Österreichs kulinarische Wochentage
Von Knödeln über Strudel bis hin zum geheimnisvollen Lumpntag – Österreich kennt nicht nur kulinarische Highlights, sondern auch eine ganze Woche voller köstlicher Traditionen. Hier eine humorvolle Reise durch die Wochentage, die man am besten mit Gabel und Löffel genießt!
Wer braucht schon einen normalen Kalender, wenn man einen kulinarischen Wochentag-Kalender haben kann?
In Österreich gibt es ein uraltes Volkslied, das jedem Tag seine kulinarische Bestimmung gibt.
Es ist nicht nur lehrreich für Kinder, sondern auch ein köstlicher Spiegel österreichischer Lebensart.
Wir stellen euch die Wochentage vor – mit Humor, Geschichte und natürlich Rezeptideen zum Nachkochen.
Wos is heit für a Tog?
„Was is heut für'n Tag,
heut is Montag,
heut is Knödeltag.
Wann alle Tag
Montag Knödeltag wär,
dann wär'n ma lust'ge Leut.“
(Österreichisches Volkslied)
1. Montag ist Knödeltag
Alles beginnt mit dem Klassiker: Knödel! Ob Semmelknödel, Erdäpfelknödel oder sogar Speckknödel – Montag ist der Tag, an dem die Teigbällchen die Hauptrolle spielen.
Kein Wunder, dass Kinder schon morgens singen: „Wenn alle Tage Knödeltag wär, dann wär’n ma lust’ge Leut.“
Rezeptidee: Semmelknödel mit Pilzrahmsauce – simpel, sättigend, Sonntag-freitag-wiederholbar!
2. Dienstag ist Nudeltag
Dienstag ist Pasta-Time! Vom Wiener Nudelauflauf bis zu einfachen Butterspaghetti – Nudeln sind hier König.
Rezeptidee: Tiroler Nudelpfanne mit Lauch und Käse überbacken – das schmeckt selbst den wählerischsten Kindern.
3. Mittwoch ist Strudeltag
Mittwoch ist süß! Strudel in allen Varianten: Apfel, Topfen, Marille – ein perfekter Mittelwoche-Kick.
Rezeptidee: Apfelstrudel mit Zimt und Rosinen, serviert mit Schlagobers – ein Klassiker der österreichischen Mehlspeisenkunst.
4. Donnerstag ist Fleischtag
Donnerstag ist fleischig! Von Schweinsbraten bis Rindsgulasch – das Protein darf nicht fehlen.
Rezeptidee: Rindsrouladen mit Semmelknödeln – deftig, aromatisch und perfekt für einen langen Arbeitstag.
5. Freitag ist Fasttag
Freitag ist Fastentag. Traditionell wurden Fleischgerichte weggelassen, oft standen Fisch oder Gemüse auf dem Tisch.
Heute könnte man sagen: „Gemüse gegen Gulasch!“
Rezeptidee: Gebackener Karpfen oder Linsen-Eintopf – leicht und sättigend zugleich.
6. Samstag ist Zahltag
Samstag war historisch gesehen der Tag, an dem Löhne ausgezahlt wurden.
Heute kann man es als Einladung sehen: Gönn dir was!
Rezeptidee: Schweinsbraten oder eine Portion Sachertorte – man hat ja endlich Geld in der Tasche.
7. Sonntag ist Lump’ntag
Sonntag war Lump’ntag, der „Feiertag“.
Früher vielleicht der Tag, an dem man faul auf der Couch lag oder mit der Familie zusammenkam – ohne Alltagsstress.
Rezeptidee: Schweinsbraten, Bratl oder ein gemütlicher Kuchen – einfach alles, wonach einem der Sinn steht.
Die Geschichte dahinter
Das Lied „Wos is heit für’n Tog?“ stammt aus der österreichischen Volksliedtradition.
Es wurde mündlich überliefert, besonders in Schulen und Familien.
Es half Kindern, die Wochentage zu lernen, und brachte Humor und Essen zusammen – typisch österreichisch.
Jedes Gericht spiegelt den Rhythmus des bäuerlichen Alltags wider, wo bestimmte Speisen an festen Tagen auf den Tisch kamen.
Fastentag, Zahltag, Lumpntag
1. Fastentag (Freitag)
Kein Fleisch, oft Fisch oder vegetarisch, eine alte kirchliche Tradition.
2. Zahltag (Samstag)
Früher der Tag, an dem die Löhne ausgezahlt wurden – daher durfte man sich etwas gönnen.
3. Lumpntag (Sonntag)
Ein Ruhetag, an dem man faul sein konnte. „Lump“ steht hier humorvoll für das Nichtstun und die Freiheit vom Alltag.
Die Kulinarik dahinter
Österreichische Wochentage sind nicht nur Liedtexte, sie sind echte Inspiration für die Küche:
- Knödelmontag: Gemischtes Schwammerl-Ragout mit Semmelknödel
- Nudeldienstag: Nudelpfanne mit Zucchini
- Strudelmittwoch: Topfenstrudel mit Blätterteig
- Fleischdonnerstag: Gefüllte Rindsrouladen in Rotweinsauce
- Fastenfreitag: Lachs in Zitronensauce
- Zahlersamstag: Omas Schweinsbratenrezept
- Lump’ntag: Alles, wonach einem der Sinn steht z.B. Tiroler Gröstl
Fazit
„Wos is heit für’n Tog?“ ist mehr als ein Kinderlied – es ist ein kulinarischer Kalender voller Humor, Tradition und Geschmack.
Wer jeden Tag mit Knödeln, Nudeln oder Strudel beginnt, lebt nicht nur österreichisch, sondern auch genussvoll.
Und am Lumpntag? Da darf man einfach faul sein – mit vollem Bauch und gutem Gewissen.
Rezeptvideos für die ganze Woche
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User Kommentare
Bei dem ersten Foto zum Artikel läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Am besten ist dann eine Soße mit Eierschwammerl. Diese Woche kann man locker 52mal im Jahr wiederholen. 😁
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