Grünkohl
Grünkohl, Burenkohl oder Braunkohl ist eine gezüchtete Kohlart aus dem Wildkohl. Geschmacklich ähnelt er dem Weißkraut, mit einer zusätzlichen leicht bitteren Note. Mit seinem herrlichen Grün verzaubert er viele Gerichte mit grandiosen Inhlatsstoffen.
Bei der auch unter der Bezeichnung Burenkohl bekannten Kohlart handelt es sich um eine zweijährige Pflanze, die hierzulande jedoch einjährig kultiviert wird.
Der Blattkohl ist kaum verzweigt. Seine direkt am Stamm sitzenden länglichen Blätter sind schmal und je nach Sorte unterschiedlich gekraust. Inzwischen sind ungefähr 15 Sorten bekannt, die sich außerdem in der Höhe sowie der Blattfärbung unterscheiden.
Anbau und Herkunft
- Diese Kohlart stammt ursprünglich aus Eurasien, wo sie aus dem Wildkohl gezüchtet wurde. Inzwischen ist sie weltweit verbreitet und lässt sich auch im heimischen Garten anbauen - der beste Anzuchttermin ist der Mai. Nach ungefähr 8 Wochen sind die Jungpflanzen so groß, dass sie ins Beet umgesetzt werden können.
- Anders als normale Kohlarten stellt der Burenkohl keine besonderen Ansprüche an den Boden, weshalb er gern als Nachkultur auf bereits abgeernteten Beeten verwendet wird.
- Der Abstand der Pflanzen zueinander und von Reihe zu Reihe sollte 50 Zentimeter betragen.
- Um die Blätter vor der Eiablage des Kohlweißlings zu schützen, lohnt es, ein Netz über die Beete zu spannen. Ebenfalls empfänglich sind die Jungpflanzen für die Weiße Fliege, deren Larven sich von unten in die Blätter bohren und Schäden anrichten.
- Wird mit der Bekämpfung frühzeitig begonnen, können größere Ernteausfälle vermieden werden. Als bewährtes Hausmittel kommt eine Schmierseifelösung in Betracht. Bis zum Anwachsen werden die Jungpflanzen gleichmäßig feucht gehalten.
- Später muss in Trockenperioden gewässert werden. Sofern ein Dünger verwendet wird, sollte dieser nur wenig Stickstoff enthalten, damit das Blattwachstum nicht übermäßig schnell vonstatten geht.
- Im Winter werden die Pflanzen in rauen Lagen mit einem Vlies geschützt.
Geschmack und Inhaltsstoffe
Von Natur aus besitzt das Blattgemüse einen herzhaften, typischen Kohlgeschmack mit einer herb-süßlichen Note.
Die Ernte erfolgt in den kälteren Monaten. Wenn man den Grünkohl bei warmen Temperaturen erntet schmeckt er meist etwas herber.
Info: Auch wenn es kalt wird, verliert er kaum an wertvollen Inhaltsstoffen, zu denen unter anderem die Vitamine A, B, C, D, E, K sowie die Mineralstoffe und Spurenelemente Kalzium, Eisen, Zink, Kalium, Phosphor, Magnesium und Natrium zählen.
Verwendung in der Küche
Grünkohl kann gedünstet, gebraten oder auch als Rohkost oder in Smoothies verwendet werden.
- Vor der Verwendung sollte man den Grünkohl verlesen, die dicken Blattrippen entfernen, den Strunk herausschneiden und die restlichen Blätter gründlich waschen.
- Bei der Zubereitung ist darauf zu achten, ausschließlich grüne und knackige Blätter zu verwenden.
- Da einige Vitamine fettlöslich sind, sollte der Kohl immer mit etwas Öl zubereitet werden.
- Eines der bekanntesten Gerichte (vor allem in Nord-Deutschland) dürfte Grünkohl mit Pinkel sein. Je nach Region werden zu diesem Kohlgericht alternativ andere deftige Beilagen gereicht.
Tipp: Für einen Salat, den klein geschnittenen Grünkohl nur ganz kurz in Salzwasser andünsten und danach mit beliebigem Dressing vermischen.
Tipp: Grünkohl sollte nicht zu lange gekocht werden, da sonst die wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen.
Tipp: Für 2 Portionen benötigt ca. 800 Gramm frischen Grünkohl.
Unsere Rezept-Emfehlungen:
- Grünkohlpfanne
- Grünkohlpuffer mit Joghurtdip
- Grünkohlsuppe
- Grünkohlchips
- Grünkohl mit Kartoffeln und Würstl
- Gebratener Grünkohl mit Chili
Einkauf und Lagerung
Der frische Grünkohl sollte bestenfalls im Bioladen erworben werden, da dann nicht die Gefahr besteht, dass er mit Pestiziden und anderen Chemikalien belastet wurde.
Frischer Grünkohl erkennt man an den knackigen, dunkelgrünen Blättern, welche bei leichtem aneinander reiben leicht quietschen. Auch der Strunk sollt noch nicht ausgetrocknet sein.
Für 5-6 Tage kann er im Gemüsefach des Kühlschranks aufgehoben werden. Soll er für längere Zeit eingelagert werden, wird er blanchiert und tiefgefroren. Reste von Grünkohlspeisen können ebenfalls eingefroren werden.
Besonderheiten und Saison
Grünkohlsaison hat ist vor allem von Oktober bis in den März Saison. Das liegt zum einen daran, dass die Blätter erst nach dem ersten Nachtfrost besonders angenehm schmecken.
Zum anderen benötigen die Pflanzen nach der Anzucht mehrere Monate, bis sie ab dem Spätherbst erntereif sind.
Bewertung: Ø 3,5 (129 Stimmen)
User Kommentare
schmeckt besonders gut mit geräucherten Mettenden heißt es da, diese bekommt man aber bei uns in Österreich nirgends, jedenfalls habe ich sie noch nirgends gesehen-nur in Deutschland. Ebenso die berühmte Pinkelwurst, die ich nur in Norddeutschland bisher gegessen habe
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Kann in Wien Grünkohl gekauft werden? Wenn ja, wo und wie (frisch-TK-Dose-Glas)?
Ich wäre dankbar für Hinweise.
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frisch am Wiener Naschmarkt beim Kuczera (Nr 374-376 und 344)
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Die Zubereitung mit Mettwürsten ist eine typisch Norddeutsche Spezialität. Vom Geschmack und vom Geruch ist er etwas gewöhnungsbedürftig. Zumindest riecht man beim Heimkommen schon 100 Meter vor der Haustüre, was heute auf den Teller kommt.
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Grünkohl ist einer der wenigen Kohlarten, mit der ich sehr wenig koche. Das einzige, was ich bisher gemacht habe ist ein Grünkohl-Erdapfel-Auflauf.
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