Wildragout oder Wildgulasch

Nach einem Herbstspaziergang ist ein herzhaftes Wildragout/-gulasch genau das Richtige - es wärmt von innen und liefert Energie. Erfahren Sie mehr über Ragouts und Gulasch mit Wildbret.

Wildragout oder Wildgulasch Der einzige Unterschied zwischen Gulasch und Ragout ist das Anrösten. (Foto by: silencefoto / depositphotos.com)

Wildragout oder Wildgulasch

Doch worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen Wildragout und Wildgulasch?

Auf den ersten Blick scheint es, als wären diese herbstlich-winterlichen Gerichte kaum von einander zu unterscheiden.

Der Unterschied ist auch nur ein feiner:

  • Das ungarische Wort "Gulyas" bedeutet so viel wie "Angeröstetes". Bei einem Ragout wird das Fleisch eher selten angeröstet, beim Gulasch hingegen gehört das anrösten des Fleisches dazu.
  • Das Gulasch ist zudem meist dünkler als ein Ragout - durch das Anbraten des Fleisches ergibt sich die dunkelbraune Färbung.
  • Den Unterschied macht auch das Paprikapulver, welches bei einem Gulasch Pflicht ist.
  • "Ragout" deutet lediglich darauf hin, dass bei dem jeweiligen Gericht geschnetzeltes bzw. klein geschnittenes Fleisch verwendet wird.

Zubereitungsart

Die Zutaten sind bei beiden Varianten grundsätzlich die Gleichen - verwendet werden gängigerweise:

  • geschnetzeltes bzw. klein geschnittenes Wildfleisch
  • Wurzelwerk
  • Zwiebel
  • Rotwein
  • eine Vielzahl an Gewürzen (z.B. Knoblauch, Zwiebel, Wacholder, Lorbeer, Thymian, uvw.)

Beim Gulasch ist es üblich, das mit Paprikapulver gewürzte Fleisch vor dem Schmoren stark anzubraten, bevor es mit Rotwein und Fond abgelöscht und lange gekocht wird, bis das Fleisch mürbe ist.

Bei einem Ragout muss nicht zwangsläufig Paprikapulver verwendet werden und das Fleisch wird im Normalfall auch nicht angebraten.

Wichtig ist jedoch ebenfalls dass lange Kochen, damit das Fleisch weich und zart wird.

Wildragout oder Wildgulasch Ein Wildragout oder -gulasch ist immer eine Köstlichkeit und schmeckt. (Foto by: kropic / depositphotos.com)

Passende Beilagen sind bei beiden Gerichten zum Beispiel:

Fleischstück

Sowohl für das Ragout als auch für das Gulasch kann fast jedes gängige Wild verwendet werden.

Zu den gängigsten Wildfleischsorten für Wildragout und Wildgulasch gehören etwa:

Bei dem Fleisch ist darauf zu achten, dass es einerseits frisch ist und andererseits einen höheren Fettanteil enthält, damit es beim Kochen nicht zu trocken wird.

Am besten geeignet ist grundsätzlich kurzfaseriges Muskelfleisch, etwa aus der Schulter, der Keule oder Nackenfleisch.

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Beachtenswertes

Wildragout oder Wildgulasch Ein Rehgulasch mit Knödel, Speck und Zwiebel verfeinert. (Foto by: Victority / Depositphotos)

Damit das Wildragout bzw. das Wildgulasch ein Schmaus wird, können folgende einfache Tricks berücksichigt werden:

  • Beim Anbraten des Fleisches sollte darauf geachtet werden, dass die höchste Stufe eingestellt ist, damit sich die Brataromen besser entfalten können.
  • Das Anbraten sollte nur kurz andauern und unter ständigem Rühren erfolgen, damit das Fleisch nicht anbrennt.
  • Für das Anbraten des Fleisches sollte man Margarine oder weiches Pflanzenöl verwenden.
  • Die Schmordauer richtet sich nach der Beschaffenheit des Fleisches bzw. der Qualität, je minderwertiger das Fleisch ist, desto länger muss geschmort werden.
  • Geschmort werden soll das Fleisch bei niedriger Temperatur von ca. 120 Grad.
  • Fertig ist das Gericht, wenn das Fleisch weich und mürbe ist, das heißt wenn es beim anstechen "zerfällt".

Hier noch einige Tipps zum Verfeinern der Gerichte, die eine persönliche Note einbringen:

  • Bei einem Ragout kann das Einreiben einer Orangenzeste mehr Frische erzeugen.
  • Bei einem Gulasch kann für die leichte Süße etwas Preiselbeermarmelade hinzugefügt werden und für eine nussige Note können Pilze mitgekocht werden.
  • Um den Geschmack abzurunden, kann bei beiden Gerichten etwas Weinbrand hinzugegeben werden.

Fazit

Ob nun Wildragout oder Wildgulasch, beide sind schmackhafte, Energie liefernde Schöpfgerichte, die bestens geeignet sind, um Besuch zu verköstigen - am Vortag vorgekocht, kann es jederzeit aufgewärmt und genossen werden.


Bewertung: Ø 4,2 (226 Stimmen)

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User Kommentare

Katerchen

Zum Anbraten von Fleisch verwende ich generell keine Margarine. Vorzugsweise nehme ich Butterschmalz. Der Tipp mit dem Weinbrand zum Schluss ist gut, habe ich bisher bei Ragout oder Gulasch noch nicht verwendet.

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Pesu07

Wildgerichte - sind für Herbstgerichte und auf diese freuen wir uns immer sehr. Speziell Hirschgulasch und -ragout haben es uns angetan.

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