Linsen
Linsen sind eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und gehören zu den wertvollsten pflanzlichen Eiweißquellen. Ob in deftigen Eintöpfen, orientalischen Currys oder als feine Beilage – ihre kulinarische Vielfalt ist beeindruckend.
Linsen gehören zur Familie der Hülsenfrüchte (Leguminosen) und sind seit Jahrtausenden ein wichtiges Grundnahrungsmittel.
Sie zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit, ihren hohen Nährstoffgehalt und ihre einfache Lagerung aus.
Besonders in der vegetarischen und veganen Ernährung spielen sie aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts eine zentrale Rolle.
Ihre Bandbreite reicht von klassischen braunen Linsen bis hin zu feinen roten oder aromatischen Beluga-Linsen.
Geschichte & Herkunft
- Linsen zählen zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit.
- Ihre Nutzung lässt sich bis in die Jungsteinzeit (ca. 8000 v. Chr.) zurückverfolgen.
- Ursprünglich stammen sie aus dem Nahen Osten, wo sie in Mesopotamien, dem heutigen Irak und Syrien, kultiviert wurden.
- Von dort verbreiteten sie sich über den Mittelmeerraum nach Europa und Asien.
- In Mitteleuropa spielten Linsen besonders in der bäuerlichen Küche eine wichtige Rolle, da sie eine verlässliche Eiweißquelle boten und sich gut lagern ließen.
- Heute gehören sie zu den Grundnahrungsmitteln vieler Kulturen - von indischen Dhal-Gerichten über französische Linsensalate bis hin zu schwäbischen Linsen mit Spätzle.
Heimische Linsensorten
Während viele Linsen aus Kanada oder Indien stammen, gibt es auch heimische Sorten, die in Mitteleuropa angebaut werden:
1. Alb-Leisa
Eine alte, fast vergessene Linsensorte aus der Schwäbischen Alb, die wieder verstärkt angebaut wird.
2. Braune Tellerlinsen
Robuste, mehlig kochende Linsen, die sich gut für Eintöpfe eignen.
3. Beluga-Linsen
Kleine, schwarze Linsen mit nussigem Aroma, die ihre Form beim Kochen behalten – ideal für Salate.
4. Berglinsen
Festkochend, leicht würzig und gut für deftige Gerichte geeignet.
5. Rote und Gelbe Linsen
Meist geschält, schnell garend und ideal für Currys und Suppen.
Linsen in der Küche
Linsen sind enorm vielseitig und lassen sich in zahlreichen Gerichten verwenden:
- Eintöpfe & Suppen: Klassische Linsensuppe mit Gemüse oder Orientalische Linsensuppe mit Kreuzkümmel.
- Salate: Besonders gut mit Beluga- oder Berglinsen, kombiniert mit Essig, Öl, Kräutern und Feta.
- Currys & Dhal: Indische und orientalische Gerichte setzen häufig auf rote oder gelbe Linsen.
- Beilagen: Linsen als nahrhafte Alternative zu Reis oder Kartoffeln.
- Pürees & Aufstriche: Linsen lassen sich zu würzigen Dips und Brotaufstrichen verarbeiten.
- Vegane Burger & Bratlinge: Linsen sind eine hervorragende Basis für pflanzliche Burger-Patties.
Anders als Bohnen müssen Linsen nicht eingeweicht werden.
Allerdings verkürzt eine kurze Einweichzeit die Garzeit und macht sie bekömmlicher.
Geschmack & Kulinarische Eigenschaften
Jede Linsensorte hat ein eigenes Aroma und eine spezifische Textur:
Braune Tellerlinsen: Mild-nussig, mehlig kochend - ideal für Eintöpfe.
Beluga-Linsen: Kräftig-würzig, bissfest - perfekt für Salate und edle Beilagen.
Berglinsen: Herzhaft, mit fester Konsistenz - gut für deftige Gerichte.
Rote & Gelbe Linsen: Mild und süßlich, zerfallen beim Kochen - ideal für Suppen und Pürees.
Linsen nehmen Aromen besonders gut auf und harmonieren mit Gewürzen wie Kreuzkümmel, Koriander, Ingwer, Thymian und Lorbeer.
Saison & Lagerung
Linsen werden in Europa im Frühjahr gesät und im Sommer geerntet.
Die Saison für frische Linsen ist begrenzt, doch als Trockenprodukt sind sie das ganze Jahr über erhältlich.
Lagerung
- Trockenlinsen halten sich in einem luftdichten Behälter mehrere Jahre.
- Geschälte Linsen sind empfindlicher und sollten kühl und trocken gelagert werden.
- Gekochte Linsen sind im Kühlschrank 2–3 Tage haltbar und lassen sich gut einfrieren.
Nährwerte & Wirkstoffe
Linsen sind eine hervorragende pflanzliche Proteinquelle und enthalten viele wichtige Nährstoffe:
- Eiweißreich: Mit bis zu 25 g Eiweiß pro 100 g sind sie ideal für eine vegetarische oder vegane Ernährung.
- Ballaststoffreich: Fördern die Verdauung und sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.
- Eisenhaltig: Eine wichtige Eisenquelle, besonders in Kombination mit Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln.
- Vitamine & Magnesium: Fördern den Energiestoffwechsel und unterstützen das Nervensystem.
Niedriger glykämischer Index: Linsen lassen den Blutzucker langsam ansteigen und sind daher gut für Diabetiker geeignet.
Leguminosen - Gute Nachbarn im Garten
Linsen gehören, wie Bohnen und Erbsen, zu den Leguminosen und haben eine besondere Eigenschaft: Sie können mit Hilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft binden und damit den Boden verbessern.
Gute Pflanznachbarn für Linsen im Garten sind:
- Getreide (z. B. Hafer oder Gerste) - bietet den Linsen eine natürliche Stütze.
- Karotten & Radieschen - profitieren von der Stickstoffanreicherung im Boden.
- Kräuter wie Thymian & Bohnenkraut - verbessern den Geschmack und halten Schädlinge fern.
Nicht ideal sind Zwiebeln und Knoblauch, da sie das Wachstum der Linsen hemmen können.
Fazit
Linsen sind eine vielseitige, gesunde und nachhaltige Zutat, die in keiner Küche fehlen sollte.
Sie bieten eine hervorragende Nährstoffquelle, lassen sich lange lagern und sind einfach zuzubereiten.
Auch im Garten leisten sie als Stickstofflieferanten einen wertvollen Beitrag zur Bodenverbesserung.
Egal ob klassisch als Linseneintopf, modern als Linsensalat oder exotisch als Dhal - Linsen bereichern jede Ernährung mit Geschmack und wertvollen Inhaltsstoffen.
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User Kommentare
Es gibt so viele Linsensorten. Gerne verwende ich Linsen für Aufstriche, Linsensalat, Linsenburger usw.
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