Wiesengräser, eine kulinarische Bereicherung
Der Gehalt von Wildkräutern findet derzeit erneut Wertschätzung. Sie eignen sich zum Verzehr und geben unseren Speisen den nötigen Pepp. Doch Vorsicht ist geboten, denn in der Natur muss auf die genaue Sorte geachtet werden. Es wachsen auch zahlreiche ungenießbare und giftige Pflanzen.
Eine Pflanze wächst nicht willkürlich an einem Ort, in der Natur fangen dort ihre Wurzeln, wo sie mit allen Nährstoffen des Bodens optimal versorgt wird.
Wildpflanzen sind meist kleiner als ihre Kulturpendants, deshalb müssen sie nicht so viel wertvolle Energie in den Wuchs investieren. Wer sich einen Naturgarten anlegt, kann sich in Kürze an gesundem, genesendem Grün samt Blüten erfreuen.
Frische Kräuter schmecken nicht nur gut, sie bilden auch einen gesundheitlichen Nutzen und stärken unser Immunsystem.
Wildkräuter – vergessene Aromaten der Gourmetküche
Ein Kraut ist ein Gewächs, das keine Verholzung bildet wie Bäume oder Sträucher, somit ist die Pflanze komplett verwertbar. Kenner von Wildpflanzen wissen deren längst vergessene aber mannigfaltige Nutzung anzuwenden.
Lintipp: Bekannte Wildkräuter und Heilpflanzen
Weitere Tipps:
- Die Knospen des Scharbockskrauts oder der Kapuzinerkresse in Essig eingelegt ergeben einen aromatischen Kapernersatz.
- Das dekorative Feuerkraut, das ein rötliches Blütenmeer bildet, ist von den Blüten über das Grün bis zu den Wurzeln nutzbar.
- Und die Blüten des Honigklees geben Bowlen und Limonaden ein feines, unverwechselbares Aroma.
Wildkräuter – schmackhaft und vielseitig verwendbar
Der Gehalt von Wildkräutern findet derzeit erneut Wertschätzung - als Beispiel:
- Der hohe Eisengehalt, der wegen eines Schreibfehlers dem Spinat zugeordnet wurde, findet sich in der Brennnessel wieder.
- Das Gänseblümchen und die wilde Brunnenkresse reagieren auf frostige Temperaturen recht unempfindlich und liefern als Salatbeigabe auch in der entbehrungsreichen Erkältungszeit wertvolles Vitamin C.
- Die Inhaltsstoffe von kräftig grünem Löwenzahn, des Riesenkrauts Lattich und die der Rauke, heute als Rucola bekannt, versorgen den Körper mit lebensnotwendigen Vitaminen und Mineralstoffen.
- Blumenstängel von Margeriten oder der besagten Angelikawurz sind wie Spargel verwendbar, die Blätter können wie Blattgemüse zubereitet werden.
- Und das Verspeisen von Distelblüten kennt man heute nur noch von der mediterranen Distel Artischocke, die mitteleuropäischen Sorten sind nicht minder köstlich und gehaltvoll wie ihr populäres Südpendant.
Ein paar Rezept-Tipps:
- Brennnesselsuppe
- Brunnenkressesuppe
- Löwenzahnsalat
- Risotto mit Rucola
- Brennnesselsalat
- Rucola-Risotto
Heublumen – die Apotheke der Natur
Unter dem Begriff Heublumen, auch bekannt unter der Bezeichnung Grasblüten, wird eine Mischung aus diversen Wiesenpflanzen verstanden.
Diese setzt sich zusammen aus Stängel, Blättern, Blüten und Samen der Pflanzen Quecke, Trespe, Lolch, Schwingel, Fuchswedel, Liesch-, Ruch- und Knäulgras.
Die Idigrenzien dieser Wiesenpflanzen sind beruhigende, entspannende Duftkomponenten und heilsame Mineralstoffe. Aus Heublumen wird ein Sud hergestellt, der für Umschläge eingesetzt wird, für Heilbäder und Spülungen.
Der Einsatz von Heublumen wirkt allgemein schmerzlindernd, entzündungshemmend, abwehrstärkend, er wirkt sich ausgleichend auf das vegetative Nervensystem aus und kräftigt die inneren Organe.
Info: Ein Bad aus Heublumen, Heublumenwickel oder -umschläge, sind schon seit Großmutters Zeiten als Abwehrkräftestärkend bekannt und werden oft auch heute noch bei Rheuma erfolgreich, eingesetzt.
Tipp: Heublumenprodukte, Badezusätze oder Tinkturen, sind in Apotheken und Drogerien erhältlich und können als hoch wirksames und einfach zu handhabendes Hausmittel angewendet werden.
Bewertung: Ø 4,4 (18 Stimmen)
User Kommentare
Ich beneide diejenigen, die sich wirklich gut auf diesem Gebiet auskennen! Ich würde sehr gerne viele Wiesenkräuter in der Küche verwenden, muss mich aber mit einige wenigen zufrieden geben, da ich mir zu unsicher bin und nichts riskieren möchte.
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mein 1. Wald & Wiesenkraut war der Sauerampfer. Unsere Eltern haben uns sehr früh in Restaurant's geführt, dort servierte man mir eine Sauerampfersuppe. Köstlich. Ich war so um die 12-13 Jahre alt & Pa hat mir dann den Ampfer zum pflücken gezeigt. Ma kochte mir die Ampfersuppe vor und mit der "quälte" ich dann wochenlang die Familie zum essen ;-)
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Bei den Wiesenkräutern muss man sich aber auch gut auskennen um nicht auf giftige zu stoßen, da verlasse ich mich nicht so drauf ein Essbares zu erwischen. Außer Löwenzahn, Sauerampfer und Klee nehm ich lieber nichts mit.
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Ich verwende auch noch den Giersch und die Vogelmiere und natürlich die Brennnessel. Ich würde mich auch gerne viel besser auskennen
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Früher war ich mit den Großeltern oft auf Wanderungen unterwegs und haben Kräuter und Blumen gesammelt. Sie kannten (fast) jede Pflanze. Leider ist das Wissen verlorengegangen. Ich kenne nur noch die bekanntesten Pflanzen.
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Für dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen, im Bergurlaub einen Kräutersammelkurs zu buchen. Da sammelt man die verschiedensten Kräuter, bekommen diese erklärt und danach werden sie in der Küche zubereitet. Da freue ich mich schon darauf.
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Jetzt im Winter sehnt man sich schon wieder sehr auf die grünen Wiesen mit den saftigen und frischen Kräutern.
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Man lernt doch immer wieder etwas Neues. Die Stängel von Margeriten als eine Art Spargel zu verwenden, wäre mir nicht eingefallen
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