Trennkost
Die Befürworter der Trennkost gehen davon aus, dass es für den Körper entscheidend ist, wann welche Nahrungsmittel aufgenommen werden. Aus diesem Grund sind die Rezepte so konzipiert, dass die Hauptbestandteile Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette möglichst in verschiedenen Mahlzeiten aufgenommen werden.
Unter Trennkost versteht man, dass protein- und kohlenhydratreiche Lebensmittel getrennt gegessen werden. Dadurch soll das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper optimiert werden.
In den unterschiedlichen Ausprägungen der Trennkostdiäten finden sich verschieden strenge Richtlinien.
Die ursprüngliche Trennkost von William Howard Hay sieht zum Beispiel vor, dass Kohlenhydrate ausschließlich morgens und abends verzehrt werden, Eiweiße dagegen für die Mittagsmahlzeit reserviert sind.
Einige Weiterentwicklungen legen die eiweißreiche Mahlzeit auf den Abend und erlauben mittags eine Mischform.
Allen Formen der Trennkost ist gemein, dass Zwischenmahlzeiten vermieden werden sollen.
Vorteile der Trennkost
Viele typische Dickmacher, wie Hamburger, Currywurst mit Pommes oder Schokolade sind sowohl mit Eiweißen als auch mit Kohlehydraten ausgestattet. Diese dürfen bei der Trennkost nicht gemeinsam gegessen werden und fallen nach den Regeln der Trennkost weg.
Dies bewirkt bei vielen Teilnehmern der Diät einen bewussteren Umgang mit der Nahrung. Allein hierdurch und durch den Wegfall der Zwischenmahlzeiten kann bereits eine Gewichtsreduktion erreicht werden.
Der Trennkost wird neben der positiven Wirkung auf das Gewicht auch eine gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen. Der Erfinder dieser Diät konnte zum Beispiel erfolgreich seinen Harnsäurespiegel senken.
Auch viele Verdauungsprobleme und Zivilisationskrankheiten sollen durch die Trennkost verhindert werden können.
Was gegen die Trennkost spricht
Die Wirkungen, die von den Befürwortern der Trennkost zugesprochen werden, können nicht wissenschaftlich bewiesen werden.
Die Gewichtsabnahme scheint zum Beispiel eher durch die bewusstere Haltung der Nahrung gegenüber zu kommen als durch die konkreten Regeln der Trennkost. Ebenso scheint es auch mit den anderen positiven Wirkungen zu sein.
Im Gegensatz dazu sind die Regeln zum Teil so beschaffen, dass ernsthafte Ernährungsmängel drohen können. Die Mineralien Kalzium und Eisen oder die Vitamine der B-Gruppe werden bei einer strengen Trennkost-Diät meist in zu geringen Mengen aufgenommen.
Zudem ist anzumerken, dass die Vermutungen, auf denen die Trennkost beruht, nicht stimmen. Der menschliche Körper ist durchaus in der Lage, Kohlenhydrate und Eiweiß gleichzeitig zu verdauen.
Auch halten sich die Rezepte der Trennkost selbst nicht durchgehend an das Prinzip der Trennung. Einige Lebensmittel, wie Nüsse oder Kartoffeln werden empfohlen, obwohl sowohl Kohlenhydrate als auch Eiweiße enthalten sind.
Andere Produkte wie Topfen und Butter werden fälschlicherweise der falschen Gruppe von Lebensmitteln zugeordnet.
Trennkost-Aufstellung
Zum leichteren Verständnis und Einteilung haben wir hier ein paar Lebensmitteln aufgelistet und eingeteilt.
Lebensmitteln mit Kohlenhydraten:
- Fleisch & Wurst
- Fisch & Meeresfrüchte
- Gemüse (Grünkohl, Kartoffeln, Schwarzwurzeln, Süßkartoffeln, usw.)
- Obst (Bananen, Datteln, Feigen, Trauben, usw.)
- Milch-, Soja- & Käseprodukte
- Germteig
- Kekse & Gebäck
- Vollkornbrot
- Reis
- Nudeln
- Haferflocken
- Zucker
- Honig
- Ahornsirup
- Bier
Eiweißhaltige Lebensmittel:
- gegartes Fleisch & Wurst
- gegarter Fisch & Meeresfrüchte
- gekochtes Gemüse (Tomaten, Spinat, usw.)
- Obst (Äpfel, Marillen, Birnen, Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Kiwi, Melonen, Orangen, Weintrauben, Zitronen, uvw.)
- Milch-, Soja- & Käseprodukte
- Getreideprodukte
- Fruchtsäfte & Früchtetee
- Wein & Sekt
- Eier
Neutrale Lebensmittel:
- Pilze
- Keimlinge & Sprossen
- Früchte (Avocados, Heidelbeeren, Oliven, uvw.)
- Milch-, Soja- & Käseprodukte
- Getreideprodukte
- Mineralwasser
- Kaffee
- Tees
- Kräuter & Gewürze
- Pflanzliche Fette
- Tierische Fette
- Eigelb
- Germ
- Gelatine
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User Kommentare
Informativer Artikel. Interessant vor allem der Absatz „Was gegen die Trennkost spricht“, da wird doch die Realität wiedergegeben. Die beste „Diät“ ist die Maßnahme, rechtzeitig aufzuhören und nicht sich vollstopfen weil es so gut schmeckt.
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