Raclette - Partygrill mal anders
Ein Raclette ist sehr gesellig und vielseitig, da die kleinen Pfännchen nach Lust und Laune individuell belegt werden können. Es eignet sich zum Beispiel hervorragend, um sich die Zeit bis Silvester gemütlich zu vertreiben.
Das Prinzip des Raclettes stammt aus der Schweiz.
Schon vor Jahrhunderten ließen die Hirten und Sennen in den abgelegenen Tälern des Wallis ihre selbstgemachten, riesigen Käselaiber schmelzen.
Über offenem Feuer wurde der Käse weich und flüssig und es verbreitete sich ein würziger Duft von Käseschmelz.
Noch heute kann man in alten Bauerhäusern und Gaststätten im Wallis eine Vorrichtung für die Käseschmelzerei finden.
Heute kann man kleine, elektrische Raclette-Öfen, fast überall, recht günstig, kaufen.
Der große Vorteil
- Beim Raclette-Essen, hat man als Gastgeber, relativ wenig Stress, denn es wird am Tisch gekocht und zwar von jedem selbst.
- Da man es bekanntlich nicht jedem recht machen kann, steht man bei Einladungen zum Essen oft vor dem Problem, dass der Eine keinen Fisch mag, der andere keine Pilze verträgt und der nächste von Paprika einen Ausschlag bekommt. Beim Raclette darf jeder selbst Küchenchef spielen und aus den bereitgestellten Zutaten auswählen und je nach seinem Gusto nach Herzenslust brutzeln und würzen.
- Und da jeder seine Kreationen selbst zusammenstellt, kann auch das nicht passieren: Das man als Gastgeber schuld ist, wenn’s nicht geschmeckt hat!
Käsesorten
Zu jedem Raclette gehört Käse dazu, am besten besorgt man verschiedene Sorten, es muss nicht unbedingt der spezielle Raclette-Käse sein.
Passende Käsesorten für Raclette sind:
- Raclette-Käse aus dem Schweizer Kanton Wallis – wie zum Beispiel Bagnes, Orsières und Goms
- Gouda und Butterkäse haben gute Schmelzeigenschaften, sind geschmacklich nicht so kräftig wie echter Raclette-Käse
- Bergkäse
- Tilsiter
- Mozzarella
- Emmentaler
- Appenzeller
- Camembert
- Gorgonzola
Pro Person müssen bzw. sollte man mit ca. 200 - 300 g Käse rechnen.
Bei echten Schweizer Raclette-Käse kann man die Rinde mitessen.
Bei den anderen Sorten sollte man die Packungsangaben genau lesen, da diese Konservierungsstoffen oder Schutzhüllen aus Paraffin, enthalten können.
Raclette Zutaten
- Fleisch und Fisch wie z.B. Schinken, Speck oder auch Garnelen, Krabben, Steaks, Filets (z.B. Lachs) aber auch Geschnetzeltes eignen sehr gut für die Raclette-Grillplatte.
- Für Vegetarier kann man kleingeschnittenes Gemüse wie Gurken, Brokkoli, Cocktailtomaten, Paprika, Pilze, Zucchini, Kidneybohnen, Oliven, Spargel aber auch geschnittenen Zwiebel, Mais oder vorgekochten Kartoffelscheiben vorbereiten.
- Als süßes Dessert eignen sich klein geschnittenes Obst, wie zum Beispiel Äpfel, Erdbeeren, Bananen, Preiselbeeren, Ananasstücke kombiniert mit Nüssen und Schokocreme.
Weitere Beilagen
Natürlich kann man als weitere Beilagen reichen, was dem Gaumen schmeckt, oder was man eben in der Vorratskammer hat, wie zum Beispiel:
- frisches Brot
- Baguette
- Semmeln
- grüne Salate
- aber auch diverse Saucen und Dips
Gewürze und Kräuter für Raclette
Auch hier sind der geschmacklichen Phantasien keine Grenzen gesetzt neben Salz und Pfeffer kann man natürlich auch noch weitere Kräuter und Gewürze zum Raclette reichen:
- Paprikapulver
- Curry
- Kümmel
- Muskat
- Basilikum
- Thymian
- Knoblauch
- Koriander
- Fenchel
- Kurkuma
- uvw.
Klassisches Walliser Raclette
Zutaten:
- Zwiebeln
- Champignons (aus der Dose)
- Cornichons
- eingelegte Maiskölbchen
- Paprika
- gekochte Kartoffeln
- verschiedene gekochte Schinkensorten in Scheiben
- würzige Salamischeiben
Dann nur noch den Racletteofen, die Zutaten in Schälchen und auf Platten auf den Tisch stellen und schon kann es losgehen.
Man sollte sich vorab auch noch vergewissen, ob ein Verlängerungskabel für den Ofen benötigt wird, um die Steckdose zu erreichen.
Ungünstig, wenn die Gäste da sind und der Herr des Hauses erst in den Tiefen seiner Werkstatt verschwinden muss, um eines zu suchen.
Und so wird's gemacht
Jeder Esser hat ein (oder zwei) Pfännchen, in das er sich nun die verschiedensten Zutaten mischen kann, wobei immer obenauf der Käse kommt, der dann schmilzt und sich über die Beilagen legt.
Zusätzlich kann man über den Käse noch frisch gehackte Kräuter streuen.
Fertig ist das Raclette-Pfännchen wenn der Käse komplett zerflossen ist.
Größere Fleisch-, Fisch oder auch Gemüsestücke wie zum Beispiel Kartoffeln, kann man auf der Raclette-Grillplatte (oben) bereits vorgaren.
Raclette-Tipps
- Kartoffeln sind als Beilage zum Raclette sehr zu empfehlen. Besonders lustig wird`s, wenn Sie die mit Schale gekochten Kartoffeln ungeschält auf den Tisch stellen. So hat jeder schon mal mit abschälen zu tun, solange sein Pfännchen noch im Raclette-Ofen brät.
- Eine andere Möglichkeit ist die: Kartoffeln schon vorher schälen und vierteln. Dann einen Topf mit Butter geben und auf die heiße Platte stellen. Nach ein paar Minuten bildet sich an den Kartoffeln eine knusprige Butterkruste.
- Die Fleisch und Fischstücke sollten klein geschnitten sein, damit es schneller gar wird und jeder so viele Varianten wie möglich ausprobieren kann, bevor er satt ist.
Fisch-Raclette
Für Raclette sollte man am besten fertige, kleingeschnittene Fischfiles (Lachs, Zander, ...) verwenden.
Diese am besten mit Zitronensaft und/oder Olivenöl beträufeln, mit Salz und Pfeffer würzen und danach in die Schale geben.
Darüber dann noch weitere, beliebige Zutaten legen, mit dem Käse abschließen und ab damit in den Raclette-Ofen.
Raclette für Kinder
Da werden auch Käsemuffel zulangen, denn das Selberkochen in den Pfännchen trifft genau das Herz unserer Kinder.
Wann dürfen Sie schon mal selber nach dem eigenen Geschmack bruzzeln!
Für die Nachwuchs-Racletteure gehören unbedingt Tomaten und Ketchup mit auf den Tisch.
Zu den Zutaten des klassischen Raclettes (s. oben) dann noch Würstchen und Ananasringe (für auf den Schinken mit Käse drüber – wie beim Hawaii-Toast) und die Welt ist in Ordnung.
Wundern Sie sich aber nicht, wenn die lieben Kleinen beim nächsten Kindergeburtstag auf eine Raclette-Party bestehen.
Geselligkeit beim Essen ist gerade heute in unserer hektischen Zeit enorm wichtig.
Bewertung: Ø 4,2 (854 Stimmen)
User Kommentare
Und wenn es mal schnell gehen soll, Erdäpfel geblättert in die Pfanne, Salz und Pfeffer, vielleicht noch a bisserl Speck dazu, Raclette-Käse darauf schmelzen lassen und anrichten.
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Raclette essen wir sehr gerne und ich mache es regelmäßig es ist nicht so kompliziert zu machen hervorragend gut
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Ich genieße ein Raclette am liebsten „puristisch“, das heißt nur Käse und dann Kartoffeln dazu. Als Zutat kommt manchmal noch Kochschinken in die Pfännchen.
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Heuer haben wir das Tiroler Gröstl beim Raclette ausprobiert. Das war wirklich gut und isr daher fixer Bestandteil beim nächsten Mal.
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Der Nachteil von einem Raclette ist, dass dann die ganze Wohnung tagelang nach geschmolzenen Käse "duftet". Das muss man mögen. 😄
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Ich habe mir noch zusätzlich ein Original-Raclette zugelegt. Da kommt ein Viertel Laib Käse drunter und die geschmolzene Oberfläche wird mit dem „Raclette“ abgeschabt. Daher kommt auch der Name.
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Eigentlich bei uns eher ein Winteressen. Typisch für die Feiertage. Aber warum eigentlich nicht mal ein Raclette im Sommer?
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Ich mag auch sehr gerne verschiedene Käsesorten beim Raclette. Gerade Camembert oder Gorgonzola bringen Abwechslung
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Raclette ist so ein schönes und geselliges Winteressen. Es wird einem auch gleich schön warm während man isst
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Genau so empfinden wir das ebenfalls. Darum gibt es das Raclette-Essen nur in der kühleren Jshreszeit.
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Wir lieben es, bei Familientreffen Raclette zu essen! Man sitzt lange beim Essen zusammen und isst langsam und gemütlich!
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