Die Kartoffel - der Apfel aus dem Boden
Ein beliebtes Kellerkind ist der Star in der Küche - den der Apfel aus dem Boden ist gesund, vielfältig, vielseitig Anwendbar und noch dazu lecker.
Die Kartoffel gilt in Österreich als eines wichtigsten Grundnahrungsmittel. Sie findet in sehr vielen Gerichten Verwendung. Die Qualität der Kartoffel wurde erst viele Jahre nach ihrer Entdeckung festgestellt. Zunächst verwendete man die Kartoffelpflanze nur als Zierpflanze. Das Herkunftsland der Kartoffel ist Mittel- und Südamerika und wurde von den Spaniern nach Europa gebracht.
Erdäpfel und Co.
Kartoffeln – auch Erdäpfel genannt – zählen zu den Nachtschattengewächsen und sind somit die „Geschwister“ der Tomaten, Auberginen, Paprikas, usw. Die grünen Teile der Kartoffelpflanze gelten für den Menschen ungenießbar. Für den Anbau der Kartoffeln eignen sich vor allem Gebiete mit geringer Luftfeuchtigkeit.
Lagerung von Kartoffeln
Wenn man Kartoffel richtig lagert, sind sie bis zu 4 Monate haltbar. Dabei sollten man nur frische, unbeschadete Kartoffeln mit intakter Schale und ohne Druckstellen einlagern - folgende Punkte sollten beachtet werden:
- Die Knolle sollte dunkel, zum Beispiel im Keller oder in einem Leinenbeutel, und bei einer Temperatur zwischen 4 und 8 Grad, gelagert werden.
- Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht allzu hoch sein und auch frische Luft bzw. Durchlüftung mögen sie.
- Zur Aufbewahrung eigenen sich Holzkisten oder eben Leinensäcke – Plastikbeutel sind nicht geeignet.
- Die Kartoffel sollte man von Zeit zu Zeit auch kontrollieren und faulige Knollen sofort aussortieren. Auch solche, die bereits Triebe vorweisen sollte man so schnell wie möglich verarbeiten.
Kalorienarm und Wundermittel
„Von Kartoffeln wird man dick“ – Gerüchte aus der Vergangenheit rücken die Kartoffel in kein positives Licht. Mittlerweile ist aber auch diese Knolle besser erforscht und die veraltete Annahme kann eindeutig verworfen werden.
Nicht die Kartoffel ist schuld, sondern die Zubereitung. Bei der Kartoffel kommt es tatsächlich nur auf die Art der Zubereitung an. So sind Chips um einiges kalorienreicher, als zum Beispiel die gleiche Menge Kartoffeln. Man kann rohe Kartoffeln bezüglich der Kalorien mit Bananen vergleichen.
- Kartoffel, gekocht ohne Schale: 70 kcal
- Bratkartoffeln, mit 10 g Öl gebraten: 155 kcal
- Kartoffelpuffer, mit 10 g Öl gebraten: 210 kcal
- Ofenkartoffeln: 70 kcal
- Pommes Frites/Kroketten, frittiert: 290 kcal
- Pommes Frites/Kroketten, aus dem Backofen: 150 kcal
Kartoffeln und Gesundheit
Die Kartoffel enthält pflanzliche Eiweiße. Diese sind im Normalfall nicht so gut verwertbar, wie tierische. Die Kartoffel stellt hier jedoch eine Ausnahme dar. Weiters kann die Kartoffel mit viel Kalium dienen. Kalium verringert nicht nur das Schlaganfallrisiko, da es den Blutdruck senkt, sondern lindert auch schmerzhafte Muskelkrämpfe. Die dominierenden Vitamine in der Kartoffel sind Vitamin B1, B2 und B6. Diese wertvollen Stoffe halten unsere Zellen auf Trab.
Das Hausmittel Kartoffel
- Mit ein wenig warmem Kartoffelwasser gereinigt, wird das Gesicht schnell von Hautunreinheiten befreit.
- Mit rohen Kartoffeln können außerdem Spinatflecken eingerieben werden und danach kann man sie leichter ausspülen.
- Geriebene Kartoffeln wirken bei Insektenstichen beruhigend auf die Haut.
- Geschirr kann mit unbrauchbarem Kartoffelwasser gewaschen werden.
- Kartoffeln und Brot harmonieren hervorragend. Legt man einige Scheiben Kartoffeln in den Brotkasten, so wird das Brot nicht schnell trocken.
- Kleine Teppiche können mit geriebenen Kartoffeln ausgebürstet werden. Der Schmutz wird von der Kartoffel aufgenommen.
Die Kartoffel in der Küche - Kartoffelsorten
Bei der Zubereitung von Kartoffelgerichten sollte man immer darauf achten, die passende Kartoffel für das jeweilige Gericht auszuwählen (es gibt über 5.000 Sorten) - doch welche ist die richtige?
Die Kartoffeln werden grob in drei Sorten unterteilt - dabei achtet man vor allem auf ihre Kocheigenschaften:
- Festkochende Kartoffeln
Diese behalten beim Kochen ihre feste Konsistenz und haben eine glatte, glänzende Oberfläche. Sie eignen sich für Aufläufe und Kartoffelsalate besonders gut. Festkochende Sorten sind z.B.: Agata, Evita, Julia, Rosella, Sieglinde, Cilena, Linda, Selma. - Vorwiegend festkochende Kartoffeln
Verwendet wird diese Art hauptsächlich für Salzkartoffeln, Grillkartoffeln, Eintöpfe, Kartoffelpuffer, Röstkartoffeln. Diese Kartoffelart wird beim Kochen mittelfest und hat einen höheren Stärkegehalt, als festkochende Sorten. Vorwiegend festkochende Sorten sind z.B.: Christa, Hela, Arnika, Conny, Désirée, Optima, Ostara, Romina, Berber, Minerva, Agnes, Clarissa. - Mehlig kochende Kartoffeln
Bei der mehligen Kartoffel verkocht die Oberfläche und sie wird weich. Deshalb eignet sie sich hervorragend für Pürees, Kroketten, Folienkartoffeln, Suppen, Knödel. Mehlige Sorten sind z.B.: Adretta, Irmgard, Aula, Hermes, Burbank, VanGogh. Die Klassifizierung erfolgt aber auch über die Erntezeit. Die Erntezeit der Kartoffel erstreckt sich über den Zeitraum zwischen Juni und Oktober.
Tipps rund um die Kartoffel
- Lassen Sie geschälte, ungekochte Kartoffeln nicht im Wasser liegen. Dieses entzieht ihnen wichtige Substanzen.
- Das Kochwasser von Kartoffeln kann für Suppen weiterverwendet werden. Doch müssen die Kartoffeln vorher geschält werden.
- Vergessen Sie nicht, dass viele Vitamine und Mineralstoffe vor allem in der Schale stecken! Schälen Sie die Kartoffel nach Möglichkeit nicht.
- Werden gleichgroße Kartoffeln gleichzeitig gekocht, so verkürzt man dadurch die Garzeit.
- Versalzene Speisen kann man durch die Zugabe einiger roher Kartoffelscheiben wieder retten.
Wir verraten Ihnen köstliche Rezepte, in denen Sie Kartoffeln verarbeiten können:
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User Kommentare
Ich kann mich an früher erinnern, da schmeckten die Kartoffeln irgendwie besser. Heutzutage gibt es fast nur noch die „Ertragsorten“, die kaum mehr einen besonderen Eigengeschmack haben. Viele alte Kartoffelsorten sind leider verschwunden, Saatgut gibt es kaum noch. Man muss schon suchen und in Spezialitätengeschäfte gehen um noch schmackhafte Erdäpfel zu bekommen.
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Ich wusste noch nicht, dass man Kartoffel neben seiner Vielfältigkeit bei Gerichten auch als Hausmittel verwendet werden kann, zB bei Insektenstichen oder der Hilfe gegen trockenes Brot. Super Artikel.
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Kartoffeln sind wirklich so unterschiedlich einsetzbar und am liebsten mag ich die Gerichte mit Kartoffelteig, da kann man sich auch wirklich austoben.
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es gibt so viele Erdäpfelsorten. So viele Zubereitungsmöglichkeiten. In der Schale gegart und mit Salz und Butter versehen und schon hat man eine Köstlichkeit auf dem Teller. Das interessanteste Erdäpfelgericht war ein süsser Erdäpfelkuchen
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Leider findet man in den Geschäften kaum mehr mehlige Kartoffeln - oft nur "vorwiegend" festkochend". Mehlige Kartoffeln hole ich mir immer direkt vom Bauern.
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es ist sehr schade, dass es keine gescheite Erdäpfel-Auswahl in den Supermärkten gibt. Da können nur noch Bauernmärkte, Selbstanbau oder Direktvermarkter helfen
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Die Kartoffeln oder Erdäpfel sind wirklich sehr vielseitig einsetzbar. Ich liebe den Erdäpfelauflauf genauso wie eine Erdäpfelsuppe oder den Kartoffelsalat als Zuspeise. Ganz einfach sind auch die verschiedenen Knödelarten mit dem Erdäpfelteig zuzubereiten. Eine herrliche Knolle.
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hallo, die Kartoffeln müssen dafür vorher geschält werden, steht nun auch im Text, dass man sie vorher schälen muss. Wenn Kartoffeln mit Schale gekocht werden, das Wasser nicht verwenden.
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Dass ich mit Kartoffel die Spinatflecken einreibe, um sie leichter auszuwaschen habe ich nun zum ersten Mal gelesen. Werde dies beim nächsten Spinatessen probieren. vielleicht wirkt es auch so wie Kürbiskernöl und Sonnenschein. Bin schon gespannt auf das Ergebnis.
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Das Kochwasser der kartoffel mit der Schale verwende ich zum blumengiesen. Besonders die Orchideen mögen das.
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Das ist ein hervorragender Tipp. Bisher habe ich das Wasser weggeschüttet, nun werde ich es zum Gießen meiner Pflanzen verwenden.
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