Kichererbsen
Kichererbsen sind nicht nur ein Klassiker der mediterranen und orientalischen Küche, sondern auch ein wahres Nährstoffpaket. Vom Hummus bis zum Eintopf – die vielseitige Hülsenfrucht erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Die Kichererbse gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und ist weltweit ein geschätztes Nahrungsmittel.
Besonders in der veganen und vegetarischen Küche ist sie aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts und ihrer vielseitigen Verwendbarkeit kaum wegzudenken.
Ob als Hauptbestandteil in einem Hummus, als Zutat in einem Curry oder als nahrhafte Beilage - Kichererbsen bereichern zahlreiche Gerichte und sind zudem gesund und nachhaltig.
Geschichte & Herkunft
- Kichererbsen (Cicer arietinum) gehören zur Familie der Hülsenfrüchte und sind in Südwestasien beheimatet.
- Archäologische Funde belegen, dass sie bereits vor etwa 8.000 Jahren im heutigen Türkei und Syrien kultiviert wurden.
- In der Antike waren sie ein wichtiger Bestandteil der Ernährung in den Mittelmeerländern und im Nahen Osten.
- Später verbreiteten sich Kichererbsen über die Handelswege in alle Welt.
- Die römische und arabische Küche integrierten die Kichererbse intensiv in ihre Rezepte.
- Besonders die orientalische Küche verhalf ihr zu internationaler Bekanntheit.
- Heute sind Kichererbsen ein fester Bestandteil vieler Küchen weltweit - von Indien bis nach Nordafrika.
Heimische Kichererbsensorten
Obwohl Kichererbsen vor allem in südlichen und trockenen Gebieten gedeihen, werden sie mittlerweile auch in gemäßigten Klimazonen wie in Deutschland und Österreich in kleinen Mengen kultiviert.
Die heimischen Sorten sind im Vergleich zu den traditionellen mediterranen Exemplaren meist kleiner, aber ebenso geschmackvoll.
1. Grüne Kichererbsen
Eine weniger bekannte, aber schmackhafte Variante, die weniger hart ist und sich gut für Salate eignet.
2. Braune Kichererbsen
Diese Variante ist die klassische Kichererbse, die in vielen Gerichten verwendet wird. Sie hat eine leicht nussige Note und eine feste, aber cremige Textur.
3. Weiße Kichererbsen
Diese Variante ist eher seltener und wird vor allem in Asien und Afrika verwendet. Sie zeichnet sich durch ihre besonders weiche Konsistenz nach dem Kochen aus.
Kichererbsen können als Trockenware oder auch frisch in verschiedenen Sorten erhältlich sein, wobei die Trockenversion am häufigsten vorkommt.
Kichererbsen in der Küche
Die kulinarischen Möglichkeiten von Kichererbsen sind nahezu unbegrenzt:
Hummus
Der bekannteste Klassiker aus der arabischen Küche - ein cremiger Dip aus pürierten Kichererbsen, Sesampaste (Tahini), Zitronensaft und Knoblauch.
Curry und Eintöpfe
In vielen traditionellen indischen, nordafrikanischen und nahöstlichen Gerichten wie Chana Sag oder Marokkanischem Kichererbseneintopf spielen Kichererbsen eine zentrale Rolle.
Salate
Gekocht oder geröstet eignen sich Kichererbsen hervorragend als Zutat in Salaten, etwa in einem griechischen Salat oder Taboulé.
Bratlinge und Falafel
Pürierte Kichererbsen werden oft als Basis für pflanzliche Burger oder Falafel verwendet. Sie sind eine köstliche und eiweißreiche Alternative zu tierischen Produkten.
Geröstete Kichererbsen
Als Snack, geröstet mit Gewürzen, sind sie eine gesunde Alternative zu Chips und Nüssen.
Kichererbsenmehl
Auch bekannt als Besan in der indischen Küche, wird Kichererbsenmehlin vielen glutenfreien Gerichten verwendet, etwa in Pakoras oder als Bindemittel in verschiedenen Backwaren.
Kichererbsen sind sehr nahrhaft, gut verdaulich und behalten nach dem Kochen ihre Form, was sie zu einer beliebten Zutat in vielen Gerichten macht.
Geschmack & Kulinarische Eigenschaften
- Der Geschmack der Kichererbse ist mild und nussig mit einer leicht cremigen Konsistenz.
- Nach dem Kochen sind sie zart, behalten jedoch ihre Form, sodass sie in Suppen, Currys oder Salaten eine gute Textur bieten.
- Besonders in der indischen Küche wird die Kichererbse oft in Chana Masala verwendet, einem aromatischen Currygericht, das mit Gewürzen wie Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander und Garam Masala gewürzt wird.
- Geröstet entfalten Kichererbsen ein intensiveres Aroma und können wie eine nussige Snackalternative genutzt werden.
- Ihre neutrale Grundnote macht sie zu einer exzellenten Basis für eine Vielzahl von Gerichten – sie nehmen Gewürze und Aromen sehr gut auf.
Saison & Lagerung
Kichererbsen werden vorwiegend in warmen, trockenen Regionen angebaut, und ihre Ernte erfolgt meist im Sommer.
Frische Kichererbsen sind in den hiesigen Märkten eher selten, da die Trockenvariante weltweit verbreiteter ist.
Lagerung
- Trockene Kichererbsen lassen sich bei kühler und trockener Lagerung mehrere Monate bis Jahre aufbewahren.
- Gekochte Kichererbsen sind im Kühlschrank etwa 3-4 Tage haltbar und können auch problemlos eingefroren werden.
- Kichererbsen in Dosen sollten nach dem Öffnen schnell verbraucht werden, können jedoch auch einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Nährwerte & Wirkstoffe
Kichererbsen sind äußerst nahrhaft und bieten eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen:
Eiweißreich: Mit etwa 19 g Eiweiß pro 100 g sind Kichererbsen eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle und daher besonders für Veganer und Vegetarier wichtig.
Ballaststoffe: Sie enthalten 8 g Ballaststoffe pro 100 g, die die Verdauung fördern und zu einer langen Sättigung führen.
Mineralstoffe: Kichererbsen sind reich an Eisen, Magnesium, Kalium und Folsäure, was sie zu einem wertvollen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung macht.
Antioxidantien: Sie enthalten antioxidative Verbindungen, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem unterstützen.
Niedriger glykämischer Index: Durch ihren niedrigen glykämischen Index eignen sich Kichererbsen hervorragend für Diabetiker, da sie den Blutzucker nur langsam ansteigen lassen.
Kichererbsen tragen damit nicht nur zu einer ausgewogenen Ernährung bei, sondern können auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes verringern.
Leguminosen - Gute Nachbarn im Garten
Kichererbsen sind Leguminosen und haben die Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden, wodurch sie den Boden verbessern und das Wachstum anderer Pflanzen fördern.
Gute Nachbarn im Garten sind:
1. Tomaten - profitieren von den Stickstoffverbindungen und bieten Kichererbsen gleichzeitig eine schattige Umgebung.
2. Spinat und Mangold - gedeihen gut im gleichen Beet und profitieren von der Bodenverbesserung durch die Kichererbsen.
3. Kräuter wie Basilikum und Thymian - ergänzen den Anbau von Kichererbsen und können vor Schädlingen schützen.
Kichererbsen sollten jedoch nicht neben Zwiebeln oder Knoblauch gepflanzt werden, da diese Pflanzen das Wachstum der Hülsenfrüchte behindern können.
Fazit
Kichererbsen sind mehr als nur eine Zutat - sie sind ein wahres Superfood, das in keiner modernen Küche fehlen sollte.
Sie sind eiweißreich, vielseitig und bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile.
Ob in herzhaften Currys, als cremiger Hummus oder als Snack – Kichererbsen lassen sich in unzähligen Variationen zubereiten und bereichern die tägliche Ernährung.
Zudem profitieren auch Gärten von ihrem Anbau, da sie den Boden verbessern und mit anderen Pflanzen gut harmonieren.
Kichererbsen sind ein wahres Multitalent in der Küche und im Garten.
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Bewertung: Ø 5,0 (1 Stimme)
User Kommentare
Obwohl ich gerne mit Kichererbsen koche, finde ich diesen Artikel und auch die angeführten sehr interessant.
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