Löwenzahn zum Kochen und verzehren
Kaum eine Pflanze ist so weit verbreitet wie der zu den Korbblütlern gehörende Löwenzahn.
Schon den Kindern ist die Pflanze gut bekannt, seine Heilwirkung wird jedoch noch wenig genutzt. Als Unkraut ist er dagegen von vielen Gärtnern gefürchtet.
Es gibt wohl nicht einen Garten in Europa, in dem kein Löwenzahn wächst. Durch seine kräftige Pfahlwurzel ist er kaum auszurotten. Damit schafft er es sogar, Asphalt zu sprengen.
Im Frühjahr (bis Anfang Juni) ist der Gehalt an Bitterstoffen in den Wurzeln am höchsten. Dann sollte man sie ernten und die ersten frischen Blätter für einen Löwenzahnsalat schneiden oder die Blüten für einen Löwenzahnsirup sammeln.
Wirkung und Anwendung von Löwenzahn
Neben Mineralstoffen, Vitaminen (vor allem Vitamin C) und Schleimstoffen enthält Löwenzahn vor allem Bitterstoffe.
Durch seine entwässernde, blutreinigende und stoffwechselanregende Wirkung eignet er sich bestens als Zutat für eine Frühjahrskur. Dafür werden die Blätter zusammen mit anderen Kräutern zu einem Tee verarbeitet. Für einen Tee reicht schon 1 Esslöffel des getrockneten Krauts auf ca. 250 ml Wasser.
Löwenzahn wirkt appetitanregend, entwässernd und entzündungshemmend – des Weiteren kann er bei folgenden Beschwerden helfen bzw. lindern:
- Völlegefühl
- Blähungen
- Magen-Darm-Schmerzen
- Leberproblemen
- Kopfschmerzen
- Frühjahrsmüdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Rheuma
Info: Bei Gallensteinen, einem Verschluss der Gallenwege oder einer Allergie gegen Korbblütler sollte Löwenzahn nicht angewendet werden.
Löwenzahn in der Küche
- Die jungen Blätter des Löwenzahns eignen sich bestens für einen Frühlingssalat. Dafür können sie allein verwendet werden oder zusammen mit anderen Kräutern.
- Auch Tomaten passen geschmacklich hervorragend zu Löwenzahn.
- Je älter die Blätter werden, desto bitterer schmecken sie.
- Der bittere Geschmack ist auch eine ideale Würze für Suppen oder Eintöpfe.
- Man kann Löwenzahn auch gut zu einem Löwenzahn-Pesto verarbeiten.
Weitere Rezept-Tipps mit Löwenzahn:
- Pizza mit Spargel, Rucola und Löwenzahn
- Löwenzahnblüten-Gelee
- Löwenzahntopfen
- Löwenzahnsalat mit Speck
- Löwenzahnhonig
- Löwenzahn-Pesto
Die Blüten schmecken süßlich, die Blätter schmecken leicht würzig und herb.
Tipp: Wenn die Löwenzahnblätter zu bitter schmecken, kann man sie auch für rund eine Stunde in Salzwasser einlegen. So werden die Blätter milder und bekömmlicher.
Info: Alle Teile des Löwenzahns kann man essen, selbst der Milchsaft der Blütenstengel ist völlig ungiftig.
Spezialitäten mit Löwenzahn
Löwenzahnsirup:
Aus den abgezupften Blütenblättern lässt sich ein malzig schmeckender Löwenzahnsirup herstellen. Er eignet sich hervorragend als Brotaufstrich.
Löwenzahnkaffee:
Für Löwenzahnkaffee (=Kräuterkaffee) verwendet man klein geschnittene, getrocknete und in einer Pfanne angeröstete Wurzelstücke, welche anschließend in einer Kaffeemühle fein gemahlen werden.
Für einen Kaffee, 1 Teelöffel dieses Pulvers mit rund 250ml Wasser kurz aufkochen lassen und danach 4-6 Minuten ziehen lassen.
Blütenessenz:
Aus den Blüten der Blume kann eine Blütenessenz hergestellt werden. Diese hilft vor allem bei verkrampften Muskeln oder um sie zu entspannen.
Löwenzahnhonig:
Der Löwenzahnhonig ist ein Honigersatz und wird mit Löwenzahnblüten zubereitet. Es ist nicht nur wohlschmeckend sondern auch sehr gesund.
Löwenzahnlikör:
Löwenzahnlikör wird aus den Blüten hergestellt, während in einem Löwenzahnschnaps auch die Wurzeln zum Einsatz kommen. Sie werden auch gern in einem Kräuterbitter verwendet. So wirken sie appetitanregend und fördern die Verdauung.
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User Kommentare
Danke für die vielen Tipps! Ich kenne Löwenzahnhonig noch aus meiner Kindheit - es war immer aufregend erst die Blumen zu pflücken und dann unter Anleitung meiner Mutter den Honig daraus zu machen.
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Aus den jungen frischen Löwenzahnblätter mache ich gerne Salat, manchmal mische ich diese jedoch mit anderen Salaten.
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Salat mit anderen Salatarten zu mischen finde ich aber sehr Multikulti...
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Ich wusste gar nicht das Löwenzahn so gesund ist, der wächst ja wirklich überall. Kommt nächstes Jahr dann öfters in meinen Salat.
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Danke für die ausführliche Beschreibung . Früher haben wir Löwenzahnhonig gemacht, jetzt überlassen wir die Blüten den Bienen.
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Wow toll, habe es bis jetzt immer nur als Unkraut angesehen
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Im Garten ärgere ich mich immer über den Löwenzahn, da er so tief verwurzelt ist bekommt man ihn sehr schlecht heraus.
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Danke für die Tipps. Ich bin noch nicht auf die Idee gekommen den Löwenzahn als Pesto zu verarbeiten, ich hatte nur Salat aus den Blättern gemacht. Löwenzahnhonig ist auch eine gute Idee.
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Aus den Löwenzahn-Blütenblättern hat meine Oma früher immer Löwenzahnhonig gekocht. Die Blütenblätter zu sammeln war dann die Aufgabe der Kinder.
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mit nicht zu alten, frischen Löwenzahnblätter hat meine Großmutter immer einen Salat mit Speck gemacht. Schöne Kindheitserinnerungen
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Lustigerweise haben wir als Kinder immer Gänseblümchen gegessen, aber keinen Löwenzahn. Ich muss auch mal ausprobieren, ihn zu verarbeiten.
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