Bohnen
Bohnen sind weit mehr als nur eine Beilage - sie sind nahrhaft, vielseitig und aus vielen Küchen weltweit nicht wegzudenken. Ob in deftigen Eintöpfen, knackigen Salaten oder exotischen Currys - die kleinen Hülsenfrüchte begeistern mit ihrem Geschmack und ihrer Fülle an wertvollen Nährstoffen.
Bohnen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und sind aus der menschlichen Ernährung nicht mehr wegzudenken.
Mit ihrer beeindruckenden Vielfalt an Farben, Formen und Geschmacksrichtungen sind sie sowohl in traditionellen als auch in modernen Gerichten unverzichtbar.
Doch Bohnen sind nicht nur kulinarisch interessant - sie tragen auch zur Bodenverbesserung bei und sind eine wertvolle Pflanze für nachhaltige Landwirtschaft.
Ein Blick auf Geschichte, Herkunft, Sorten und ihre vielseitige Verwendung in der Küche.
Geschichte & Herkunft
- Die Ursprünge der Bohne reichen Tausende von Jahren zurück.
- Bereits in der Antike wurden verschiedene Bohnensorten in Asien, Afrika und Südamerika kultiviert.
- Die Feuerbohne (Phaseolus coccineus) und die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika.
- Dort waren sie ein Grundnahrungsmittel indigener Völker und wurden gemeinsam mit Mais und Kürbis angebaut - ein Prinzip, das als „Milpa“ bekannt ist.
- In Europa spielten dagegen lange Zeit Ackerbohnen (Vicia faba) eine wichtige Rolle.
- Erst nach der Entdeckung Amerikas im 15. Jahrhundert gelangten die heute bekannten Gartenbohnen nach Europa.
- Seither sind Bohnen ein fester Bestandteil der europäischen Landwirtschaft und Küche.
Heimische Bohnensorten
In heimischen Gärten und auf Feldern werden verschiedene Bohnensorten angebaut.
Besonders beliebt sind:
1. Buschbohnen - wachsen niedrig und benötigen keine Rankhilfe.
2. Stangenbohnen - kletternde Sorten, die höher wachsen und ertragreicher sind.
3. Feuerbohnen - robust und mit auffälligen roten Blüten.
4. Dicke Bohnen (Ackerbohnen) - gehören botanisch nicht zu den Gartenbohnen, sind aber eine alte Kulturpflanze Europas.
5. Sojabohnen - in Mitteleuropa zunehmend angebaut, insbesondere für pflanzliche Proteine.
Jede Sorte hat ihre eigenen kulinarischen Eigenschaften und eignet sich für unterschiedliche Zubereitungsarten.
Bohnen in der Küche
Bohnen sind in der Küche äußerst vielseitig. Sie werden gekocht, gebraten, püriert oder sogar geröstet verwendet.
Grüne Bohnen eignen sich für Salate, Eintöpfe oder als Beilage, während getrocknete Bohnen in Suppen, Chilis oder Aufläufen für eine sättigende Komponente sorgen.
Wichtiger Hinweis!
Roh enthalten Bohnen das giftige Phasin, das erst durch Erhitzen zerstört wird. Daher sollten sie niemals roh verzehrt werden.
Zu den beliebtesten Bohnengerichten weltweit gehören:
- Chili con carne oder Chili sin Carne (mit Kidneybohnen)
- Bohneneintöpfe wie Cassoulet oder Minestrone
- Hummus aus weißen Bohnen
- Mexikanische Bohnen
- Bohnensalate mit Essig und Öl
Geschmack & Kulinarische Eigenschaften
Jede Bohnensorte hat ihre eigenen geschmacklichen und texturalen Besonderheiten, die sie für unterschiedliche Gerichte prädestinieren.
Hier eine Übersicht über die gängigsten Sorten und ihre ideale Verwendung in der Küche:
1. Buschbohnen & Stangenbohnen (Gartenbohnen, grüne Bohnen)
Geschmack
- Mild, leicht nussig, mit knackiger bis zarter Konsistenz
Verwendung
- Gekocht als Beilage mit Butter, Salz oder Speck
- In Bohnensalaten mit Essig, Öl und Zwiebeln
- In Eintöpfen wie „Grüne Bohnen mit Speck“
- Kurz gebraten in asiatischen Gerichten oder Wok-Gemüse
2. Feuerbohnen (auch Käferbohnen genannt)
Geschmack
- Kräftig, leicht süßlich-nussig, mit mehliger Konsistenz
Verwendung
- In herzhaften Eintöpfen (z. B. mit Speck oder Räucherfleisch)
- In Salaten, besonders in Österreich als Steirischer Käferbohnensalat
- Als Füllung für deftige Gerichte oder als Bohnenpüree
3. Dicke Bohnen (Ackerbohnen, Saubohnen, Favabohnen)
Geschmack
- Mild-süßlich, leicht bitter, cremige Konsistenz
Verwendung
- In mediterranen Gerichten mit Olivenöl und Kräutern
- In Suppen und Eintöpfen, oft mit Speck oder Lamm
- Püriert als Basis für Aufstriche (z. B. Favabohnen-Creme)
- In Risottos und Pastagerichten
4. Kidneybohnen
Geschmack
- Mild, leicht süßlich, mehlig-weiche Konsistenz
Verwendung
- In Chili con Carne oder Chili sin Carne
- In Burritos, Tacos und mexikanischen Eintöpfen
- In Salaten, z. B. als Bohnensalat mit Mais
- Püriert als Basis für Burger-Patties oder Dips
5. Weiße Bohnen (Cannellini, Navy Beans, Große Bohnen)
Geschmack
- Fein-nussig, zarte Konsistenz
Verwendung
- In mediterranen Gerichten wie Cassoulet oder Minestrone
- In Salaten mit Olivenöl, Zitrone und Kräutern
- Püriert als Basis für cremige Suppen oder Hummus-Alternativen
- Gekocht in Tomatensauce als klassische englische Baked Beans
6. Schwarze Bohnen
Geschmack
- Mild, leicht süßlich, cremige Konsistenz
Verwendung
- In lateinamerikanischen Gerichten wie Feijoada oder Burritos
- In Suppen, oft mit Kreuzkümmel und Koriander
- In Burger-Patties als pflanzliche Alternative
- Püriert als Füllung für Tacos und Quesadillas
7. Mungbohnen
Geschmack
Mild, leicht süßlich, mit weicher Konsistenz
Verwendung
- In der asiatischen Küche für Suppen und Currys
- In Keimlingen als Mungobohnensprossen für Salate und Wok-Gerichte
- In süßen Desserts (z. B. asiatische Mungbohnenpasten für Gebäck)
8. Adzukibohnen (Azukibohnen, rote Bohnen)
Geschmack
- Süßlich-nussig, mehlig-weiche Konsistenz
Verwendung
- In asiatischen Desserts, z. B. als Bohnenpaste für Mochi
- In süßen und herzhaften Suppen
- In vegetarischen Burger-Patties und Bohnenpürees
9. Sojabohnen (und Edamame)
Geschmack
- Mild, leicht nussig
Verwendung
- Frische Edamame als Snack, mit Salz bestreut
- Getrocknete Sojabohnen für Sojamilch, Tofu oder Tempeh
- Sojabohnen in Suppen oder fermentiert als Miso
Jede Bohnensorte hat also ihre speziellen Vorzüge und eignet sich für unterschiedliche Gerichte – von herzhaften Eintöpfen bis hin zu süßen Desserts.
Saison & Lagerung
Frische grüne Bohnen haben in Mitteleuropa von Juni bis September Saison.
Sie sollten rasch verarbeitet oder im Kühlschrank gelagert werden, da sie schnell welken.
Getrocknete Bohnen hingegen sind das ganze Jahr über erhältlich und können bei richtiger Lagerung über Jahre haltbar bleiben.
Eine luftdichte, trockene Aufbewahrung schützt sie vor Feuchtigkeit und Schädlingen.
Nährwerte & Wirkstoffe
Bohnen sind echte Nährstoffbomben:
- Hoher Eiweißgehalt - ideal für eine vegetarische oder vegane Ernährung.
- Ballaststoffe - fördern die Verdauung und sorgen für ein langes Sättigungsgefühl.
- Vitamine und Mineralstoffe - besonders reich an Eisen, Magnesium, Kalium und B-Vitaminen.
- Geringer Fettanteil - machen sie zu einer gesunden Alternative zu tierischen Proteinquellen.
Bohnen enthalten zudem sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken können.
Leguminosen - Gute Nachbarn im Garten
Bohnen gehören zur Familie der Leguminosen (Hülsenfrüchtler), die eine besondere Fähigkeit besitzen: Sie binden Stickstoff aus der Luft und reichern damit den Boden an. Das macht sie zu wertvollen Gründüngungspflanzen und idealen Partnern in Mischkulturen.
Gute Nachbarn für Bohnen im Garten sind:
- Mais - bietet Stangenbohnen eine natürliche Kletterhilfe.
- Kohlarten - profitieren vom Stickstoff, den die Bohnen in den Boden abgeben.
- Kräuter wie Bohnenkraut - verbessern den Geschmack und halten Schädlinge fern.
Schlechte Nachbarn sind hingegen Zwiebeln und Knoblauch, da sie das Wachstum der Bohnen hemmen können.
Fazit
Bohnen sind eine vielseitige, nahrhafte und nachhaltige Zutat in der Küche.
Ob frisch, getrocknet oder verarbeitet – sie bereichern zahlreiche Gerichte und liefern wertvolle Nährstoffe.
Auch im Garten leisten sie als Bodenverbesserer einen wichtigen Beitrag.
Wer saisonale, eiweißreiche und geschmackvolle Lebensmittel schätzt, sollte Bohnen unbedingt in den Speiseplan und die Anbauplanung integrieren.
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User Kommentare
Bohnen sind sehr vielseitig einsetzbar. Ganz egal, ob jemand Vegetarierer, Veganer oder Fleischluebhaber ist, Bohnen bieten für jeden etwas,
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