Wacholder

Wacholder ist ein außergewöhnlich starkes Gewürz, das daher immer in Maßen verwendet werden sollen. Es würzt kräftige und deftige Speisen, ist aber auch eine beliebte Zutat für verschiedene Schnäpse und Liköre.

Wacholder Wacholderbeeren ist ein beliebtes Gewürz für schwer verdauliche Speisen. (Foto by: © bit24 / fotolia.com)

Bei Wacholder handelt es sich um ein Nadelholz und gehört zu den Zypressengewächsen. Die so genannten Wacholderbeeren sind eigentlich überhaupt keine Beeren, sondern werden eigentlich als Zapfen bezeichnet.

Der Wacholderbaum trägt bis zu 2 cm lange Nadeln und entwickelt gelb-grüne Blüten, aus denen  grüne bzw. dunkel-violette Wacholderbeeren erwachsen.

Info: Erst durch das Trocknen der Früchte erhalten sie dann ihre bläulich-schwarze Farbe.

Herkunft & Saison

Wacholderbeeren wachsen besonders gut in Berg- und Heidelandschaften. Die Hauptlieferländer befinden sich in Europa, allen voran der Balkan, Spanien und Italien.

Die Beeren werden vor allem im August und im September geerntete. Sie werden dann getrocknet und können auf diese Art und Weise das ganze Jahr über gekauft werden.

Info: Sie werden gewöhnlich getrocknet als ganze Beeren verkauft und dann bei Bedarf gemörsert. Frische Wachholderbeeren gibt es nur selten (meist im Spätsommer) zu kaufen – diese schmecken nicht so intensiv wie die getrockneten Beeren.

Kühl, dunkel und luftdicht verschlossen aufbewahrt halten getrocknete Wacholderbeeren bis zu 24 Monate.

Wacholder Foto GuteKueche.at

Geschmack

Wacholderbeeren weisen einen süßlichen Geschmack auf, der auch bittere Nuancen aufweist und riecht sehr kräftig. Teilweise lässt sich auch ein Geruch von Tannennadeln ausmachen.

Info: Der bittere Geschmack ist bei frischen Wacholderbeeren weniger stark ausgeprägt als bei getrocknetem Wacholder.

Verwendung in der Küche

Wacholderbeeren werden besonders für aromatische Speisen verwendet, da sie einen starken Würzeffekt mit sich bringen.

Sie gehören zur Zubereitung von Wildgerichten, Sauerkraut, Marinaden und Ragouts standardmäßig dazu, da sie zu dem starken Eigengeschmack einen starken Gegenpart bilden.

Tipp: Um eine Sauce mit Wacholderbeeren zu verfeinern, sollte man angedrückte Beeren in einen Einweg-Teebeutel oder Teekugel geben, diesen für rund 10-20 Minuten mit der Sauce köcheln lassen und danch wieder entfernen.

Wacholderbeeren harmonieren am besten mit:

Sie werden aber auch für Sauerkraut, Lebergerichte, Ragouts, Rote Rüben und Marinaden verwendet.

Tipp: Aufgrund des starken Eigengeschmacks sollte man Wacholderbeeren sehr sparsam einsetzen. In der Regel sollten für eine Speise für 3-4 Personen nicht mehr als 6-8 Körner auf einmal verwendet werden.

Unsere Rezept-Tipps:

Info: Wacholderbeeren geben aber auch vielen Schnapssorten ihren charakteristischen Geschmack – man denke nur an Gin oder Genever.

Damit das Aroma der Wacholderbeeren nicht verloren geht, sollten sie im Ganzen gut verschlossen an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt werden. Dies wird mit einer Haltbarkeit von bis zu drei Jahren belohnt.

Wirkung

  • Wacholderbeeren wird nachgesagt, dass sie den Appetit anregen sollen.
  • Wenn Magen- und Darmerkrankungen vorliegen, können Wacholderbeeren lindernd wirken.
  • Sie reinigen das Blut und besitzen eine harntreibende Wirkung.
  • Wacholderbeeren fördern die Verdauung und sind daher ein beliebtes Gewürz für schwer verdauliche Speisen.
  • Wacholder enthält eine große Menge Vitamin C.
  • Wacholderbeeren sind in geringen Mengen gesund, allerdings sollte man es damit nicht übertreiben, da die Beeren in größeren Mengen als leicht giftig eingestuft werden.

Tipp: Wacholderbeeren-Tee wirkt harntreibend, appetitanregend, blutreinigend. Dazu 1 TL getrocknete und zerdrückte Wacholderbeeren mit ¼ L kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen und anschließend ein wenig mit Honig süßen.

Der Tee hilft auch bei Mundgeruch, Husten, Bronchitis, Sodbrennen, Zahnfleischentzündungen und Krampfadern.


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User Kommentare

MaryLou

Ein sehr interessanter Artikel, ich habe gerade ein paar dag Wacholderbeeren geerntet. Also werde ich mich noch ein bisschen schlau machen und weiter pflücken.

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