeln große Mengen Stärke, die Mineralstoffe Magnesium, Kalium, Kalzium, Eisen und Phosphor sowie die Vitamine C, B1, B2, B6, Niacin und Panthotensäure. Die Vitamine sind wichtig für den Stoffwechsel, stärken das Immunsystem und sind wichtig für Haut, Nägel und Haare. Das in der Kartoffel enthaltene Eiweiß – immerhin 2 % - ist für den menschlichen Organismus sehr wertvoll.
Kartoffeln werden als Beilage zu Fisch- und Fleischerichten als Salz- und Pellkartoffeln, Mus, Kroketten oder Pommes frites serviert.
Ebenso köstlich schmeckt sie in Reibekuchen, in Kartoffelsuppe oder als Gratin. Sogar Backwaren wie Kartoffelkuchen und Kartoffelbrot hat sie erobert.
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User Kommentare
Danke für die ausführlichen Angaben. Schon lange wollte ich mal selbst Kartoffeln ziehen, heuer werde ich mich wohl das erste Mal daran wagen.
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eine Freundin baut die tolle Knolle sogar auf dem Balkon an. Gepflanzt in einen Kübel wird sobald das Blattgrün wieder über die Erde reicht erneut Erde angehäufelt
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Leider habe gar keinen Platz, um Erdäpfeln anzubauen. Ich bekomme sehr gute Erdäpfeln, speziell mehlige, von unserem Bauern.
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Heuer hätten wir eine sehr ertragreiche kartoffelernte. Die sind so gross, da kann man prima Pommes damit machen.
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